Meier gewinnt Gold bei Makkabi-Spielen

von André Schulz
07.08.2015 – Gastgeber der diesjährigen Europäischen Makkabi-Spiele, einem Sportfest für jüdische Sportler, war Berlin. Zum Programm im Olympia-Park gehörte auch ein Schachturnier. Georg Meier, der schon vor vier Jahren in Wien Gold gewann, ging als großer Favorit ins Rennen. Am Ende verteidigte er seinen Titel aber nur ganz knapp. Endstand, Partien, Impressionen...

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Die Europäischen Makkabi-Spiele finden alle vier Jahre für jüdische Sportler statt. Nach Wien 2011 war diesmal Berlin der Gastgeber. Vorbild der Spiele sind die Olympischen Spiele, wobei im Programm der Makabbi-Spiele auch tatsächlich ein paar Spiele aufgenommen sind, nämlich Bridge und Schach. In insgesamt 19 Sport- und Spielarten gab es Wettbewerbe. Die Spiele wurden in Berlin politisch hoch aufgehängt. Zu den offiziellen Besuchern gehörten unter anderem Bundespräsident Joachim Gauck und Außenminister Walter Steinmeier. In den Deutschen Medien wurde zumindest von der Eröffnung breit berichtet.

Berliner Olympiapark

 

Ein echtes Sportfest

 

 

Das Sportmuseum, davor die unvermeidliche Werbung für eine Zuckerbrause

 

Hier wurde das Turnier gespielt

 

Motto im Foyer des Gebäudes

 

Kraft im Wagen? Kraftwagen? Nein, das war nicht gemeint...

 

Hier die Quelle:

Weichheit ist gut an ihrem Ort,
Aber sie ist kein Losungswort.
Kein Schild, keine Klinge und kein Griff,
Kein Panzer, kein Steuer für dein Schiff.
Du ruderst mit ihr vergebens.
Kraft ist die Parole des Lebens!
Kraft im Zuge des Strebens,
Kraft im Wagen,
Kraft im Schlagen,
Kraft im Behagen,
Kraft im Entsagen,
Kraft bei des Bruders Not und Leid
Im stillen Werk der Menschlichkeit.

Friedrich Theodor von Vischer (1807 - 1887), deutscher Philosoph, Schriftsteller und Politiker

Turnierleiter Bernhard Riess

 

 

Gastgeber des Schachturniers der Europäischen Makkabi-Spiele, die im Berliner Olympiapark durchgeführt wurden, war der Berliner Schachverband. Als Titelverteidiger ging Georg Meier ins Rennen. Er hatte das Schachturnier vor vier Jahren in Wien gewonnen. In Berlin nahmen nur 29 Spieler teil, zum Teil mit sehr großem Spielstärkegefälle. Am Ende wurden je drei Medaillen für Männer und Frauen vergeben. Diese spielten aber in einem Turnier, das im Schweizer System mit sieben Runden durchgeführt wurde.

Georg Meier

 

Gennadi Ginsburg, Silber wegen der etwas schlechteren Zweitwertung

 

Maxim Novik gewann Bronze

 

Katsiaryna Beinenson gewann Gold

 

Margaryta Paliy hatte die etwas bessere Zweitwertung und gewann Silber

 

Elisabeth Rosenfeld wurde nach Zweitwertung Dritte

 

Für den großen Favoriten Georg Meier war das Turnier alles andere als ein Selbstläufer. Nach zwei Siegen gab der Trierer drei halbe Punkte und damit auch die Tabellenführung ab. Danach gewann Meier die übrigen zwei Partien, was ihm ganz knapp, nur dank der besseren Zweitwertung vor den punktgleichen Gennadi Ginsburg (Hofheim) und Maxim Novik (Russland) die Goldmedaille einbrachte.

In der Frauenwertung siegte die  Weißrussin Katsiaryna Beinenson vor Margaryta Paliy (Potsdam) und Elisabeth Rosenfeld (Düsseldorf).

 

Endstand

 

Pl. Titel Teilnehmer Elo NWZ Verein/Ort S R V Pkt. Buch BuSu
1. GM Georg Meier 2654 2630 OSG Baden-Baden 4 3 0 5.5 31.5 204.0
2. GM Gennadi Ginsburg 2504 2480 SV Hofheim 4 3 0 5.5 31.0 195.5
3. GM Maxim Novik 2472     4 3 0 5.5 30.5 198.0
4. IM Ilja Brener 2401 2401 TuS Makkabi Berlin 4 2 1 5.0 29.5 195.0
5. FM Robert Baskin 2328 2267 SV Griesheim 4 2 1 5.0 25.5 187.0
6. FM Mark Kvetny 2394 2323 Stuttgarter SF 4 1 2 4.5 29.0 182.0
7.   Leonid Sawlin 2121 2168 TuS Makkabi Berlin 2 5 0 4.5 26.0 187.5
8. IM Evgeny Degtiarev 2439 2432 Aufbau Magdeburg 3 2 2 4.0 31.0 195.5
9. IM Mihai-Lucian Grunberg 2398     3 2 2 4.0 29.0 181.5
10.   Mark Lapidus 2202     4 0 3 4.0 27.5 173.0
11.   Raphael Lagunow 2179 2185 SK Zehlendorf 2 4 1 4.0 26.5 181.5
12. FM Aleksej Litwak 2288 2271 Oberhausener SV 3 2 2 4.0 25.5 176.0
13. WFM Katsiaryna Beinenson 1879     4 0 3 4.0 20.5 166.0
14.   Igor Petrovski 2191     3 1 3 3.5 27.5 171.0
15.   Aleksandar Petrovski 2194     2 3 2 3.5 26.5 183.5
16.   Margaryta Paliy 1673 1616 USV Potsdam 3 1 3 3.5 20.0 166.0
17.   Elisabeth Rosenfeld 1694 1588 Düsseldorfer SK 3 1 3 3.5 18.5 148.5
18.   Denis Mager 2226 2194 TuS Makkabi 2 2 3 3.0 27.0 173.5
19.   Pavel Kunin 1999     3 0 4 3.0 23.0 165.0
20.   Jeremy R Glassman   2215   2 2 3 3.0 22.5 171.0
21. FM Eugen Heifez 2202     1 4 2 3.0 22.0 161.5
22.   Samuel Waranch 1713     1 4 2 3.0 21.0 161.0
23.   Adam Branovan   1747   2 2 3 3.0 19.0 153.0
24.   Rina Weinman 1572     3 0 4 3.0 17.0 155.0
25.   Samuel Weinman   1640   3 0 4 3.0 16.5 146.5
26.   Maxwell H Weinstein   1631   2 1 4 2.5 23.0 149.5
27.   Gregory Elkiess 1638     1 2 4 2.0 22.5 148.0
28.   Zinovi Kogan       2 0 5 2.0 19.5 142.5
29.   Ismar Kukic       1 0 6 1.0 22.0 142.5

 

Alle Partien:

 

 

 

 

Sportdirektor Uwe Bönsch und Georg Meier

 

 

Die drei Sieger

 

 

Die drei besten Frauen

 

 

Gruppenfoto

 

Georg Meier hat den besten Platz

 

 

Nebenan gab es die Schwimmwettkämpfe

 

 

 

Beim Schwimmenzuschauen entspannt

 

Der Medaillenspiegel über alle Sportarten

 

Fotos: Frank Hoppe

 

Berichte beim Berliner Schachverband...

Turnierseite des Veranstalters...

Videoberichte bei Hauptstadtsport...

Ergebnisse auf der Veranstalterseite...

Vorbericht beim Deutschen Schachbund...

 

 


André Schulz, seit 1991 bei ChessBase, ist seit 1997 der Redakteur der deutschsprachigen ChessBase Schachnachrichten-Seite.

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