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Handys verboten, Teddys erlaubt
Deutsche Mädchen-Schach-Schulmeisterschaft im Ceciliengymnasium
Von Conrad Schormann
Fotos:
Alexandra Buck
90 Mädchen haben drei Tage lang offene Linien besetzt, rückständige Bauern belagert und sind dem König an den Kragen gegangen. Die Aula des Ceciliengymnasiums war bis Sonntag zum dritten Mal Schauplatz einer deutschen Schach-Schulmeisterschaft, dieses Mal in der Wettkampfklasse der Mädchen. Bimmelnde Handys waren am Brett verboten, Teddys als Glücksbringer erlaubt.
Nach und nach erobern Mädchen die einstige Jungendomäne Schach. Das gilt
insbesondere fürs "Ceci", wo die Lehrer Hartmut Beckmann und Hendrik Schmidt
seit neun Jahren eine Schach-AG betreiben. Ein Mal wöchentlich treffen sich nach
dem Unterricht 40 Mädchen und Jungen, spielen Blitzschach oder trainieren mit
Schmidt, der beim Regionalligisten Heeper SK am ersten Brett der ersten
Mannschaft spielt.
500 Schulen mit 12.000 Schülern haben an den Deutschen
Schulschachmeisterschaften 2005 teilgenommen und sich über Stadt-, Bezirks- und
Landesmeisterschaft für die "Deutsche" qualifiziert. Aus jedem Bundesland kam
mindestens eine Mannschaft nach Bielefeld, aus einigen zwei, und aus
Nordrhein-Westfalen drei.
90 Mädchen, 18 Mannschaften
"Wir haben den Ausrichterplatz bekommen", sagt Beckmann. Seine Schützlinge Lioba
Donner (9. Klasse) und die Sechstklässlerinnen Anita Eggert, Sandra Mößinger,
Juliane Förster und Marit Mößinger belegten Platz 16 im Feld der 18 Frauschaften.
Alle fünf, im Schnitt eines der jüngsten Teams, spielen für den Heeper
Schachklub, einen der drei großen Bielefelder Vereine.
Die Konkurrenz war stark. "Viele Mädchen haben eine Dwz und zwei sogar eine
Elo-Zahl", sagt Beckmann. "Dwz" (Deutsche Wertungszahl) und "Elo"
(international) zeigen, wie gut ein Spieler ist. Die Skala beginnt bei 500
(Anfänger) und endet bei 2.800 (Gary Kasparow).
Durchschnittliche Vereinsspieler liegen bei 1.700, Franziska Seeger vom
drittplatzierten Gymnasium Oesede (Georgsmarienhütte) war mit 2.073 Elo die
Beste in der Ceci-Aula, aber Deutsche Meisterin wurden sie und ihre
Mitschülerinnen nicht. Bereits vor der letzten von sieben Runden am Sonntag
stand das Carl-Bechstein-Gymnasium aus Erker als Sieger fest. Oberbürgermeister
Eberhard David gratulierte den Mädchen aus Brandenburg.
Die Siegerinnen
Nicht nur mit Schach beschäftigten sich die 90 Mädchen und ihre Betreuer, die im
Jugendgästehaus untergebracht und damit sehr zufrieden waren.
Das Cinemaxx hatte jeder Teilnehmerin eine Freikarte spendiert, und so zog der
Schachtross von den Brettern vor die Leinwand.