Besuch in Knossos

von ChessBase
03.11.2007 – Der Herscherpalast von Knossos gibt der Wissenschaft Rätsel auf. Anfang 1900 von Sir Arthur Adams ohne Rücksicht auf Verluste im Eiltempo ausgegraben, gedeutet und teilweise "restauriert", ist man sich heute über die Funktion der Anlage mit über 1300 Räumen in verwinkelter, labyrinthartiger Bauweise nicht recht im Klaren. Vermutlich war die minoische Kultur und ihr Stierkult den antiken Griechen auch schon rätselhaft. In ihren Sagen ließen sie die Kreter mit Stieren schlafen und als menschliche Stierwesen in Labyrinthen wohnen. Sergei Tiviakov nutzte zusammen mit Inna Gaponenko und Kateryna Lahno den spielfreien Tag, um sich selbst ein Bild zu machen. Am Ende sind es dann doch mehr geworden. Besuch in Knossos...

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Besuch in Knossos
Fotos: Sergey Tiviakov



Am Ruhetag nutzten Kateryna Lahno, Inna Gaponenko und Sergey Tiviakov die Zeit zu einem Besuch im berühmten minoischen Herrscherpalast von Knossos.


Israelisch-Ukrainische Besuchergruppe


Der Fremdenführer

1878 war dieser von dem kretischen Kaufmann Minos Kalokairinos entdeckt worden. Im Frühjahr 1900 hatte Sir Arthur Evans mit der Ausgrabung des Palastes begonnen, nachdem er mit Hilfe seines wohlhabenden Vaters den Hügel von Knossos gekauft hatte. Bereits in Athen hatte er Evans kretische Siegelsteine gesehen und hoffte in Knossos eine Kultur zu finden, die noch vor Griechen und Römern eine eigene Schrift besessen hatte.


Archäologen beseitigen die Evans-Restaurierungen

Mit Hilfe des
Schweizer Künstlers Emile Gillieron erfasst Evans sämtliche Funde, katalogisiert sie und wertete sie systematisch aus. Mit Hilfe von Emile Gillieron werden zahlreiche Kunstwerke restauriert und Replika von ihnen angefertigt.



Allerdings werden Gillieron und sein Vater auch als Urheber einiger Fälschungen vermutet.


Made in China?

Ausgräber Evans wurde von der Wissenschaft ebenfalls kritisiert. So ließ er die mykenische Bebauung über dem Palast ohne Dokumentation abtragen. Die Deutung der Räumlichkeiten in der Anlage unternahm er ohne hinreichende wissenschaftliche Grundlage.



Der Palast von Knossos ist eine Gruppe von Gebäuden, von den manche fünf Stockwerke hoch sind und ist die größte Palastanlage der minoischen Kultur, der ersten Hochkultur Europas. Die Anzahl der Räume des Palastes wird auf 1300 geschätzt.









Die verwinkelte labyrinthartige Bauweise hat immer wieder Zweifel daran aufkommen lassen, dass es sich bei dem Palast tatsächlich um einen Herrschaftssitz gehandelt hat.


Amphoren

Spuren von Besiedlung konnten in Knossos bis zum 4. Jt. v. Chr. nachgewiesen werden. Bereits Im 3 Jt. v.Chr. ist Knossos eine von mehreren kleineren kretischen Königreichen. Der Palast von Knossos wurde zwischen 2100 und 1800 v.Chr. erbaut und wie alle anderen Anlagen auf Kreta zwischen 1750 und 1700 v.Chr. bei einem Erdbeben zerstört. 1650 gab es ein weitere weniger schweres Erdbeben. Der Untergang der minoischen Kultur wird im Zusammenhang mit dem Vulkanausbruch von Santorin gesehen. Neurer Forschungen datieren diesen nun auf das Jahr 1628 v.Chr. Missernten als Folge der durch den Vulkanausbruch verursachten Klimaverschlechterung könnten danach zu einem allmählichen Niedergang der minoischen Kultur geführt haben. Zu Beginn des 14. Jh. besiegelte die Invasion der Achäer den endgültigen Niedergang der minoischen Kultur.







Die beherrschende Stellung der Minoer in der Ägeis, der minioische Stierkult und vielleicht auch der labyrinthische Charakter des Palastes von Knossos finden ihren Widerhall in der Sage vom Minotaurus.


Minotaurus-Symbol im Hintergrund

Dieser entstammt der Liebe von Parsiphae, der Gattin von König Minos, zu einem prächtigen weißen Stier. Um seine Schande zu verstecken, hält Minos den Minotaurus im von Daidalos für diesen Zweck erbauten Labyrinth gefangen. Dem Minotaurus werden alljährlich 7 attische Jünglinge und Jungfrauen geopfert, bis Theseus mit Hilfe der Minostochter Ariadne den Minotaurus tötet.

 

 

 

 


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