Donchenko gewinnt IDJM in Ströbeck

von André Schulz
16.05.2017 – Letzte Woche fand im Schachdorf Ströbeck die Internationale Deutsche Juniorenmeisterschaft 2017 statt. Bundesnachwuchstrainer Bernd Vökler hatte 16 junge Spieler eingeladen, die ein Turnier im "World-Cup"-Format austrugen. Alexander Donchenko gewann schließlich das Finale gegen Dmitrij Kollars, allerdings erst nach Stichkampf.

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Begrüßung vom Ströbecker Lebendschachensemble

Letzte Woche wurde in dem berühmten "Schachdorf" Ströbeck die "Internationale Deutsche Juniorenmeisterschaft 2017" ausgetragen. Tatsächlich war der Anteil der deutschen Junioren deutlich höher als der Anteil der internationalen Junioren. Letztere wurden einzig vom dänischen Nachwuchsspieler Jesper Thybo Sondergaard repräsentiert, der dafür im Turnier allerdings weit nach vorne kam.

Der in Aachener Diensten stehende Alexander Donchenko als einziger Großmeister und der Hamburger Dmitrij Kollars waren mit ihren Elozahlen über 2500 die Favoriten auf den Turniersieg in einem Feld von insgesamt 16 jungen Spielern. Das Altersgefälle und damit auch das Wertungsgefälle zwischen den Teilnehmern war einigermaßen groß. Der zwölfjährige Alex Dac-Vuong Nguyen von BSG Grün-Weiß Leipzig war der jüngste Spieler im Turnier und bildete naturgemäß auch das Pendant zu den Elo-Schwergewichten Donchenko und Kollars.

Mit Fiona Sieber, Filiz Osmanodja und Josefine Heinemann wurden auch drei Mädchen von Bundesnachwuchstrainer Bernd Vökler zum Nachwuchs-Turnier nach Ströbeck eingeladen, das in diesem Jahr im K.o.-Format ausgetragen wurde. Zunächst wurden dabei zwei Partien mit FIDE-Bedenkzeit gespielt (90 Min. plus 1 Sekunde Zugabe pro Zug). Bei Gleichstand folgte eine Blitzstechen, dann eine Armageddonpartie.

Die Teilnehmer

Nr. Titel Name Elo DWZ Verein/Ort
1 GM Alexander Donchenko 2563 2560 DJK Aufwärts St. Josef Aachen
2 IM Dmitrij Kollars 2503 2470 Hamburger SK
3 FM Jesper Thybo Sondergaard 2449 -  
4 IM Lev Yankelevich 2447 2452 SC Eppingen
5   Luis Engel 2362 2296 Hamburger SK
6   Spartak Grigorian 2341 2322 SV Werder Bremen
7 IM Robert Baskin 2333 2282 SV Griesheim 1976
8 WFM Fiona Sieber 2332 2210 SG Aufbau Elbe Magdeburg
9 FM Raphael Lagunow 2318 2240 SK Zehlendorf
10 FM Johannes Paul 2304 2290 SG Aufbau Elbe Magdeburg
11 WIM Filiz Osmanodja 2263 2266 USV TU Dresden
12 WIM Josefine Heinemann 2244 2236 OSG Baden-Baden
13 FM Alexander Rieß 2224 2171 Lübecker SV
14   Samuel Fieberg 2221 2178 SG Porz
15   Jonas Roseneck 2173 2106 SG Aufbau Elbe Magdeburg
16   Alex Dac-Vuong Nguyen 2051 1982 BSG Grün-Weiß Leipzig

ie Auslosung erfolgte nach Wertungszahl, die Elobesten trafen auf die Eloschwächsten. Fast immer setzten sich im Achtelfinale die wertungsbesseren Spieler durch. Eine Ausnahme bildete die Begegnung zwischen Luis Engel und Josefine Heinemann, die glatt mit 2:0 zugunsten der deutschen Nationalspielerin endete. Hier war der erst 15-jährige Luis Engel eigentlich Wertungsfavorit. Fiona Sieber mit etwas besserer Wertung unterlag Raphael Lagunow.

Josefine Heinemann und Luis Engel

Achtelfinale

Br. Name Elo Erg. Name Elo
1 GM Alexander Donchenko 2563 2:0 Alex Dac-Vuong Nguyen 2051
2 WFM Fiona Sieber 2332 0:2 FM Raphael Lagunow 2318
3 IM Lev Yankelevich 2447 2:0 FM Alexander Rieß 2224
4 Luis Engel 2362 0:2 WIM Josefine Heinemann 2244
5 Samuel Fieberg 2221 0:2 FM Jesper Thybo Sondergaard 2449
6 WIM Filiz Osmanodja 2263 2½:3½ Spartak Grigorian 2341
7 FM Johannes Paul 2304 1:1 IM Robert Baskin 2333
8 Jonas Roseneck 2173 ½:1½ IM Dmitrij Kollars 2503

Das Viertelfinale bleib frei von Überraschungen. In allen Wettkämpfen setzten sich die Spieler mit den höheren Wertungszahlen glatt durch. Das hieß aber auch, dass mit Josefine Heinemann die letzte weibliche Teilnehmerin ausschied. Die Unterlegenen des Viertelfinales spielten in einer Trostrunde gegeneinander.

Viertelfinale

Br. Name Elo Erg. Name Elo
1 GM Alexander Donchenko 2563 1½:½ FM Raphael Lagunow 2318
2 IM Lev Yankelevich 2447 1½:½ WIM Josefine Heinemann 2244
3 FM Jesper Thybo Sondergaard 2449 2:0 Spartak Grigorian 2341
4 IM Robert Baskin 2333 ½:1½ IM Dmitrij Kollars 2503

Trostrunde

Br. Name Elo Erg. Name Elo
5 Alex Dac-Vuong Nguyen 2051 0:2 WFM Fiona Sieber 2332
6 FM Alexander Rieß 2224 1½:½ Luis Engel 2362
7 Samuel Fieberg 2221 2:4 WIM Filiz Osmanodja 2263
8 FM Johannes Paul 2304 -:+ Jonas Roseneck 2173

Im Halbfinale trafen Alexander Donchenko auf Lev Yankelevich und der Däne Jesper Thybo Sondergaard auf Dmitrj Kollars. Während Kollars glatt mit 1,5:0,5 das Finale erreichte, war im Wettkampf zwischen Donchenko und Yankelevich ein längerer Stichkampf nötig. Die regulären Partien endeten beide remis. Es folgten zwei Blitzrunden, in der beide Spieler je eine Partie gewannen. Am Ende entschied eine Armageddon-Partie das Match für Donchenko.

In fast identischer Dramaturgie gewann Donchenko auf diese Weise auch das Finale gegen Kollars. Auf zwei Remis in den langen Partien folgten zwei weitere Unentschieden in der ersten Stichkampfrunde. In der zweiten Stichkampfrunde gewannen beide Spieler je eine Partie. Zum Schluss hatte Donchenko in der Armageddonpartie Caissa wieder auf  seiner Seite.

Alexander Donchenko, Dmitrj Kollars

Halbfinale

Br. Name Elo Erg. Name Elo
1 GM Alexander Donchenko 2563 4:3 IM Lev Yankelevich 2447
2 FM Jesper Thybo Sondergaard 2449 ½:1½ IM Dmitrij Kollars 2503

Finale und Spiel um Platz drei

Br. Name Elo Erg. Name Elo
F GM Alexander Donchenko 2563 4:3 IM Dmitrij Kollars 2503
3 IM Lev Yankelevich 2447 3:4 FM Jesper Thybo Sondergaard 2449

 

 

Am Freitag wurden die Spieler der IDJM zusammen mit 50 weiteren Zuschauern zeigen einer Tanz-Vorführung des Lebendschachensemble Ströbeck, die zu der Musik aus dem Musical Chess einige Tanzszenen aufführten.

Das Ströbecker Lebendschachensemble

Fotos: Klaus Steffan, Bernd Vökler

Turnierseite...

Ergebnisse bei Chess-results.com...

Schach-Museum Strönbeck...


André Schulz, seit 1991 bei ChessBase, ist seit 1997 der Redakteur der deutschsprachigen ChessBase Schachnachrichten-Seite.

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