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Besuch in Knossos
Fotos: Sergey Tiviakov
Am Ruhetag nutzten Kateryna Lahno, Inna Gaponenko und Sergey Tiviakov die Zeit
zu einem Besuch im berühmten minoischen Herrscherpalast von Knossos.
Israelisch-Ukrainische Besuchergruppe
Der Fremdenführer
1878 war dieser von dem kretischen Kaufmann Minos Kalokairinos entdeckt worden. Im Frühjahr 1900 hatte Sir Arthur Evans mit der Ausgrabung des Palastes begonnen, nachdem er mit Hilfe seines wohlhabenden Vaters den Hügel von Knossos gekauft hatte. Bereits in Athen hatte er Evans kretische Siegelsteine gesehen und hoffte in Knossos eine Kultur zu finden, die noch vor Griechen und Römern eine eigene Schrift besessen hatte.
Archäologen beseitigen die Evans-Restaurierungen
Mit Hilfe des Schweizer Künstlers Emile Gillieron erfasst
Evans sämtliche Funde, katalogisiert sie und wertete sie systematisch aus. Mit
Hilfe von Emile Gillieron werden zahlreiche Kunstwerke restauriert und Replika
von ihnen angefertigt.
Allerdings werden Gillieron und sein Vater auch als Urheber einiger Fälschungen vermutet.
Made in China?
Ausgräber Evans wurde von der Wissenschaft ebenfalls kritisiert. So ließ er die mykenische Bebauung über dem Palast ohne Dokumentation abtragen. Die Deutung der Räumlichkeiten in der Anlage unternahm er ohne hinreichende wissenschaftliche Grundlage.
Der Palast von Knossos ist eine Gruppe von Gebäuden, von den manche fünf
Stockwerke hoch sind und ist die größte Palastanlage der minoischen Kultur, der
ersten Hochkultur Europas. Die Anzahl der Räume des Palastes wird auf 1300
geschätzt.
Die verwinkelte labyrinthartige Bauweise hat immer wieder Zweifel
daran aufkommen lassen, dass es sich bei dem Palast tatsächlich um einen
Herrschaftssitz gehandelt hat.
Amphoren
Spuren von Besiedlung konnten in Knossos bis zum 4. Jt. v. Chr. nachgewiesen werden. Bereits Im 3 Jt. v.Chr. ist Knossos eine von mehreren kleineren kretischen Königreichen. Der Palast von Knossos wurde zwischen 2100 und 1800 v.Chr. erbaut und wie alle anderen Anlagen auf Kreta zwischen 1750 und 1700 v.Chr. bei einem Erdbeben zerstört. 1650 gab es ein weitere weniger schweres Erdbeben. Der Untergang der minoischen Kultur wird im Zusammenhang mit dem Vulkanausbruch von Santorin gesehen. Neurer Forschungen datieren diesen nun auf das Jahr 1628 v.Chr. Missernten als Folge der durch den Vulkanausbruch verursachten Klimaverschlechterung könnten danach zu einem allmählichen Niedergang der minoischen Kultur geführt haben. Zu Beginn des 14. Jh. besiegelte die Invasion der Achäer den endgültigen Niedergang der minoischen Kultur.
Die beherrschende Stellung der Minoer in der Ägeis, der
minioische Stierkult und vielleicht auch der labyrinthische Charakter des
Palastes von Knossos finden ihren Widerhall in der Sage vom Minotaurus.
Minotaurus-Symbol im Hintergrund
Dieser entstammt der Liebe von Parsiphae, der Gattin von König Minos, zu einem prächtigen weißen Stier. Um seine Schande zu verstecken, hält Minos den Minotaurus im von Daidalos für diesen Zweck erbauten Labyrinth gefangen. Dem Minotaurus werden alljährlich 7 attische Jünglinge und Jungfrauen geopfert, bis Theseus mit Hilfe der Minostochter Ariadne den Minotaurus tötet.