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Besuch in Mukachevo
Von Olaf Heinzel
Im Juni feierte Josef Resch, Besitzer von Univeral Event Promotion (UEP), sein 50. Wiegenfest. Dieses nahm UEP zum Anlass, nach 2006 mit Kramnik – Deep Fritz und vor 2008 mit dem WM – Match Anand – Kramnik, ein weiteres TOP-Match zu organisieren. Als Austragungsort wurde Mukatschevo gewählt, wo Josef Resch seine Kindheit verbrachte und heute auch einen Wohnsitz hat.
Josef Resch bei der Eröffnungfeier
Darüber hinaus hat die Stadt in den westukrainischen Transkarpatien eine abwechslungsreiche Historie. Bis 1944 gehörte es bis auf eine wenige Jahre immer zum Königreich Ungarn. Gegen Ende des 2. Weltkrieges gehörte es dann zum tschechoslowakischen Gebiet. 1945 ging es dann an die Sowjetunion bis zur Selbstständigkeit der Ukraine im Jahre 1991. Touristischer Highlight ist die Burg Palanok, welche im 13. Jahrhundert erbaut wurde. Die berühmte Familie Rakoczi war bis zum Aufstand gegen die Habsburger Anfang des 18. Jahrhunderts der Besitzer. Danach diente die Burg mehr als Gefängnis und Kaserne für die jeweiligen Siegermächte bis Chruschtschow sie als Seminarort umfunktionierte.
Ein paar junge Soldaten schauen von der Mauer herunter
Alte und neuerer Gebäude
Die Burg Palanok im Modell
Aussicht von der Burg über Mukaschewo
Peter und Sofia Leko, gut bemützt
Verwinkelte Gassen
Blick in die Folterkammer, mit anschaulichen Details für die Besucher
liebevoll hergerichtet
Ehrentafel für die Familie Rakoczi
Sofia Leko übersetzt die Ausführungen des Burgführer (Mitte) ins Deutsche. Peters Frau spricht neben Ihrer Muttersprache Armenisch, noch Russisch, Ungarisch, Englisch und Deutsch. Spanisch ist die nächste Sprache, welche Sie in Angriff nehmen wird!
Durch die Enge geschichtliche und lokale Nähe, knapp 40 Kilometer bis zur Grenze, bot sich ein Match der beiden Landes-Nr. 1 von der Ukraine und Ungarn ein. Dem entsprechend waren auch die Sympathien unter den zahlreichen Zuschauern verteilt.
Die Zuschauer vor dem Spielerhotel Star, welches Gegenüber des Spielortes, dem Filmtheater Peremoha liegt. Während Peter Leko mit Frau Sofia in den Pausen sich im Hotel zurückzog, blieb Vassily Ivanchuk im Ruheraum des Kinos.
Das Filmtheater Peremoha
Für beide Seiten war die Anreise von 5-6 Stunden gleich, wobei Viel-Spieler Ivanchuk nach seinen Meisterschaftspielen in Spanien und der Bundesliga nur auf der Durchreise nach Kreta zum Wäschewechsel in seiner Heimat zurückgekehrt war. Leko dagegen unterbrach seine Vorbereitung für seine Titelverteidigung beim kommenden Tal-Memorial, das Mitte November in Moskau stattfinden wird.
Leko-Manager Carsten Hensel, Sofia und Peter Leko, Vassily und Oxana
Ivanchuk.
Im Hintergrund rechts, Vaszilij Sikula und Zahar Efimenko bei der
Eröffnungsfeier
Josef Resch mit Lebensgefährtin Marianna
Da die Dramaturgie des Matches bekannt und bereits
Vergangenheit ist, möchte ich auf die weniger bekannten Rahmenbedingungen zu
sprechen kommen. Die allgemeinen Austragungsstandards für ein solches Match
mit dem ausgezeichneten Spielort Kino Peremoha, der Live-Übertragung ins
Netz und der eigenen Homepage wurden auf hohem Niveau und wie
selbstverständlich erfüllt.
Ebenso gab es für die Zuschauer vor Ort den Service der Partiekommentierung
durch GM Efimenko (2624) und IM Sikula (2550). Zusätzlich wurde ein
Live-Videostream angeboten, der von der Homepage abgerufen werden konnte.
Mit Hilfe dessen hatten auch Schachfreunde, die nicht vor Ort waren, die
Möglichkeit, z.B. an der farbenprächtigen und musikalische Eröffnungsfeier
teilzuhaben. Das Medienecho, nicht nur in der Ukraine, war natürlich
erwartet groß, da mit Ivanchuk der beste Spieler des Landes in einem
hochkarätigen Wettkampf im eigenen Land antrat.
Überall in der Stadt: Werbeplakate für den Wettkampf
Da es eigentlich keinen Sieger im Schnellschach-Match selbst gab - Ivanchuk entschied erst den Tiebreak für sich- , hat die Stadt und Sponsoren nach Rücksprache mit dem Veranstalter die beiden Spieler für nächstes Jahr wieder eingeladen. Als Zeitpunkt wurde Dezember 2008 ins Auge gefasst. Zum Abschluss noch ein paar Impressionen aus Transkarpatien.
Für ganz Mutige: der örtliche Bus
Blick in die Markthallen: Hier gibt's alles
Die Streuner warten auf Reste
Eingang zum...
... Schachklub.
Innen sieht es gar nicht so schlecht aus.