Golden Cleopatra Open
1. bis 12. Juni 2003
Vom 1 bis
12.Juni wurde das Golden Cleopatra Open vom Eastern Company Club ausgerichtet.
Es fand kaum vier Kilometer von den ehrwürdigen Pyramiden entfernt statt.
Gespielt wurden 10 Runden Schweizer System bei 153 Teilnehmern, darunter 6 GM. 1
WGM, 25 IM und 6 FM. 134 der Teilnehmer waren Schachspieler aus Ägypten, die
restlichen 19 Spieler stammten aus 11 Ländern. Als Bedenkzeit wurde die
Fide-Bedenkzeit von 90 MInuten + 30 Sekunden/Zug gewählt.
Der lettische Großmeister Edwin Kengis wurde nach Stichkampfsiegen über Spartak
Vyochin und den Lokalmatador Eassm El Gindy Turniersieger. Die Preisgeldangabe
ist in Dollar.
Name Fed T. Rat tot T.B. Prize
1 Kengis, Edvins LAT GM 2581 8 21719 915
2 Vysochin, Spartak UKR GM 2551 8 21382 815
3 El Gindy, Essam EGY IM 2473 8 21031 770
4 Kosten, Anthony C. FRA GM 2545 7.5 42.5 550
5 Rausis, Igors BAN GM 2533 7.5 42.5 500
6 El Arousy, Abdul Hameed EGY IM 2314 7.5 42.5 450
7 Abdelnabbi, Imed EGY IM 2446 7 43.5 250
8 Malakhatko, Vadim UKR GM 2503 7 42.5 200
9 Ismail, Hamed EGY 2314 7 42.5 200
10 Belezky, Sasha UKR IM 2403 7 42 200
11 Szuhanek, Ranko ROM IM 2427 7 41.5 175
12 Hassan, Sayed Barakat EGY IM 2325 7 40.5 175
...
Die Partien des Opens zum Download: cbv- Fomat..., pgn-Format...
Mohamed al-Zahaby schickt uns ein
paar Bilder und Informationen zu seinem Heimatland. Wer sich für Schach
interessiert, findet am Ende des Berichts auch ein paar Bilder vom Turnier.
Das antike Ägypten
Sattelitenbild, links der
Nil, rechts die Sinai-Halbinsel
Das Reich der Ägypter unter der
Herrschaft der Pharaonen wurde um 3000 v.Chr. begründet und unter dem Pharao
Narmer vereint. Es dauerte bis zum Jahr 300 n.Chr. an. Der letzte Pharao war ein
Römer namens Garerius. Das Alte Ägypten überstand als Kultur damit mehr als 3000
Jahre.
Das Nildelta war vielleicht der perfekte Platz für eine der bedeutendsten
Kulturen der Weltgeschichte. Die Umgebung schützte die Bewohner vor Feinden
besser als jede Armee. Im Osten mussten Eindringling Berge das Rote Meer
überwinden. Im Westen lag eine riesige Wüste. Im Norden reichte das Reich bis an
das Mittelmeer und im Süden bildete der Nil selbst eine natürliche Grenze.
Durch diesen natürlichen Schutz bekamen die
Ägypter das Wichtigste zum Aufbau einer großen Kultur geschenkt - Zeit. Zeit, um
Ackerbau und Viehzucht zu perfektionieren, Zeit für ein Gesetzbuch, für Kunst,
Architektur, Sprache, Musik.
Der Nil ist das geografische Zentrum der ägyptischen Kultur. Von den 4000 Meilen
die der Nil an Länge hat, kannten die Ägypter allerdings nur 1000 Meilen.
Entlang der Ufer gab es einen schmalen Streifen Land, der alljährlich vom Fluss
überschwemmt wurde und dadurch fruchtbar war. Dieser Landstreifen hatte an
manchen Stellen eine Breite von mehreren Meilen, an anderer Stelle war er sehr
schmal oder gar nicht vorhanden. Die Ägypter nannten dieses Land "Kemet" :
schwarzes Land. Hier lehrte Osiris die Menschen Kultur und Zivilisation.
Das alte Ägypten lebt weiter
Tausende von Bildern und Beschreibungen auf
Gräbern, Kalksteinen des Neuen Reiches und anderen Aufzeichnungen geben uns eine
genaue Kenntnis des ägyptischen Alltaglebens.
Nahrung
Viele Gräber des Alten Reiches bei Saqqara beschreiben Szenen wie Jagen, Fischen
und Viehhaltung. Kleine Skulpuren zeigen, wie Brot und Bier erzeugt wurden.
Gräber des Mittleren Reiches enthielten hölzerne Modelle von Dienern, die
Kornkammern arbeiteten, Brot buken, Felder bestellten und mit Schiffen segelten.
Eine der bekanntesten Holzskulpturen zeigt einen Landbesitzer unter einem
Baldachin sitzend, der sein Vieh begutachtet.
Neben Brot und Getreide
ernährten sich die Menschen von Vieh. Von und zum Nil führten vielerlei Kanäle
und Gräben, um größtmöglichen Nutzen von der Nilschwemme zu haben. Trauben
wurden nicht nur gegessen, sondern auch für die Weinproduktion verwendet, die
besten Ernten kamen aus dem Nildelta. An Gemüse kannten die Ägypter u.a.
Zwiebeln, Knoblauch, Melonen und Erbsen. Die Ägypter mochten Bier und Brot, dass
sie aus Gerste und Emmer herstellten. Sie verzehrten Fleisch von Enten,
Schweinen, Gänsen und Wachteln. Daneben war auch der Fischfang weit verbreitet.
Die Fischer verwendeten Netze und Haken, die sich von heutigen kaum
unterscheiden. Damals war der Nil viel fischreicher als heute.
Das Handwerk, z.B. die Herstellung von Möbeln war weit fortgeschritten. Die
Häuser der Ägypter waren zwar eher spartansich möbliert, doch ihre Gräber, die
Häuser für die Ewigkeit, beinhalteten eine Vielzahl an kunstfertig erstellten
Möbeln. Zur Bearbeitung wurden Sägen, hölzerne Hämmer, Meißel und andere
Schnitzwerkzeuge verwendet. Ägyptische Handwerker erzeugten Statuen, Amulette,
Armreifen und viele andere Bronzegüter. Im Bild sieht man die Herstellung einer
Steinstatue.
Neben Holz, Stein und
Bronzebearbeitung erreichten die Ägypter auch in der Gold-und Silberverarbeitung
ein hohes Maß an Perfektion. Sie stellten Halsketten mit Porzellanelementen her,
die wie Blumen oder Früchte aussahen. Männer und Frauen trugen gerne große und
dekorative Ohrringe.
Häuser
Im Gegensatz zu den steinernen
Tempeln, den Häusern der Götter, wohnten die Ägypter in Häusern aus Lehmziegeln,
sogar der Pharao. Sie waren nicht wie die Tempel für die Ewigkeit
bestimmt. Für die Eingänge verwendetete man zumeist Holz. In den Städten wurde
meist wurde mehrstöckig gebaut. Die Villen der Reichen auf dem Land waren von
Gärten umgeben und meist mit einem dekorativen Teich versehen, in dem
wohlriechende Lotusblüten schwammen. Palmen spendeten Schatten. Auf dem Bild
sieht man eine Siedlung aus dem Neuen Reich in der Gegend von Deir-el-Medina in
Oberägypten. Hier wohnten die Arbeiter, die die königlichen Gräber im "Tal der
Könige" bauten.
Persönliche Erscheinung und
Gesundheit
Erscheinung und Hygiene
spielten in der trockenen und staubigen Landschaft Ägyptens eine besondere
Rolle. Das Haar wurde meist kurz getragen, bei besonderen Anlässen wurden
Perücken aus Menschenhaar getragen. Beim Auftragen von Make-up wurden
Bronzespiegel verwendet. Hier sieht man einen Spiegel, dessen Griff den Gott
Hathor zeigt, den Gott der Schönheit. Es gibt viele erhaltenen Behälter für
Kosmetik, die man in Gräbern fand. Die Augen wurden mit Kohle und grünem
Kupferoxid geschminkt und mit einem dünnen Stift aufgetragen.
Die Kleidung bestand meist aus einfachem
Leinentuch-Tuniken, was bei dem heißen Klima am angenehmsten war. Die Sandalen
wurden aus geflochtenen Palmblättern hergestellt. Hohes Ansehen genossen die
Ärzte. Chirurgen verwendeten bei ihren Operationen verschiedene Messer,
Pinzetten und Nadeln. Überlieferte medizinische Listen zeugen von vielerlei
Behandlungsmethoden für die Krankheiten der Ägypter. Honig wurde gerne für die
Behandlung von Wunden verwendet.
Zeit zum Spielen
Die Kinder damals hatten ebenso Spielzeuge wie die unsere
heute, z.B. Puppen oder Kreisel. Die Ägypter liebten Spiele, darunter ein
Brettspiel unter dem Namen "Senet", das mit Figuren auf 30 Feldern gespielt
wurde. Im Grab Tut-Ench-Amons fand man viele Ausgaben des Senet-Spiels.
Anscheinend wollte er eine Menge Zeit damit verbringen. Ebenfalls sehr populär
waren Ballspiele.
Musik
Viele Bilder von Musikern sind erhalten, Musik war offenbar sehr beliebt und
wurde z.B. auf Festen aufgeführt. Zu den bekannten Musikinstrumenten gehörten
Tamburin, Oboe, Laute und Harfe. Musik und Gesang spielte eine große Rolle bei
den rituellen Tempelfesten der Ägypter.
Philea
Südlich der Stad Aswan liegt der
zauberhafte Tempelkomplex von Philae. Der Haupttempel war zu Ehren der Göttin
Isis im 3. Jh. v. Chr. errichtet. Philae war die letzte Bastion der antiken
Götter Ägyptens.
1960 schien die Insel Philae mit ihren Tempelanlagen durch den Bau des
Assuan-Staudamms am ersten Katarakt für immer unter den Fluten des Nils zu
verschwinden. Tatsächlich mussten die Tempel eine Zeitlang unter Wasser
verbringen. 1977 baute man dann einen Schutzdamm um die Tempel und pumpte das
Wasser hinaus. Danach wurde der Tempel Stein für Stein demontiert und auf der
nahe und höher gelegenen Insel Agilkai wieder aufgebaut.
Zeugnisse des islamischen
Ägyptens
Grab der Mamelucken
Arabisches Museum Kairo
Die Moscheen Madrasa von Sultan Hasan (links) und
al-Rifa-i-Masjid (rechts)
Ansicht des Gibla-Mauer (Sultan Hasan Masjid)
Khan el-Khalid
Wenn man so will, ist der Markt Khan el-Kahlid dafür
verantwortlich, dass es heute die Vereinigten Staaten von Amerika gibt.
Khan el-Khalid, früher bekannt als der türkische Basar zur Zeit der Ottomanen,
heißt heute einfach "Khan". Er wurde 1382 vom Emir
Djaharks el-Khalili
in Fatimid gegründet und nach einer Karawanserei benannt. Zusammen mit dem
al-Muski Markt im Westen bilden sie die bekanntesten Einkaufsgegenden Kairos.
Seinerzeit waren sie das Zentrum für den Gewürzhandel der Mamelcken, deren
Monopol dazu führte, dass die Europäer den Seeweg nach Indien suchten. Kolumbus
stieß dabei auf ein unbekanntes Hindernis, der Rest ist bekannt.
Das Ägyptische Museum
Am sechsten Tag des Turniers besuchten die Teilnehmer das Ägyptische Museum.
Es enthält die größte Sammlung antiker Gegenstände aus Ägypten, zum Teil über
5000 Jahre alt, darunter die berühmte Schiefertafel von König Narmer, das
älteste Schriftzeugnis Ägyptens.
Gewaltige Skulpturen in der Halle
Der Sarkophag von Tut-Ench-Amun
Das Grab Tut-Ench-Amuns enthielt
vier ineinander verschachtelte goldene Schreine. Alle vier sind im Museum zu
sehen.
Senet-Tisch von Tut-Ench-Amun
Beispiel eines Bootes, das im Grab von Meketre am Westufer des Nils gegenüber
von Luxor (das antike Theben) gefunden wurde.
Modell eines
Vergnügungsbootes mit Baldachin
Schach
Der Sieger: Edwin Kengis, 44, aus Lettland
Topscorer Essam El Gindy aus
Ägypten nimmt seinen Preis entgegen.
GM Igors Rausis, 42, Lettland
GM Spartak Vysochin, 28, Ukraine
Ali Farhat aus Ägypten
WGM Anna Zozulia, 23, Ukraine
GM Vadim Malakhatko, 26, Ukraine
GM Tony Kosten, 44, England
IM Harmen Jonkman, 28, aus den Neiderlanden, der für ChessBase den
Turnierkalender
betreut.
IM Ranko Szuhanek, 28, aus Rumänien
Spieler vor dem Turnierlogo
IM Mihai Grunberg, 27, aus Rumänien
Einige jüngere Spieler waren auch
dabei:
Schiedsrichter und Organisatoren:
Hauptorganisator des Turniers war
Mr. Mr. Hassan Khaled. Wollen Sie beim nächsten Mal
mitspielen? Rufen Sie an:
+20-2-3378987,
Mobil:+20-10-5003063;
Eastern Company Club Fax : +20-2-5620931
Egyptian Chess Federation : Phone
und
Fax : +20-2-2604285