4.-13. April 2005
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Dubai, Luxustourismus und
Ölreichtum
Von Andreas Albers
Neben Singapur und Hongkong gilt Dubai als die wohl außergewöhnlichste
Hafenstadt des asiatischen Kontinents.
Direkt an der Strasse von Hormuz gelegen, wo der Arabische Golf endet und der
Golf von Oman beginnt ist hier der Umschlagplatz der arabischen Warenwelt.
Gemeinsam mit sechs weiteren kleinen Gebieten (u.a.Sharjah, Abu Dhabi, Ras
Al-Khaimah und Fujairah) bildet Dubai seit 1972 die Vereinigten arabischen
Emirate (VAE).
Die Skyline von Sharjah
Seit 1790 war das damals noch traditionelle Beduinen-Gebiet unter Kontrolle der
Briten. Mit der Entdeckung großer Mengen Erdöls (neben Irak und Saudi-Arabien
die größten Vorkommen auf der arabischen Halbinsel) kam der Reichtum ins Land.
Benzin kostet dasselbe wie Wasser
Alles verstopft
Überall Big Buisiness
Öffentlicher Bus
Autofieber...
Wer hat den längsten...?
Wie in vielen arabischen Staaten gehört das gesamte Land, und damit auch das Öl
der Herrscher-Familie.
Der Scheich ist überall
Die Polizeizentrale
Den unermesslichen Reichtum gibt man aber durchaus an seine Untertanen
weiter. So wird jedem Staatsbürger ein Haus zur Verfügung gestellt, Strom und
Wasser übernommen, damit er seine Familie ordentlich versorgen kann.
Wagen der Staatlichen Wohlfahrt
Außerdem übernimmt der Staat Sozialkosten wie die Gesundheitsversorgung,
Witwenrenten und dergleichen. Frauen über 40 leben zum Beispiel alleine auf
Staatskosten.
Öffentliche Bücherhalle
Außerdem sind die Scheichs natürlich für die Infrastruktur verantwortlich.
Ein ausgeklügeltes Bewässerungssystem macht es möglich, dass an jedem
Straßenrand jede Menge Blumen blühen.
In der Nacht wird es plötzlich nebelig, da die Sprinkleranlagen aktiv werden.
Überall in der Stadt Dubai schießen neue Gebäude und Hotelkomplexe aus dem
Boden, es heißt das die durchschnittliche Lebensdauer eines Hauses hier ca. 15
Jahre beträgt, dann wird es abgerissen und ein neues gebaut.
Auf den Baustellen, wie auch in Fabriken, Hotels und Restaurants arbeiten fast
ausschließlich Gastarbeiter.
Diese Indischen Straßenarbeiter beispielsweise arbeiten für ca. 200 Dollar im
Monat jeden Tag ca. 12-15 Stunden in der glühenden Hitze. Alleine bei dem
Gedanken an körperliche Arbeit breche ich zusammen. Die reinste Ausbeutung
sagen Kritiker, wohl wahr, aber andererseits kommt der Arbeitgeber für Wohnung,
Verpflegung und alle weiteren Kosten hier vor Ort auf und mit den
verdienten 200Dollar kann eine Großfamilie in einem indischen Dorf zu einigem
Wohlstand kommen. So funktioniert der Kapitalismus.
Es heißt, das lediglich 10 % der Einwohner Dubai echte Araber sind, ansonsten
ist es ein wahrer Schmelztiegel aller Nationen, Religionen und Sprachen.
Ägyptische Ärzte, Indische und chinesische Restaurants, indische Hotel und so
weiter.
Libanesischer Kiosk
Burger Bringdienst
So verwundert es auch nur wenig, dass die Stadt Anteil nimmt an Dingen, die
ansonsten eher nicht in islamischen Ländern eine Rolle spielen. So sind die
Zeitungen hier voll von Meldungen über den Tod des Papstes, man nimmt Anteil und
trauert um einen Weltbürger.
Neben dem Öl hat sich mittlerweile der Luxustourismus als zweites Standbein der
Wirtschaft erwiesen.
Jumeira Hotel
Man investiert viel Geld und viele Ideen, um immer wieder etwas neues zu bauen.
Das fantastische 7-Sterne Hotel "Burj Al-Arab" ist natürlich das Wahrzeichen der
Stadt und wird in den nächsten Tagen eines meiner Ziele sein.
Wild Wadi and Burj Arab
Schach
Die Turnierleiter
Die gute Seele des Turniers
Im Turnier trennt sich so langsam
die Spreu vom Weizen. Erneut gab es am Spitzenbrett eine Punkteteilung nach dem
Iordachescu mit Schwarz eine hochaktuelle Katalanisch-Variante und sich erneut
einigem Druck ausgesetzt sah.
Erneut remis an Brett 1
Damit war der Weg frei für andere Helden. Im georgischen Landesduell zwischen
Gelashvili und Gagunashvili gab es wider Erwarten keine schnelle
Friedenskonferenz, sondern der junge Merab konnte nach einigen Angriffen seinen
Freund mit Schwarz bezwingen.
Merab Gagunashvili
Wesentlich souveräner bezwang
Georgi Kacheishvili einen der besten Junioren der Welt Yuri Kuzubov und kann
damit ebenfalls auf 100% verweisen. Dritter im Bundes ist überraschender Weise
der titellose Chinese Zhou Jianchao(Elo 2473),dem ein Sieg gegen Sergei
Fedorchuk gelang.
Fedorchuk ahnt Böeses
Heute kommt es zum großen Duell der Georgier Gagunashvili und Kacheishvili.
Giorgi Kacheishvili
Zhou Jianchao darf mit den
schwarzen Steinen gegen GM Alexandrov antreten, der in einer interessanten
Partie Sarunas Sulskis niederringen konnte. "Okay, die Partie war gut, ich habe
ein bisschen was geopfert und eine gute Stellung erreicht, aber dann hat er
einfach besser gespielt, so ist Schach." zeigte sich Sarunas nicht allzu
enttäuscht.
Alexandrov, Sulskis
Sarunas Sulskis
Nach seinem Auftaktremis startet
Alexander Motylev seine großen Aufholjagd und konnte in der dritten Runde den
einzigen arabischen Grossmeister Mohamad Al-Modiahki ausschalten. Die Heldin der
ersten Runde schwächelt hingegen, Tea Bosboom-Lanchava sah sich heftigen
Angriffen, des kreativen libanesischen IMs Fadi Eid ausgesetzt und notiert nun
bei 0,5 aus 3. Etwas mit seinem Schicksal hadern tut auch der Titelverteidiger,
Shakriyar Mamedjarov musste diesmal gegen seinen guten Freund Rauf Mamedov
antreten und kam trotzt einiger Versuche nicht über die Punkteteilung hinaus.
Duell der Freunde
Und Tschechiens Jungstar David
Navara musste sich von Chanda Sandipan demonstrieren lassen, das das
Turmendspiel mit h und f Bauer, zwar remis, aber in einer praktischen Partie
fast unmöglich zu halten ist.
Navarra, Chandipan
Abjiit Kunte
Volkov kann Koneru nicht gefäerhden