ChessBase 17 - Megapaket - Edition 2024
ChessBase ist die persönliche Schach-Datenbank, die weltweit zum Standard geworden ist. Und zwar für alle, die Spaß am Schach haben und auch in Zukunft erfolgreich mitspielen wollen. Das gilt für den Weltmeister ebenso wie für den Vereinsspieler oder den Schachfreund von nebenan
Mit Schach zur Großen Freiheit
Zusammen mit der Reeperbahn gehört die Große Freiheit
wohl zu
den berühmtesten Straßen Hamburgs. Die Hansestadt besitzt eine große Anzahl
von Straßen mit sehr ungewöhnlich Namen, die auf Ereignisse der Hamburger Geschichte
verweisen oder . Während "Brandstwiete" oder Brandsende" auch vom Nicht-Hamburger zu
deuten sind, ist die Bedeutung von Namen wie "Kehrwiederspitze", "Vorsetzen" oder "Schulterblatt"
wohl nur dem Ortsansässigen mit historischem Grundwissen zugänglich.
Auch "Reeperbahn" und "Große Freiheit" sind zwei Straßennamen mit
Erklärungsbedarf: Die Reeper waren die Seilmacher, die an der Reeperbahn ihre
Taue zum Teeren auslegten. Ihre Kundschaft waren Seeleute, die dort ihre
Schiffstaue zum
Ausbessern abgaben. In der Wartezeit konnte man entweder am Spielbudenplatz
seine Heuer in Vergnügen umsetzen oder aber gleich an der Reeperbahn Dienstleistungsangebote
von zufällig anwesenden Damen in
Anspruch nehmen, für die St. Pauli und die Reeperbahn noch heute bekannt sind.
Die "Große Freiheit" ist eine seit 1610
bestehende Seitenstraße der Reeperbahn. Das im Straßenahmen verzeichnete Recht genossen zunftfreie
Handwerker, die hier ohne organisierten Handwerkszwang ihrer Tätigkeit
nachgehen konnten. Weltweit bekannt wurde die Große Freiheit durch den 1943
von Helmut Käutner gedrehten Film "Große Freiheit Nr. 7" mit Hans Sönker, Ilse
Werner, Gustav Knuth und Hans Albers.
Hannes Kröger ("der blonde Hans" alias Hans Albers) arbeitet an der Großen
Freiheit Nr. 7 im "Hippodrom", das von seiner Geliebten Anita (Hilde
Hildebrand) geführt wird, als Sänger und Anreißer. Seinem Bruder verspricht er
am Sterbebett sich um dessen Geliebte Gisa (Ilse Werner) zu kümmern. Hannes
Kröger verliebt sich in Gisa - von ihm "Paloma" genannt -, will sein unstetes
Leben aufgeben und mit ihr eine Familie gründen.
La Paloma: Ein Wind weht von Süd
Und zieht mich hinaus auf See,
Mein Kind, sei nicht traurig
Tut auch der Abschied weh.
Mein Herz geht an Bord,
Und fort muß die Reise gehn.
Dein Schmerz wird vergehn,
Und schön wird das Wiedersehn.
Mich trägt die Sehnsucht fort
In die blaue Ferne
Unter mir Meer,
Und über mir Nacht und Sterne.
Vor mir die Welt,
So treibt mich der Wind des Lebens
Wein nicht, mein Kind,
Die Tränen, die sind vergebens.
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Doch Gisa hat sich in den
Werftarbeiter Willem (Hans Sönker) verguckt. Am Ende zieht Hannes den Kürzeren
und begibt sich mit seinen Freunden Fiete und Jens (Gustav Knuth und
Günther Lüders) auf die Padua, um nach Australien zu segeln.
Wegen der Bombenangriffe auf Hamburg musste der Film in Prag zu Ende gedreht werden, wo er auch uraufgeführt wurde. Eigentlich hatte er "Große Freiheit" heißen sollen, aber Goebbels vermutete bei Käutner bei diesem Titel Hintergedanken und erzwang die Umbenennung in "Große Freiheit Nr. 7", eine erfundene Adresse, die zwar existierte, aber nichts mit dem Film zu tun hatte. Nach Veröffentlich wurde der Film in Deutschland verboten, u.a. wegen "Verächtlichmachung des deutschen Seemannes". Auch die recht unverblümte Darstellung der Vergnügungsmeile passte nicht ins gewünschte Bild.
Auf der Reeperbahn nachts um halb eins Silbern klingt und springt die Heuer, heut speel ick dat
feine Oos.
Heute ist mir nichts zu teuer, morgen geht die Reise los.
Langsam bummel ich ganz alleine die Reeperbahn nach der Freiheit rauf.
Treff ich eine recht blonde, recht feine, die gabel ich mir auf.
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Erst 1950 wurde der Film
wieder frei gegeben und feierte dann riesige Erfolge. Die beiden Lieder "La
Paloma" und "Auf der Reeperbahn nachts um halb Eins" gehören seitdem zu den
bekanntesten deutschen Schlagern überhaupt.
Die Große Freiheit Nr. 7 gibt es als Adresse heute noch, doch das Gebäude von
damals steht nicht mehr, stattdessen wurde hier nach dem Krieg ein Neubau
errichtet.
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Unweit dieser Adresse feierte ein anderer großer "Seemann" seine
ersten großen Erfolge. 1950 trat Freddie Quinn hier in der "Washington Bar"
auf und erfreute das Publikum mit melancholischen Liedern voller Wehmut. Er
nahm später auch den in der großen Freiheit Nr. 7 gesponnenen Faden auf,
spielte im gleichnamigen Musical mit und sang das berühmte La Paloma.
Während
Hans Albers ein echter Hamburger ist, geboren in der Langen Reihe Nr. 71 in St. Georg (das Geburtshaus steht noch), musste sich der in Niederösterreich
geborene einstige Weltenbummler Franz Eugen Helmut Manfred Niedl-Petz
erst noch in Freddie Quinn und einen Hamburger Seemann verwandeln.
Die Karriere manch anderen Musikers begann ebenfalls in der Großen Freiheit,
und dessen "Star Club", der in den Sechziger Jahren in der Nr. 39
sein Domizil hatte. Hier verdienten sich eine Reihe von Beatgruppen ihre
ersten musikalischen Sporen.
Die "Beatles" waren eine von ihnen. Hier nahm ihr späterer Weltruhm seinen Anfang.
Mit dem von Manfred Weissleder 1962 eröffneten Star Club
erhielt das Musikleben auf dem Kiez einen neuen Schub. Entsprechend stolz
wurde die Eröffnung plakatiert.
Später hat der Name große Freiheit eine ganz andere Bedeutung erhalten, nach dem mit der Sexwelle in den Siebziger Jahren Clubs wie das Salambo oder das Safari ( Anklicken nur für Erwachsene) einzogen und den Vergnügungssuchenden mit freizügigen Aufführungen zu fesseln versuchten.
Heute wird die musikalische Tradition der großen Freiheit mit den beiden Konzerthallen "Große Freiheit 36"...
und dem "Grünspan"
fortgesetzt.
"Die Große Freiheit 36"
sei der beste Live-Schuppen der Welt, fand einst die New Wave-Ikone Chrissie
Hynde von den Pretenders. Ebenfalls an der großen Freiheit 36 liegt neben dem
Kaiserkeller die "Galerie 36", die sich mehr den Latino-Rhythmen verschreiben
hat.
Wer sich die oben abgebildete Gedenktafel näher anschaut, vor dem die Beatles stehen, findet dort auch den Namen von Ray Charles.
Über
Ray Charles
kommen wir ohne Umschweife zum Schach. In den vergangenen Jahren hatte Andreas
Albers vom Hamburger Schachklub schon zweimal ein "Kiezblitz" in der China
Lounge veranstaltet.
Kiezblitz 2005... , Kiezblitz 2006...
Nun hat er mit der "Galerie 36" einen neuen Austragungsort gefunden, der sich auch für häufigere Schachturniere in seinen Räumen aufgeschlossen zeigte. Vor zwei Wochen gab es die erste Auflage. Von nun soll der Kiezblitz an jedem letzten Donnerstag im Monat stattfinden:
Ab August findet an jedem letzten Donnerstag im Monat ein Blitzturnier auf dem Kiez statt! Spielort ist die Bar "Galerie 36", direkt über der Diskothek "Große Freiheit 36". Jeder ist herzlich eingeladen und kann natürlich auch gerne Freunde und Bekannte mitbringen. Die Musik ist gut, Getränke und Essenspreise sind mehr als fair, nämlich 50% des üblichen Preises, so gibt es beispielsweise 0,5Liter Cola für 1,80€.
Wir spielen 9 Runden Schweizer System. Da kein Startgeld erhoben wird, gibt es als Preise Ruhm und Ehre und jede Menge Spaß. Damit wir ungefähr wissen, wieviel Spielmaterial wir mitnehmen müssen, bitte ich um Anmeldungen bis zum Mittwoch vor dem Spieltag, also im August bis zum 29. August. Es wäre doch toll, wenn wir dort ein richtige schöne Turniertradition entstehen lassen könnten.
Anmeldung bei andialbers@web.de
Großes Schach auf der Großen Freiheit!
Von Andreas Albers
Der Hamburger Kiez ist weltberühmt und für jede Menge schräger Typen und
Veranstaltungen berüchtigt. Schachturniere passen nicht so ganz perfekt in
diese Partymeile, denkt man! Aber Hamburger Schachspieler pfeifen auf solche
Vorurteile und suchen immer wieder nach neuen Locations wo man mal beherzt die
Figuren über das Brett scheuchen kann.
Die Schachspieler rocken in der "Galerie 36"
Im Sommer 2007 wurde die "Galerie 36" als neuer Spielort organisiert. Die Bar
in der Großen Freiheit 36, gleich in der Nähe vom Platz des legendären
Starclubs, wo die Beatles schon spielten, als noch niemand sie kannte,
erklärte sich bereit zur Ausrichtung. Donnerstags steht dort eh der
Themen-Spiele-Abend auf dem Programm unter dem Motto: "Jetzt bist Du dran!"
Die Leuchtreklame im Hintergrund ist legendär
In Windeseile fanden sich 20 Spieler, die sich über 9 Runden Schweizer System duellierten und dabei auch noch das günstige Speise und Getränkeangebot der "Galerie" zu Gemüte führten.
Phil Wiese genießt die besten Sandwiches der Stadt
Topfavorit war der Seriensieger IM Merijn van Delft, der die Kiezblitzserie zu
seiner Spezialität erkoren hat. In 3 Auflagen hat er noch keine Partie
verloren und das obwohl in früheren Turnieren schon Hamburger Größen wie GM
Jan Gustafsson oder auch der Katernberger IM Sebastian Siebrecht am Start
waren.
Auch in dieser Nacht führte an van Delft kein Weg vorbei und selbst gegen seine zukünftige Frau Evi Zickelbein ließ er keine Gnade walten.
Ehestreit wird es bei solchen Duellen niemals geben, Evi
Zickelbein und Seriensieger Merijn van Delft
Die Fans unterstützten den Holländer nach Kräften
Am Ende standen beeindruckende 9/9 und damit natürlich ein erneuter Turniersieg zu Buche. Aber auch die stärksten Hamburger Jugendlichen konnten überzeugen. Mit Stefan Schnock, Robin Stellwagen, Frank Bracker, Phil Wiese(alle HSK) und Sebastian Kielhorn (SK Finkenwerder) waren immerhin 5 Hamburger Jugendmeister der letzten 3 Jahre am Start und verkauften sich stark. Besonders Frank Bracker freute sich, konnte er doch endlich einmal eine "wichtige" Partie gegen seinen Zwillingsbruder Arne ausspielen. Seit Jahren kämpfen die beiden Brüder zwar gegen jeden ihre Partien voll aus, aber nicht gegeneinander.
Das Siegerlächeln schon vor Partiebeginn, Arne kann es nicht mit ansehen.
Bei so vielen reizenden Damen hat Stefan Schnock schon ein verschmitztes
Lächeln.
Auf dem Kiez herrschen bekanntlich andere Gesetze und im Bild kann man bereits
erahnen, dass Frank das bessere Ende für sich hatte.
Veranstaltungen locken natürlich die Zocker hinter dem Ofen hervor. Auf dem
Fritz-Server berühmt und berüchtigt ist Michael Faika. Der Kölsche Jung
schlägt eine besonders scharfe Klinge und hat seit er in Hamburg lebt schon
viele Favoriten geschlagen. Der Kiezblitz schien wie geschaffen für ihn zu
sein, doch in der vorletzten Runde gingen ihm ein wenig die Gäule durch.
Turnierorganisator hatte mit dem "Anti-Faika-Zug" 1.Sf3 (der wirklich einzige
Zug, der den Schwarzen an 1. ....e5 hindert) provoziert und nach nur 7 Zügen
winkte ein Matt.
Faika hat das Matt gefunden, bevor sein Gegner es ausführte.
Gemütliche Runde in der Großen Freiheit. Nils Altenburg und Evi Zickelbein.
Robin Stellwagen braucht gegen Michael Faika den ganz weiten Blick
Katja Stephan und Andreas Albers fechten die 150ste Französisch-Partie aus
Der Kiezblitz in der "Galerie 36" soll Tradition werden. Jeden letzten
Donnerstag im Monat wird das Turnier ausgerichtet. Mit machen kann jeder, der
bis 21.30 Uhr vor Ort ist. Speisen und Getränke sind für den halben Preis zu
haben und neben Schach kann hier auch so manchen anderen Spielen gefrönt
werden. Besonders heiß begehrt sind die Plätze an der Nintendo-Spielkonsole:
Einer der Medaillenträger forderte nach dem Turnier zum "Super-Mario-Kart-Duell"