Carlsen-Interview in The Hindu

von André Schulz
17.10.2014 – Im November spielen Magnus Carlsen und Viswanathan Anand zum zweiten Mal in Folge um den Titel, diesmal mit vertauschen Vorzeichen. In einem Interview mit The Hindu zollt Carlsen Anand seinen Respekt, zeigt sich aber siegessicher. Zudem denkt er laut darüber nach, ob Russland derzeit der richtige Ort für ein WM-Match zwischen einem Norweger und einem Inder ist. Mehr...

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Nach 2012, Anand gegen Gelfand, 2013, Anand gegen Carlsen folgt im November 2014 der dritte Wettkampf um die Weltmeisterschaft in Jahresfolge. Was man der FIDE unter der Präsidentschaft von Kirsan Ilyumzhinov sicher keinesfalls vorwerfen kann, ist gleichförmige Monotonie bei der Termingestaltung von Schachweltmeisterschaften. Nach dem "dunklen Zeitalter" zwischen 1993 und 2006 hat die FIDE einigermaßen in die Spur zurückgefunden, aber den alten Nachkriegsstand mit dem schönen dreijährigen WM-Zyklus bestehend aus Interzonenturnieren, Kandidatenkämpfen und dem Wettkampf um die Weltmeisterschaft nicht wieder erreicht.

Im Interview mit Daniel King während der Schacholympiade in Tromsö bekräftigte der FIDE-Präsident, dass die FIDE derzeit einen zweijährigen WM-Zyklus verfolgt und ließ sich bei seinem Statement auch nicht mit dem Hinweis auf die Matchfolge 2012, 2013, 2014 von seiner Auffassung abbringen.

Mit dem Sieg von Viswanathan Anand beim letzten Kandidatenturnier hatte die FIDE im Hinblick auf einen möglichen Ausrichter etwas Pech, denn bei anderem Ausgang hätten sicher gerne die Verbände aus Aserbeidschan, Armenien oder Russland das WM-Match sicher gerne organisiert. Mit einem norwegischen Weltmeister und einem indischen Herausforderer waren nun die Heimatverbände dieser beiden Spieler gefragt, doch Norwegen hat in diesem Jahr schon die teure Schacholympiade organisiert und Indien, beziehungsweise der indische Bundesstaat Tamil Nadu, war Gastgeber des WM-Matches im letzten Jahr. Dessen Chief Minister Jayalalithaa Jayaram hat zudem ganz andere Sorgen. Die ehemalige Schauspielerin wurde nach einem jahrelang andauernden Korruptionsprozess kürzlich ihres Amtes enthoben, zu 4 Jahren Gefängnis und 12,6 Millionen Euro Geldstrafe verurteilt.

Die FIDE fand keinen Ausrichter und nachem Kasparov dies zum Wahlkampfthema bei der FIDE-Wahl machte, sprang die russische Regierung ein und bot das Olympische Dorf in Sotschi als Austragungsort und zwei Millionen Euro Preisgeld ein. Magnus Carlsen und sein Manager Espen Agdestein pokerten zwar noch etwas um die Konditionen und zierten sich mit Hinweis auf den laufenden Sinquefield-Cup, doch dann unterschrieb Carlsen den Vertrag.

In einem Interview mit The Hindu wurde das Thema kurz gestreift. Carlsen lieferte pflichtschuldig seinen Respekt gegenüber der großen russischen Schachnation ab, dachte aber auch laut darüber nach, on Russland derzeit der richtige Ort für ein WM-Match zwischen einem Inder und einem Norweger ist.

 

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Interview in The Hindu...

 


André Schulz, seit 1991 bei ChessBase, ist seit 1997 der Redakteur der deutschsprachigen ChessBase Schachnachrichten-Seite.

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