LEANDER UND JEREMIAS HOLEN
ELISABETH PÄHTZ NACH BAD FRANKENHAUSEN
Bei der ND-Schachgala in der
Emanuel Lasker-Gesellschaft vergangenen November
2006 in Berlin saßen sie im Zuschauerraum, als Topstar Elisabeth
Pähtz das vom "Neuen Deutschland" gesponserte
Frauenturnier gewann. Die Brüder Leander (10) und Jeremias (7) Thiele aus Bad
Frankenhausen waren fasziniert, und deswegen haben sie ihren Vater Ludger (39)
davon überzeugt, die Juniorenweltmeisterin zu einem Simultankampf einzuladen.
Heute ab 17 Uhr tritt Elisabeth Pähtz in Bad
Frankenhausen an 25 Brettern gleichzeitig an, bei schönem Wetter auf dem
Rathausplatz, ansonsten im Großen Ratssaal. ND-Mitarbeiter René
Gralla hat mit dem
schachbegeisterten Trio Thiele gesprochen.
ND: Eine Simultanshow im
Schach: Wie seid Ihr auf diese Idee gekommen?
Leander Thiele: Dabei hat
man die Chance, auch mal gegen Stärkere zu spielen. Und dabei etwas zu lernen.
Und es ist nicht so wichtig, dass man unbedingt gewinnt. Außerdem ist alles
öffentlich, das kriegen viele Leute mit, und das ist eine gute Werbung für
Schach.
ND: Simultanspielerin ist
Elisabeth Pähtz. Warum habt Ihr Euch für sie
entschieden?
Leander Thiele: Sie ist
Juniorenweltmeisterin, und wir haben sie in Berlin gesehen
...
ND: ... während der
Schachgala des "Neuen Deutschland" im vergangenen November. Ihr seid
eingeladen worden, weil Ihr zu den Gewinnern beim ND-Schachwettbewerb gehört
habt. Waren die Schachrätsel nicht ziemlich schwer gewesen?
Leander Thiele: Eigentlich
nicht. Wir haben die Stellungen aufgebaut und ein bisschen rumprobiert. Und
dann ging das ziemlich schnell, bis wir die Lösungen
rausgefunden haben.
ND:
Ist das, was Elisabeth
Pähtz im Sport erreicht hat, für Euch ein Vorbild?
Leander Thiele: Na ja, weiß
ich nicht, Schach will ich eigentlich nicht auf Leistung spielen.
ND: Du träumst nicht von der
Großmeisterkarriere?
Leander Thiele: Nein.
ND: Und Du, Jeremias: Willst
Du ein großer Meister werden?
Jeremias Thiele: Nö,
ich mach' das auch bloß zum Spaß.
ND: Was findest Du gut am
Schach?
Jeremias Thiele: Ich lerne
dabei ein bisschen Mathematik. Und Matt setzen ist auch nicht schlecht, aber
nur, wenn ich den anderen kriege.
ND: Und Du, Leander: Wie
bist Du zum Schachfan geworden?
Leander Thiele: Das ist ein
prima Zeitvertreib, bei dem man Konzentration und das logische Denken
trainiert.
ND: Wie alt warst Du, als Du
Schach gelernt hast?
Leander Thiele: Vier Jahre.
ND: Und Du, Jeremias?
Jeremias Thiele: Fünf Jahre.
ND: Wer hat Dir Schach
beigebracht?
Jeremias Thiele: Leander und
Papa.
ND: Und schlägst Du schon
Deinen Vater?
Jeremias Thiele: Nein, Papa
gewinnt immer.
ND: Und wie gehen Deine
Matches gegen Euren Vater aus, Leander?
Leander Thiele: Das ist
verschieden, oft aber Remis.
ND: Dein Ziel für die
Simultanpartie gegen Elisabeth Pähtz?
Leander Thiele: Ich will
wenigstens 15 Züge lang durchhalten.
ND: Wie habt Ihr
die Simultanveranstaltung angeschoben?
Leander Thiele: Wir haben
das dem Papa vorgeschlagen. Der hat dann bei der Stadt angefragt, ob die ein
Simultan finanzieren können.
ND: Ihre Kinder haben die
Initialzündung gegeben, Herr Thiele. Und Sie haben das Projekt
umgesetzt ...
Ludger Thiele: ... genau.
Ich habe das unserem Bürgermeister vorgetragen, und der hat sich dafür
verwendet. Jetzt wird die Veranstaltung gesponsert von der Kommune Bad
Frankenhausen, von der Kyffhäusersparkasse und vom Ingenieurbüro Petermann +
Thiele, an dem ich beteiligt bin.
ND: Außerdem mischt noch Ihr
Schachklub Capablanca e.V. mit
...
Ludger Thiele: ... den haben
wir vor sechs Jahren gegründet. Unser Namensgeber José
Raúl Capablanca war gebürtiger Kubaner und
Weltmeister von 1921 bis 1927.
ND: Kuba ist eine große
Schachnation. Außerdem war Ché Guevara ein Fan
dieses strategischen Spiels. Desgleichen Fidel Castro, der bis zu seiner
plötzlichen Erkrankung regelmäßig das allsommerliche
Open-Air-Simultan auf dem zentralen Platz in Havanna besucht hat.
Ludger Thiele: Der Verein
gibt unserer Verbundenheit mit Kuba Ausdruck. Die politischen und sozialen
Ziele, für die das moderne Kuba kämpft, entsprechen den Idealen, an denen auch
wir uns orientieren.
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Simultanschach mit
Juniorenweltmeisterin Elisabeth Pähtz im Rathaus
Bad Frankenhausen am Sonnabend, 28. April 2007; Beginn: 17 Uhr;
Teilnahmegebühr pro Brett 10 Euro, Zuschauer Eintritt frei; Anmeldungen unter
Tel.: 034671 / 795 85; weitere Infos:
www.capablanca-sehen.de