Schachgeschichte

Das Schachspiel hat eine lange und große Tradition. Das Spiel wurde im 6. Jahrhundert vermutlich in Indien erfunden und verbreitete sich von dort in alle Richtungen. Über Persien und die arabischen Länder gelangte es nach Europa. Im Laufe der Zeit veränderten sich die Regeln, bis das Spiel so gespielt wurde, wie wir es heute in Europa kennen. Die ersten Untersuchungen zur Theorie des Schachspiels wurden im 15. Jahrhundert veröffentlicht. Die ersten überlieferten Partien, zumeist aus Wettkämpfen, stammen aus dem Ende des 18. Jahrhunderts. Nachdem die Schachfreunde sich zunächst in Kaffeehäusern trafen, wurden im 18. Jahrhundert auch die ersten Schachclubs gegründet. Der älteste noch existierende Schachclub in Deutschland ist die Berliner Schachgesellschaft, gegründet 1827, gefolgt vom Hamburger Schachklub von 1830.

Die moderne Turniergeschichte beginnt mit einem von Howard Staunton organisierten Schachturnier in London 1851. In der Folge wurden neben den Wettkämpfen Mann gegen Mann auch immer mehr Turniere ausgetragen, bei denen jeder Teilnehmer gegen jeden anderen mindestens eine Partie spielte. Die Partien wurden aufgeschrieben und oftmals im Nachhinein gründlich analysiert. Eine umfangreiche Schachtheorie entstand und unzählige Bücher wurden zum Schachspiel veröffentlicht. 

Da es im Schach auch Preisgelder zu gewinnen gab, konnten einige Schachspieler nur von ihren Erfolgen bei Schachturnieren leben oder betätigten sich gegen Honorar und Tantiemen als Autoren für Schachspalten und Schachbücher. 

Im Jahr 1886 wurde ein Wettkampf zwischen den damals besten Spielern ausgetragen, Johannes Zukertort und Wilhelm Steinitz, und "Wettkampf um die Weltmeisterschaft" im Schach genannt. Dies ist der Beginn der Geschichte der "Schachweltmeisterschaften. Steinitz gewann und wurde der erste Schachweltmeister der Geschichte. Bis 1946 wurde der Weltmeistertitel vom Titelträger privat verwaltetet. Nachdem der amtierende Weltmeister Alexander Aljechin 1946 starb, übernahm der 1924 in Paris gegründete Weltschach FIDE (Fédération Internationale des Échecs) die Organisation der Weltmeisterschaften.

Nach dem Zweiten Weltkrieg wurde das Turnierschach immer populärer. Und mit der Erfindung des Internets gab es einen weiteren Schub. Schachpartien konnten nun live im Internet  übertragen werden und es war jetzt möglich auch über das Internet gegeneinander zu spielen.

Das Turnierschach hat viele große Schachpersönlichkeiten hervorgebracht. Dazu gehören neben den Schachweltmeistern auch unzählige andere Schachspieler, denen es zwar nicht vergönnt war, Weltmeister zu werden, die das Schachleben und die Schachgeschichte mit ihren originellen Ideen aber auf andere Weise bereichert haben. 

André Schulz

 

 

 

 


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