Die Macht der Mücken

von Karsten Müller
16.08.2016 – Regelmäßig präsentiert Ihnen ChessBase-Magazin-Autor Karsten Müller in seinem Blog ein sehenswertes oder besonders lehrreiches Endspiel. Spielen Sie nebenstehende Partie in unserem Player nach, die Trainingsfrage ist in die Partie eingebettet. Ein Klick auf das Diagramm öffnet die Partie im Player. Diagramm...

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Die Macht der Mücken

 

 

Karsten Müller betreut seit vielen Ausgaben die Endspielrubrik des ChessBase Magazins. In jeder Ausgabe des ChessBase Magazins finden Sie neben klassischen Analysen auch interaktive Videoaufnahmen zu den sehenswertesten Endspielen. Hier hat der Nutzer die Chance, die Lösungen und Varianten am Brett auszuprobieren und bekommt direkt im Anschluss das Videofeedback des Autors.

Druckfrisch! ChessBase Magazin #173 (August/September)

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Einleitungsvideo von Karsten Müller

 

 

Eröffnungs-Übersichten

Havasi: Reti A07
1.Sf3 d5 2.g3 c6 3.Lg2 Lf5

 

Im zweiten Teil seines Repertoirevorschlags basierend auf 3...Lf5 untersucht Gergö Havasi weiße Spielaufbauten mit d3. In der Ausgangsstellung kann Weiß den Vorstoß e2-e4 vorbereiten oder zunächst c4 spielen. Schwarz gleicht im Allgemeinen aus.

Breutigam: Reti A09
1.Sf3 d5 2.c4 d4 3.b4 f6 4.Sa3

 

Obwohl Schwarz theoretisch keine Probleme mit dem Springerzug haben sollte, weist die Statistik eine hohe Quote für Weiß aus. Im Beitrag von Martin Breutigam wird auch auf Alternativen zu 3...f6 eingegangen.

Iotov: Englisch A21
1.c4 e5 2.Sc3 d6

 

Mit dem Zug 2...d6 ist ein einfacher Plan verbunden: ...f5, ...Le7 und ...Sf6, solange ...Sc6 nicht steht, bleibt auch ...c6 (seltener ...c5) eine Option. Weiß kann mit oder ohne d2-d4 spielen, laut Valentin Iotov sollte er nicht viel herausholen können.

Postny: Englisch A29
1.c4 e5 2.Sc3 Sf6 3.Sf3 Sc6 4.g3 Lb4 5.Sd5 e4 6.Sh4 0-0 7.Lg2 d6

 

Mit 5...e4 (statt 5...Lc5) bringt Schwarz etwas Schärfe in die Eröffnung. Beim Kandidatenturnier in Moskau waren die Erfolge verteilt. Laut Evgeny Postny sollte das Gleichgewicht jedoch nicht gestört sein.

Terekhov: Sizilianisch B48
1.e4 c5 2.Sf3 e6 3.d4 cxd4 4.Sxd4 Sc6 5.Sc3 Dc7 6.Le3 a6 7.Dd2 Sf6 8.0-0-0 Le7 9.f3 b5 10.g4

 

Im Diagramm kann Schwarz die "Alte Variante" 10...0-0 spielen oder mit 10...Sxd4 die "Neue Variante" wählen. In seinem sehr umfangreichen Artikel untersucht Andrey Terekhov beide und präsentiert auch ein paar Testaufgaben.

Szabo: Sizilianisch B76
1.e4 c5 2.Sf3 d6 3.d4 cxd4 4.Sxd4 Sf6 5.Sc3 g6 6.Le3 Lg7 7.f3 0-0 8.Dd2 Sc6 9.0-0-0 Ld7 10.g4 Tc8

 

Wer nicht 9...d5 spielen will, kann die zum Diagramm führende Zugfolge wählen. Wie Krisztian Szabo in seinem Beitrag zeigt, geht Schwarz damit aber ein hohes Risiko ein. Weiß kann bei bestem Spiel beiderseits sicher in Vorteil kommen.

Petrov: Sizilianisch B82
1.e4 c5 2.Sf3 d6 3.d4 cxd4 4.Sxd4 Sf6 5.Sc3 a6 6.f4 e6 7.Ld3

 

Weder 6.f4 noch 7.Ld3 ist sehr populär, aber wie Marian Petrov in seinem Beitrag demonstriert, muss sich Schwarz ganz gut auskennen, um nicht schnell ins Hintertreffen zu geraten. Vermutlich ist 7...Sbd7 die beste Antwort.

Gavrikov: Sizilianisch B85
1.e4 c5 2.Sf3 d6 3.d4 cxd4 4.Sxd4 Sf6 5.Sc3 e6 6.Le2 a6 7.0-0 Le7 8.f4 0-0 9.Le3 Dc7 10.a4 Sc6 11.Kh1 Te8 12.Lf3 Sa5

 

Laut Viktor Gavrikov kann Schwarz mit 12...Sa5 ausgleichen, er plant ...Sc4 und ...e5. Der Springerzug ist etwas weniger ausanalysiert als z.B. 12...Tb8 und 12...Lf8, führt aber dennoch zu typischen Scheveningen-Stellungen.

Bronznik: Tschigorin-Verteidigung D07
1.d4 d5 2.c4 Sc6 3.Sf3 Lg4 4.Sc3 e6

 

Im 3. Teil seiner Serie über die Tschigorin-Verteidigung untersucht Valeri Bronznik zwei Damenzüge, die die Abwesenheit des gegnerischen weißfeldrigen Läufers vom Damenflügel ausnutzen sollen: 5.Da4 sowie 5.cxd5 exd5 6.Db3. Schwarz sollte sich gut auskennen und genau spielen.

Ris: Damengambit D24
1.d4 d5 2.c4 e6 3.Sf3 Sf6 4.Sc3 dxc4 5.e4 Lb4 6.Lxc4 Sxe4 7.0-0

 

Das Hauptabspiel der Wiener Variante (6.Lg5) ist weit ausanalysiert, das Gambit 6.Lxc4 eine brauchbare Alternative. Robert Ris kann keinen Vorteil für Weiß nachweisen, sieht aber auch nicht, wie Schwarz sicher ausgleichen soll.

Marin: Halbslawisch D45
1.d4 d5 2.c4 e6 3.Sc3 c6 4.Sf3 Sf6 5.e3 Sbd7 6.Dc2 Ld6 7.b3 0-0 8.Le2

 

Diesmal untersucht Mihail Marin Varianten, in denen Schwarz ...e5 spielt - entweder sofort oder mit Vorbereitungszügen. Das Urteil des rumänischen Autors fällt vorsichtig aus, auf weißen Vorteil will er sich nicht festlegen, aber er würde doch lieber die weißen Steine führen.

Kuzmin: Damengambit D63
1.d4 d5 2.c4 e6 3.Sf3 Sf3 4.Sc3 Le7 5.Lg5 0-0 6.e3 h6 7.Lh4 Sbd7 8.Tc1 c5

 

Es überrascht ein wenig, dass Schwarz an dieser Stelle 8...c5 spielen darf. Alexey Kuzmin nennt es die Radulski-Variante, weil der früh verstorbene bulgarische Großmeister (1972-2013) so gespielt hatte. Inzwischen hat aber auch Kramnik die Variante im Repertoire.

Krasenkow: Grünfeld-Indisch D85
1.d4 Sf6 2.c4 g6 3.Sc3 d5 4.cxd5 Sxd5 5.e4 Sxc3 6.bxc3 Lg7 7.Lb5+ c6 8.La4 0-0

 

Michal Krasenkow stellt ein leicht erlernbares Konzept gegen das frühe weiße Läuferschach vor. Dabei stützt sich der polnische Großmeister auf typische Grünfeldzüge, die man sich leicht einprägen kann.

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Karsten Müller gilt als einer der größten Endspielexperten weltweit. Dazu hat sein zusammen mit Frank Lamprecht verfasstes Buch „Grundlagen der Schachendspiele“ ebenso beigetragen wie seine Kolumnen auf der Webseite ChessCafe sowie im ChessBase Magazin. M.s ChessBase-DVDs im Fritztrainer-Format über Endspiele sind Bestseller. Der promovierte Mathematiker lebt in Hamburg, wo er auch für den HSK viele Jahre in der Bundesliga auf Punktejagd ging.

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