Schach als Erlebnis in Tirol

von Marco Baldauf
29.08.2017 – "Schach ohne Grenzen" ist der selbstbewusste Name und das Motto eines jungen Vereins aus Kufstein/Tirol, der sich die Förderung des Schachs, aber vor allem des Jugendschachs auf die Fahnen geschrieben hat. In die fünfte Auflage ging diesen Sommer das "Schach- und Erlebniscamp", woran insgesamt fast 90 Kinder teilnahmen.

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Schach als Erlebnis in Tirol

Ein (1!) Schachferienlager wollte der Verein "Schach ohne Grenzen" ursprünglich durchführen, mittlerweile sind die Organisatoren im fünften Jahr angekommen und ans Aufhören ist nicht zu denken. Aufgrund der großen Nachfrage entschied man sich diesen Sommer sogar dazu, zwei Camps anzubieten. Die Termine für das kommende Jahr werden auch bereits verhandelt.

"Vergangenen Sommer waren es 60 Kinder. Da verliert man irgendwann den Überblick. Deshalb wollten wir dieses Jahr wieder kleinere Camps machen, dafür dann aber zwei Stück" meinte die Hauptveranstalterin Ina Anker.

Bei 47 Kindern geht der Überblick nur selten verloren

40 und respektive 47 Kinder nahmen dieses Jahr den Weg nach Tirol auf sich. Belohnt wurden sie mit fünf Tagen Schachtraining und allen dazugehörigen Aktivitäten:

Konditionsblitz...

...worin es vor allem auf Schnelligkeit und einen kühlen Kopf ankommt.

Tandem

Mannschafts-Blitz

...und normale Trainingseinheiten von täglich drei Stunden.

Die Kinder wurden in sieben Trainingsgruppen à sechs bis acht Kindern eingeteilt. Von sehr grundlegenden Methoden wie dem Mattsetzen mit Dame ging es über alle Schwierigkeitsgrade bis hin zu starken Tiroler Kaderspielern mit 1900 Elo.

Das freiwillige Abendprogramm "Lösen von Studien" fand durchaus Anklang

 

Die auf dem obigen Foto zu sehende und auf dem Diagramm nochmal gezeigte Studie lösten die stärkeren Spieler ohne Züge auf dem Brett auszuführen, die jüngeren Studienfans durften auf dem Brett die Züge ausführen und kamen letztlich auch auf die Lösung.

Neben dem Schach stehen für die meisten Kinder jedoch das "Erlebnis" im Vordergrund: "Aber es heißt doch Schach- und Erlebniscamp..." wurde ich von einem meiner Schüler gerügt, als ich den wahnwitzigen Plan aufstellte, abends nochmal Training anzubieten. Fussball, Tischfussball, Tischtennis und das Kartenspiel "Werwolf" waren die beliebtesten Alternativen.

Fussball

Tischtennis

Das Streichelgehege

Trotz all der tollen Möglichkeiten sich zu beschäftigen, freute es mich sehr, dass "blitzen" nach wie vor die Lieblingsbeschäftigung der Kinder darstellte.

Ob in der Pause des Fussballturniers...

...oder beim Ausflug an den Badesee: Die Begeisterung für das königliche Spiel war ungebrochen

 

Zum Verein "Schach ohne Grenzen"

"Schach ohne Grenzen" ist ein überregionaler Schachverein mit Sitz in Kufstein, Tirol, Österreich, der 2012 gegründet wurde. Ziel des Vereins ist es, Schach als Denksport in Bildungseinrichtungen und Vereinen weiter zu verbreiten und zu fördern, sowie Menschen aller Altersklassen und Herkunft für das königliche Spiel zu begeistern! Der Gründer Günther Wachinger, FIDE-Meister und in der zweiten deutschen Bundesliga aktiv, kann auf jahrzehntelange Trainerarbeit für die bayerische und deutsche Schachjugend verweisen und mit den Jugendmannschaften seines Heimatvereins Pang/Rosenheim war er so oft als Trainer auf Deutschen Meisterschaften, dass er aufgehört hat, genau zu zählen.

"Schach ohne Grenzen" bietet Schachkurse und -training für Kinder und Erwachsene an, engagiert sich im Bereich des Schulschachs, veranstaltet jährlich ein Schach- und Erlebniscamp für Kinder und Jugendliche und hält regelmäßig Schach-Workshops in Jugendzentren ab. Außerdem ist "Schach ohne Grenzen" mit einer Mannschaft in der österreichischen Damen-Bundesliga und in der Gebietsklasse der Tiroler Mannschaftsmeisterschaft vertreten.

 

Fotos:Schach ohne Grenzen


Marco Baldauf, Jahrgang 1990, spielt seit seinem sechsten Lebensjahr Schach. Zwei Mal wurde er Deutscher Jugendmeister, seit 2015 spielt er für die Schachfreunde Berlin in der Bundesliga. Für Chessbase schreibt er gelegentlich auf der Homepage, kommentiert live oder versucht sich als Autor von Fritztrainern.

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