Fundstück: Original-Analysen von Aaron Nimzowitsch

von ChessBase
09.02.2017 – Die Mega Database enthält nicht nur Millionen von aktuellen Turnierpartien, sondern bietet mit ihrem Fundus an historischen Partien einen einzigartigen Einblick in die Schachgeschichte. Bei der Erweiterung der Datenbank werden immer wieder neue Entdeckungen gemacht. So fanden Historiker in einem Zeitungsarchiv kürzlich die verschollenen Original-Analysen von Aaron Nimzowitsch zur Weltmeisterschaft Aljechin gegen Bogoljubow, 1934. Mehr...

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Verschollene Analysen wiederaufgetaucht:
Aaron Nimzowitsch als Berichterstatter beim Weltmeisterschaftskampf 1934

Von Julian Wnuck

Schachspieler wissen es nicht erst seit heute: Ein Zweikampf um die Weltmeisterschaft ist einer der Höhepunkte unseres Spiels. Plötzlich findet Schach in den Medien großen Widerhall, fast jeden Tag wird in den verschiedensten Zeitungen darüber berichtet. Dabei ist die mediale Aufmerksamkeit, die Carlsen & Co. erhalten, wenn es um die Krone geht, keineswegs ein neuartiges Phänomen, das erst in unserer Zeit entstand.

Als im Jahr 1934 süddeutsche Schachvereine den Wettkampf zwischen Weltmeister Alexander Aljechin und seinem deutschen Herausforderer Jefim Bogoljubow sponserten, waren natürlich auch zahlreiche Schachkoryphäen und Reporter anwesend, die die Ereignisse als Korrespondenten für die internationale Presse hautnah mitverfolgten.

Die renommierte niederländische Tageszeitung „De Telegraaf“ schickte keinen Geringeren als Großmeister Aaron Nimzowitsch als ihren exklusiven Berichterstatter ins benachbarte Deutschland. Der lettisch-dänische Großmeister, der sowohl in der russischen als auch der deutschen Sprache zuhause war, schloss sich dem Presse- und Spieler-Tross um den Weltmeisterschaftszirkus an, der von Anfang April bis Mitte Juni durch elf süddeutsche Städte zog, um schließlich in der Hauptstadt Berlin seinen Abschluss zu finden.

Nach einer ersten Veröffentlichung der nackten Züge, mit der der „Telegraaf“ seinem Publikum die aktuellen Informationen möglichst zeitnah vorlegte, lieferte Nimzowitsch, der täglich Telegramme und Briefe nach Holland schickte, seine gewohnt tiefgründigen Analysen vor, die zumeist einen Tag später mehrspaltig folgten.

 

Das wertvolle Analysematerial des Großmeisters diente auch späteren Bearbeitern der Partien als wichtige Stütze. Sowohl Aljechin als auch Bogoljubow nahmen in ihren späteren Analysen der Weltmeisterschaftspartien (Aljechin bearbeitete 1934 alle Partien für die Zeitschrift des Niederländischen Schachbundes, Bogoljubow gab 1935 ein Wettkampfbuch heraus) immer wieder auch Bezug auf Nimzowitschs Anmerkungen, die sie zumeist billigten oder gelegentlich verwarfen.

Doch die eigentlichen Arbeiten Nimzowitschs wurden weder in einer eignen Monographie herausgegeben noch in andere Sprachen übersetzt. Sie verblieben ohne weitere Beachtung mehr als achtzig Jahre in den Archiven der Tageszeitung. Nimzowitsch starb am 16. März 1935, nur wenige Monate nach Beendigung des Wettkampfes. Möglicherweise hatte er eine überarbeitete Ausgabe in Buchformat geplant, zu der es aber nicht mehr gekommen ist.
Chessbase will diese Schätze heben und der Vergessenheit entreißen. Nimzowitschs Kommentare werden in die Partien der nächsten Megabase eingearbeitet werden, wobei möglichst auf Authentizität und Vollständigkeit Wert gelegt wird.

Als Appetithappen für die zahlreichen Bewunderer Nimzowitschs veröffentlichen wir aber schon heute eine kleine Auswahl daraus.

 

 

 

 

 

 

 

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