In Vino Veritas

von Alina L'Ami
02.03.2015 – Das Bunratty Open in Irland wollte Alina l'Ami nicht verpassen. Schließlich hat dieses Turnier die richtige Mischung, die man für ein vergnügliches Turnier braucht: Das Feld ist stark, die Spieler gut gelaunt, die Partien kreativ und inspiriert, nicht selten durch den einen oder anderen Schluck Guinness. Aber abseits des Schachbretts lauern Gefahren. Mehr...

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Bunratty - ein beschaulicher Ort

Manchmal habe ich das Gefühl, Schach spielen ist wie Kuchen backen: man braucht die richtigen Zutaten in der richtigen Menge. Da ich wie viele andere auch ein großer Fan der Familienrezepte aus der guten alten Zeit bin, brauche ich für mein Meisterwerk in Schwarz-Weiß einen Löffel Kunst, eine Prise Wissenschaft sowie ein paar Gramm Sport – was hoffentlich die richtige Karpovsche Erfolgsmischung ist. Ganz einfach. Aber ein Dilemma bleibt: wie viele tollkühne Angriffe oder gewagte Figurenopfer füge ich hinzu? Ist ein chirurgisches Vorgehen, das die technische Meisterschaft oder die theoretische Vorbereitung betont, besser? Und wie viele Kilometer muss ich laufen, um meinen Körper für einen sechsstündigen Kampf der Neuronen fit zu halten?

Schnell, ich brauche eine Waage!

Irische Abenteuer - Alina l'Ami

Und so schwierig es auch ist, die richtige Mischung zu finden (wenn Sie das geschafft haben, sagen Sie es mir bitte), so reicht das doch noch nicht aus; der richtige Zeitpunkt ist ebenfalls wichtig, denn die Wellen der Mode haben den Charakter des Schachs von Grund auf verändert. In den Zeiten der Schachromantik wurde der künstlerische Ausdruck betont und es kam weniger darauf an, zu gewinnen, als stilvoll zu gewinnen (wer kennt die Unsterbliche Partie nicht?!). Doch die modernen Zeiten bieten weniger Möglichkeiten, das Rad noch einmal zu erfinden, da sich die Dinge geändert haben: Ergebnisse und Erfolge zählen, sich selbst zu beweisen ist wichtiger als sich auszudrücken. Mit all den Computern, die heute die Schachszene überfluten, würde ich wetten, dass man doch zögern würde, bestimmte Gambitvarianten aus den Goldenen Schachzeiten der Vergangenheit zu wagen. Korrigieren Sie mich, wenn ich mich irre, aber es scheint, als sei das Schach heute eine Mischung aus Sport und Wissenschaft, wobei die künstlerische Seite des Spiels abstrakter wurde und eher dem geübten Auge Vergnügen bietet. Und da ist nichts gegen einzuwenden, die Erde dreht sich, alles entsteht, ändert sich, verwandelt sich, natürlich auch das Schach. Aber...

Was macht man, wenn man wie ich eine zwiespältige Natur hat und sich wünscht, nicht die objektiv besten Züge zu spielen, sondern die, die einem gefallen, dabei aber immer Angst hat, die Elo-Zahl könnte Schaden nehmen?

Was macht man, wenn man wie ich nur einen kleinen Teil der "Festplatte" für Schacheröffnungen reserviert hat (obwohl dort viel Platz für Unwichtiges ist) und sich zumindest manchmal wünscht, dass alle Theorie ausgelöscht wird, sodass sich unsere Brillanz bereits im zweiten Zug zeigen kann?!

Was macht man, wenn man wie ich mit großer Nostalgie nicht nur an das spektakuläre Schach zurückdenkt, das damals gespielt wurde, sondern auch an den unkonventionellen Lebensstil von damals? Denken Sie nur daran, dass man am Brett rauchen oder, wie Aljechin, seine Katze zur Partie mitbringen durfte... Ich vermute, das wäre heute so verboten wie ein Handy in der Tasche.

Alexander Aljechin mit seiner Katze

Was wäre wenn... OK, wir können vielleicht nicht die gesamte Ära des romantischen Schachs wiederauferstehen lassen, aber ist es vielleicht doch möglich, den Geist dieser Zeit, in der das Adrenalin durch die Adern rauschte und man sich nicht allzu viel Gedanken darüber machte, was auf dem Spiel stand oder welche Folgen allzu kreatives Spiel haben könnte, noch einmal zu erleben?

Ja, das geht! Und genau das ist der Grund, warum das Chess Festival Bunratty das größte in Irland ist, der Grund, warum mehr als 350 Spieler jeden Februar hierher kommen, um je nach Elo-Zahl oder Ziel in den verschiedenen Gruppen anzutreten (darunter auch ein Rundenturnier, in dem man GM- und IM-Normen erzielen konnte) und alle rund um die Uhr ihr Lieblingsspiel spielen. Dieses ganz spezielle Turnier in Bunratty ist so beliebt, dass die Termine für die Turniere in den Jahren 2016 und 2017 bereits feststehen und die Termine für 2018 sehr bald verkündet werden!?! Ganz zu schweigen davon, dass Schachfans extra aus den USA oder Australien gekommen sind, um in diesem Turnier zu spielen, unter anderem Wesley So!

Wesley nahm die lange Reise aus den USA auf sich, um ein
echtes irisches Wochenende zu erleben! Das er sehr genossen hat, denn
er gewann alles, was er gewinnen konnte, und ist jetzt gut gerüstet für
die US-Meisterschaft.

Den Schachgehirnen, die sich irgendwo im tiefen Computerdschungel verirrt haben, bietet das Turnier in Bunratty die Chance, den künstlerischen Aspekt des Schachs wiederzubeleben: die Partien werden nicht gewertet (das Rundenturnier, in dem man Normen erzielen kann, natürlich ausgenommen), die Stimmung ist sehr entspannt, und da man durch intensives Nachdenken dazu neigt zu dehydrieren, sieht man zahlreiche Pintgläser mit Irish Stout, Ale oder Lager, die für zusätzliche Inspiration sorgen, neben den Schachbrettern; und je schöpferischer die Spieler sind, desto stärker dehydrieren sie, als ob der globale Klimawandel in Irland für eine große Wüste und einen endlosen Durst gesorgt hätte...

Die erste Frage, nachdem die wichtigsten Regeln verkündet worden waren, lautete deshalb: "wann schließt die Bar?" Diese Frage löste große Heiterkeit aus, die durch Antwort des Turnierdirektors noch größer wurde: “wenn der letzte Kunde geht”. Die Spieler begannen die erste Runde mit einem Lächeln im Gesicht, befreit, und das ist genau das, was die Organisatoren wollen. Das Turnier wirkt wie ein endloses Fest, und falls Sie sich fragen, was gefeiert wird - es ist das Schach!

Manch einer könnte einwenden, dass es nicht der Geist der Romantik ist, der die Spieler anlockt, sondern vielmehr die Lust auf Alkohol. Dieser Eindruck einer fehlenden Ernsthaftigkeit scheint durch die Tweets von zwei Spielern gestützt zu werden, die 2015 zu den Turnierfavoriten zählten:

Gawain Jones: "Bin im @BunrattyCastle Hotel angekommen. Dieses Jahr nehme ich es ernst und komme einen Tag früher, um mich zu akklimatisieren. Bis bald in der Kneipe!" oder:

Nigel Short: "Beim berühmten Trinkturnier in Bunratty, Irland. Was zum Teufel macht Wesley So hier?"

Aber ich glaube, diese Scherze betonen das eigentlich Wichtige: die Spieler fühlen sich hier sehr wohl und werden immer wiederkommen. Dieses Turnier hat den einzigartigen Vorzug, dass es einen in die Zeit zurückversetzt, in der man schöpferisch sein und experimentieren konnte, um mutig wie Anderssen, Blackburne oder Morphy zu spielen, während man sein ... Murphy's genießt. Natürlich wurden jede Menge Gambits gespielt, sei es das Four Pint Gambit oder das moderatere Two Pint, wenn die Partien morgens früh um 9 Uhr angesetzt waren. Und wenn die dritte Runde des Tages begann, dann erreichten manche Spieler ihren kreativen Höhepunkt und sorgten für ein paar wirklich unterhaltsame Partien!

Alexander Baburin (links) bringt sich in Form für die erste Runde des Tages,
die schon um 9:30 beginnt! Aber er trinkt kein Stout, Ale oder Lager, sondern Kaffee!

Mich würde es nicht wundern, wenn der Leser damit rechnet, dass es in Anbetracht der Umstände mindestens einen Zwischenfall gab. Doch zu Ihrer großen “Enttäuschung”... gab es keinen! Sie kennen den Ausspruch “In Vino Veritas” und die Iren und die Schachspieler erwiesen sich einfach als zufriedene Menschen!

Und eine letzte Beobachtung: Ich muss zugeben, dass ich bei all diesem Slalom zwischen Spielen-Essen-Trinken-Spielen-Trinken-Spielen-Schlafen-Trinken etc. keine allzu große Vorbereitung erwartet hatte. Aber die Spieler haben einen Blick in die Datenbanken geworfen, sie haben sich kurz angeschaut, was ihre Gegner spielen, was einmal mehr ein Beweis dafür ist, dass das gesamte irische Umfeld dazu geschaffen ist, das Schach zu feiern. Und wie sonst als mit einem Pint ...Guinness?!

Irland wäre nicht Irland ohne sein einzigartiges ... Wetter nennen sie es hier, aber nach meinen Erfahrungen würde ich sagen, es gibt kein angemessenes Wort für das, was auf diesem Stück Land passiert. Ich frage mich sogar, ob es hier Meteorologen gibt, und wenn es sie gibt, dann arbeiten sie wahrscheinlich in der Forschung oder etwas Ähnlichem, denn hier das “Wetter” vorherzusagen ist wie in der Lotterie zu gewinnen. Aber ich muss zugeben, dass eine irische “Unwetterwarnung” tatsächlich vor einem Unwetter warnt. Da ich an niederländische Verhältnisse gewöhnt war und in Holland bereits 1 cm Schnee zu Chaos führt, dachte ich mir, als ich die Warnung am Eingang der berühmten Cliffs of Moher, einer berühmten Touristenattraktion sah, “Ja, klar, eine weitere sinnlose supervorsichtige Warnung. Nichts wird mich daran hindern, ChessBase-Lesern ein Stück irischer Naturschönheit zu zeigen, ich mache mein Foto auf jeden Fall!” Und was hat mich das gekostet!

Da ich von Natur aus sehr eigensinnig bin, konnten mich weder die Twitter-Warnung: “@CliffsofMoher1 Wetterbedingungen bei den Klippen von Moher sind wegen starken Winds sehr gefährlich. Das Besucherzentrum schließt - bitte kommen Sie heute nicht vorbei” noch das oben erwähnte rote Warnschild von meinem waghalsigen Vorhaben abbringen.

Schön und gefährlich: die Cliffs of Moher

Turniersieger Wesley So und seine Pflegemutter begleiteten mich ein paar Meter, aber dann entschieden sie sich klugerweise für eine Rückkehr in geschützte Bereiche. Ich nicht... Und da war ich nun mit meinen etwa 50 kg Lebendgewicht, meiner Kamera und meinen Objektiven, aber wenn Sie glauben, das reichte aus, um mich am Boden zu halten, dann vertrauen Sie mir, dem war nicht so! 30 Minuten kauerte ich mich in der Nähe der Brüstung auf den Boden und betete, dass der verfluchte Wind irgendwann einmal nachlassen würde, damit ich ein Foto machen und mich in Sicherheit bringen konnte. Mehrmals habe ich versucht, mich nach vorne zu bewegen, aber das erwies sich jedes Mal als ein Fehler: Ich fiel, kroch, kletterte und flog (!!!) wie in Raumschiff Enterprise, Krieg der Sterne, Mary Poppins oder irgendeinem anderen Science Fiction Film!!

Wenn ich daran denke, bin ich immer noch schockiert, aber in dem Moment hatte ich andere Gefühle; ich wunderte mich einfach, dass ich fliegen kann! Rückblickend betrachtet war das gefährlich, also folgen Sie meinem Beispiel besser nicht, sondern hören auf irische Warnungen. Ich habe mir dabei eine schreckliche Erkältung zugezogen, fast meine Fototasche verloren, die die ganze Zeit über meinem Kopf wehte (anderen ist es da schlimmer ergangen, aber ich habe immer aufgepasst!) und eine ganz neue Frisur bekommen...und brauchte eine halbe Stunde, um meine Gesichtszüge wieder in Fassung zu bringen. Als mir schließlich die Rückkehr gelang, noch ganz und mit Kamera, hatte ich nur einen einzigen Gedanken...war es mir gelungen, ein ordentliches Foto zu machen oder wurde die Aufnahme durch die permanenten Wasserschauer verdorben, die die... nun ja, soll ich starken Winde sagen?! freundlicherweise zur Verfügung stellten. Tornado trifft es besser.

Der Ort meines tollkühnen irischen Abenteuers...ehrlich gesagt, war
zu fliegen gar nicht so schlecht, und ich habe gelernt, dass Rückenwind
einen schneller macht. Und ist es wirklich eine Überraschung, dass Harry Potter,
Dumbledore und die gesamte Crew zu den Klippen von Moher gefahren sind,
um dort Aufnahmen zu machen?!

Dafür war das Gefühl wunderbar, als ich mir schließlich sagte “Auftrag erledigt”, wobei meine Freunde allerdings krank vor Sorge gewesen waren... Nach meinem Abenteuer fuhren wir die Küste entlang und machten in einem typischen irischen Restaurant halt. Wir bestellten den traditionellen Fisch (der natürlich in Guinness gebacken war!) dazu Pommes Frites und Austern, alles begleitet von einem Pint Guinness... Dennoch denke ich an all die faszinierenden Orte, von denen ich gehört habe, die ich aber nicht besuchen konnte, zum Beispiel das Schloss in Limerick oder Newgrange, Gräber, die älter sind als Stonehenge und die Pyramiden...

Aber vielleicht ist dafür während der Turniere 2016, 2017 und 2018 Zeit genug?

Schlussstand

Rank Name Score Rating TPR W-We 1 2 3 4 5 6
1 GM So, Wesley 5.0 2762 2723 -0.14 1 1 ½ 1 1 ½
2 GM Short, Nigel 4.5 2661 2535 -0.66 1 1 0 1 ½ 1
3 GM Pert, Nick 4.5 2562 2530 +0.02 1 ½ 1 0 1 1
4 GM Wells, Peter 4.5 2468 2620 +1.30 1 1 1 ½ ½ ½
5 GM Lalic, Bogdan 4.5 2450 2444 +0.18 ½ 1 ½ 1 ½ 1
6 GM Jones, Gawain C. 4.0 2566 2481 -0.50 1 ½ 1 ½ ½ ½
7 GM Hebden, Mark 4.0 2547 2383 -0.97 1 1 0 0 1 1
8 GM Norwood, David 4.0 2502 2525 +0.35 1 1 ½ ½ ½ ½
9 GM Baburin, Alexander 4.0 2427 2531 +0.97 1 1 1 ½ 0 ½
10 IM Rendle, Thomas 4.0 2378 2331 -0.17 1 0 1 ½ ½ 1
11 IM Bates, Richard 4.0 2349 2491 +1.16 1 0 1 1 ½ ½
12 IM Pein, Malcolm 4.0 2344 2196 -0.87 ½ ½ ½ 1 ½ 1
13 IM L'Ami, Alina 3.5 2392 2394 +0.13 1 0 1 1 ½ 0
14 FM Smith, Andrew P. 3.5 2223 2266 +0.27 1 0 ½ 1 1 0
15 O'Donnell, Conor 3.5 2130 2145 +0.09 1 0 0 ½ 1 1
16 Moran, Stephen 3.5 1995 2236 +1.86 ½ 0 1 0 1 1
17 Bourached, Anthony 3.5 1963 2193 +1.39 + 0 ½ 1 0 1
18 IM Heidenfeld, Mark 3.0 2369 2250 -0.75 1 ½ 0 1 ½ 0
19 FM Fitzsimons, David 3.0 2321 2361 +0.27 1 ½ ½ 0 1 0
20 FM Short, Philip 3.0 2257 2165 -0.68 0 1 1 0 1 0
21 Allen, Keith 3.0 2220 2203 -0.24 ½ 1 0 1 0 ½
22 Larisch, Rolf 3.0 2155 2079 -0.67 1 0 ½ 0 1 ½
23 Quinn, Rory 3.0 2069 2262 +1.40 ½ ½ 0 ½ 1 ½
24 Fox, Anthony 3.0 2024 2098 +0.42 ½ 0 ½ ½ ½ +
25 Tunka, Philipp 3.0 2017 2278 +1.82 0 1 ½ 1 ½ 0
26 Hayes, Peter J. 3.0 2000 2185 +1.40 0 1 ½ 1 ½ 0
27 Benson, Oisin P. 3.0 1968 2158 +1.00 0 + 1 ½ 0 ½
28 Walton, Alan 2.5 2129 2217 +0.45 1 1 0 0 0 ½
29 Van Der Zwet, Bart 2.5 2118 2073 -0.53 0 ½ 1 0 1 0
30 O'Connor, Jonathan 2.5 2106 2042 -0.67 0 ½ ½ 0 1 ½
31 CM MacElligott, Gerard 2.5 2080 2084 -0.17 0 1 0 0 1 ½
32 Pahor, Milos 2.5 2068 2047 -0.30 0 ½ 0 ½ 1 ½
33 Murray, David B. 2.5 2041 2082 +0.23 0 ½ 0 1 0 1
34 Ackley, Peter 2.5 2030 2079 +0.29 0 ½ 0 ½ 1 ½
35 Doyle, Hugh 2.5 1981 2069 +0.64 0 ½ ½ 1 0 ½
36 Moynihan, Kieran 2.0 2094 1956 -1.06 0 ½ ½ = ½ 0
37 Cafolla, Peter 2.0 2045 2055 -0.06 0 ½ 1 0 0 ½
38 Harding, Tim 2.0 2026 1970 -0.42 0 0 ½ = 0 1
39 Fehr, Jukka 2.0 2003 2086 +0.51 1 0 ½ 0 0 ½
40 WNM Chevannes, Sabrina 1.5 2171 1756 -1.58 = = ½ 0 0 -
41 Denger, Phillipp 1.5 2088 1966 -1.12 0 1 0 ½ 0 0
42 Rawlinson, Aidan 1.5 2084 1915 -1.43 0 0 ½ 0 0 1
43 Wolferink, Frans 1.0 2084 1836 -1.92 0 0 ½ ½ 0 0
44 Thee, Bernd 1.0 1994 1816 -1.24 0 0 ½ ½ 0 0

 

Impressionen

 

Das ausgezeichnete Hotel; kein Wunder, dass es sich "Castle" nennt.

"Schlechtes Wetter sieht durchs Fenster betrachtet, immer
schlimmer aus, als es ist" und wenn man wirklich mal nicht vor die Tür gehen kann:
"Wir haben vielleicht schlechtes Wetter in Irland, aber die Sonne scheint
im Herzen der Leute, und das hält uns alle warm."- Irische Weisheit

Die Fiesta am Schlusstag mit unserem irischen Lotsen,
Wesley So und seiner Stiefmutter: es war herrlich - aber Austern sollten
Sie in Irland nicht bestellen, denn dann können Sie einfach
nicht damit aufhören, immer neue zu bestellen...

Hey! Das ist mein Guinness, Wesley! Übrigens, was so aussieht wie
ganz gewöhnliche "Fish and Chips" war doch etwas Besonderes, denn
der Fisch wurde in Guinness gebraten, natürlich, was auch sonst?!

Gutes kommt zu dem, der warten kann... noch eine irische Weisheit,
aber um sie richtig zu verstehen, sollte man wissen, dass sich um das berühmte
Guinness eine ganze Philosophie rankt, ja, tatsächlich ist das ein Kult:
wie man es ins Glas schenkt, wie lange man warten muss, bis es sich
setzt, sogar, wie man es trinkt!

Die wichtigste Frage für einen Schachspieler lautet: Wer ist mein Gegner?

Bei so vielen Partien in kurzer Zeit...

... konnte man vom frühen Morgen bis zum späten Abend...

... Schachspieler sehen...

...wo immer man war.

Sonntag früh um 9:15 zu spielen, ist kein Kindergeburtstag...

Peter Wells landete mit Nigel Short, Nick Pert & Bodgan Lalic
auf dem geteilten zweiten bis fünften Platz.

Wesleys größte Förderin, Lotis, seine Pflegemutter, die einen Zauberstab besitzt,
und alle um sie herum in wunderbare Stimmung versetzt.

Der isländische IM Bjorn Thorffinsson, der das GM/IM-Rundenturnier gewann,
und dabei eine GM-Norm holte.

Justin Tan aus Australien holte eine IM-Norm im Rundenturnier.

Irlands Nummer eins: IM Sam Collins

GM Luis Galego aus Portugal

Der Spielsaal für das GM-Turnier war inspirierend.

Der französische GM Sebastien Maze

GM Mark Hebden kommt regelmäßig nach Bunratty

Wesley So

Bogdan Lalic, der auf dem geteilten zweiten Platz landete,
ist ebenfalls regelmäßiger Gast der irischen Schachszene.

GM Alexander Baburin

Nigel erklärt, wie er bei der kommenden Seniorenweltmeisterschaft in Dresden
alle und jeden überspielen wird.

Aber erst einmal musste er sich von Alina l'Ami prüfen lassen...
und wäre fast durchgefallen - am Ende wurde es Remis.

Auch Kinder genießen das Wochenende.

Eine große Sammlung von Stiften muss einfach sein...
denn was macht man, wenn die Partie Hunderte von Zügen dauert?

Die warmherzige und grazile Margit aus Estland, die regelmäßig
bei vielen großen FIDE-Turnieren Schiedsrichterin ist.

 Zeit für das "Hauptturnier" in Bunratty: das Blitzturnier!! Gespielt wurde in verschiedenen
Gruppen, in denen sich der Sieger für die Endrunde qualifizierte,
das dann nach K.O.-System gespielt wurde; im Finale traten
schließlich Wesley So und Gawain Jones gegeneinander an.

Zunächst wirkte alles noch wie eine freundschaftliche Partie... Bier, ein freundliches Lächeln, etc.
Erwähnen sollte ich allerdings, dass Gawain in all seinen Partien zuvor
Schwarz gehabt hatte und wieder mit Schwarz spielen musste (die Farben
wurden für jede einzelne Partie ausgelost und Gawain hatte ... vielleicht Glück
immer mit Schwarz zu spielen?!)

 Der Zuschauerandrang war natürlich groß.

Doch dann wurde es Ernst! Die erste Partie endete Remis und eine zweite
musste gespielt werden...zum ersten Mal hatte Gawain Weiß, aber...
das brachte ihm kein Glück; Wesley gewann auch das Blitzturnier!

Es gibt nichts Schöneres, als den Siegerpokal in Empfang zu nehmen.

Viele irische Glückwünsche!


Alina L'Ami ist Schachprofi, WGM, und bringt allem, was sie macht, großen Enthusiasmus entgegen. Sie liebt es, in die entlegensten Winkel der Erde zu reisen, um dort Schach zu spielen und darüber hier bei ChessBase zu berichten.

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