Schach mit Kishon

von ChessBase
27.03.2007 – Kishons Chesster war seinerzeit der erste sprechende Schachcomputer überhaupt. Der Satiriker, dem Schach einmal das Leben gerettet hatte, fühlte sich zeit seines Lebens mit dem Spiel verbunden und trat gerne im Simultan gegen Spieler wie Karpov, Kasparov und Kramnik an, teilweise mit Hilfe seines Computers. Sein Chesster ist inzwischen längst vergriffen und nur noch als Sammlerstück erhältlich. Der Münchner Software-Verlag USM hat nun die Kishons Witz und Weisheiten mit Hilfe des Moderators Hugo Egon Balder neu aufgenommen, in das Fritz-Programm (Fritz8) übertragen und damit auf PC zugänglich gemacht. Kishon-Fritz bei USM kaufen....Schach mit Kishon....

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Schachspielen mit Ephraim Kishon



Das Schachspiel hatte für Ephraim Kishon eines ganz besondere Bedeutung, denn vielleicht waren es seine Kenntnisse des Spiels, die ihm das Leben gerettet haben, als er als Schüler - damals noch mit seinem Geburtsnamen Fernec Hoffmann - in dem Arbeitslager Jolsva gefangen war. Kishon schreibt:

„An Samstagen lagen wir dann herum wie tote Fliegen. Manchmal spielten Hirtenberg Laci und ich Schach auf einem kleinen Brett, das wir heimlich von zu Hause mitgebracht hatten. So auch damals. Plötzlich hörte ich hinter mir eine Stimme: „Das ist nicht der richtige Zug, Junge“. Ich drehte mich um und fiel fast in Ohnmacht. Hinter mir stand Gott höchstpersönlich. Gott in Zivil, bekannt auch als der Bezirkskommandant im Rang eines Hauptmanns. Ich wagte ihm dennoch zu widersprechen: „Gestatten Sie, Herr Kommandant, nach dem Buch des internationalen Großmeisters Maroczy Geza ist das sehr wohl der richtige Zug.“ – „Du irrst dich“, sagte Gott, „nicht dein Zug ist in dem Buch beschrieben, sondern ein Sprung mit dem Läufer.“ Ich antwortete: „Mit Verlaub, aber der Zug, den Herr Kommandant meinen, ist in dem Buch falsch angegeben. Im Anhang befindet sich eine Liste der Druckfehler, die der Herr Kommandant sicherlich übersehen haben. Dort steht, dass der Zug so durchzuführen ist, wie ich es mir erlaubt habe.“ „Rühr dich nicht von der Stelle“, befahl der Offizier und verschwand. Kurz darauf kam er mit dem Buch Marocys zurück.(...) Ich musste den gelben Streifen vom Arm abnehmen, und er sagte: „Du bleibst hier.“ So wurde ich Sekretär in seinen Diensten. (...) Sooft ihm seine Arbeit Zeit dazu ließ, spielte der Hauptmann mit mir Schach. Er war ein guter Schachspieler, jedoch kein Profi wie ich, und ich konnte ihm eine Menge beibringen. Meine Konzentration durfte jedoch keinen Moment nachlassen, denn hätte ich mehrere Spiele verloren, wäre mein Sonderstatus in Gefahr gewesen.“

Dem Schach blieb Epharim Kishon ein Leben lang treu. Dem sprechenden Schachcomputer "Kishon Chesster", dem ersten sprechenden Schachcomputer überhaupt, verlieh er Witz und Stimme. Leider ist der Klassiker heute vergriffen und nur noch auf Sammlerbörsen erhältlich. Wer den vor zwei Jahren verstorbenen Meister der feinen Satire ehren möchte, macht das sicher am besten mit Schach. Dies ist nun dem Münchner Software-Verlag USM gelungen, der Kishons Schachweisheit in eine das Fritz-Programm (Fritz 8) und damit in die PC-Welt übertragen hat. Gesprochen wurde die Texte nun vom Moderator Hugo Egon Balder. Neben der in Schachcomputerkreisen inzwischen üblichen Verspottung des menschlichen Gegners brilliert der Kishon-Fritz auch mit allgemeinen Lebensweisheiten und Schachanekdoten, wie dieser:

"Offenbar war seinerzeit auch der gute sowjetische Weltmeister Spasski Bobbys Format nicht gewachsen. Man erzählt, daß er täglich nervöser wurde, weil Bobby jeweils eine halbe Stunde später eintraf und während des Spieles Sportzeitungen las. Als Bobby gegen Ende der Weltmeisterschaft um ein Waschbecken mit Kräutershampoo bat, um während des Endspiels die Haare zu waschen, soll Spasski, einem Nervenzusammenbruch nahe, mit dem Zug Kb7?? den entscheidenen Kampf verloren haben."

Die grundlegende Erkenntnis aus dem Spiel mit dem Computer könnte diese sein:

"Hier ist anzumerken, dass Computer nicht nur gute Spieler, sondern auch gute Verlierer sein können."

Allerdings fällt es immer schwerer, ihre Gültigkeit zu überprüfen.

Für alle Kishonliebhaber hält das Programm zusätzlich acht ausgewählte Kurzgeschichten aus Kishon-Hörbüchern bereit. Die DVD-ROM ist im Fach- und Buchhandel sowie unter www.usm.de  erhältlich.

Inhalt: DVD-ROM für Win
ISBN 13: 978-3-8032-2820-8
Preis: € 19,90; sFr 35,-
 

 

 

 

 

 

 


Die ChessBase GmbH, mit Sitz in Hamburg, wurde 1987 gegründet und produziert Schachdatenbanken sowie Lehr- und Trainingskurse für Schachspieler. Seit 1997 veröffentlich ChessBase auf seiner Webseite aktuelle Nachrichten aus der Schachwelt. ChessBase News erscheint inzwischen in vier Sprachen und gilt weltweit als wichtigste Schachnachrichtenseite.

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