Schach und mehr

von ChessBase
05.07.2011 – Albena ist eine bulgarische Stadt am Schwarzen Meer in der Nähe von Varna, die Ende der 60er Jahre als Tourismusstadt geplant wurde. Im Winter lebt kaum jemand in Albena, im Sommer locken der schöne, lang gestreckte Strand und das umfangreiche touristische Angebot zahlreiche Urlauber in den Ort. Manch einer kommt allerdings nicht wegen des Strands, sondern zum Schachspielen. Im September richtet Albena die Jugendeuropameisterschaften aus und von Ende bis Anfang Juli fand dort ein großes Open statt. 274 Spieler, darunter zahlreiche Titelträger, nutzten die Gelegenheit, Schach und Urlaub zu verbinden. Dejan Bojkov berichtet.Turnierseite...Zum Bericht...

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Ivan Cheparinov gewinnt Albena Open
Text: Dejan Bojkov; Fotos: Ivaylo Zhivkov


Albena am Schwarzen Meer

Vom 26. Juni bis 3. Juli lud der wunderschöne Kurort Albena zum zweiten Mal zu einem großen offenen Turnier ein. Und die diesjährige Ausgabe ließ das Turnier aus dem Vorjahr fast wie eine Aufwärmübung aussehen. Der Kurort am Schwarzen Meer bereitet sich auf die Austragung der Jugendeuropameisterschaften Mitte September vor und die Organisatoren testen kontinuierlich, wie viele Spieler und Teilnehmer sie maximal unterbringen können.

Die Informationspolitik in Bezug auf den Preisfonds war allerdings ein wenig ungewöhnlich. Der Gesamtpreisfonds betrug 40.000€, garantiert waren allerdings nur 70% - bei einer Mindestteilnehmerzahl von 200 Spielern. Am Ende kamen 274 Spieler aus 40 Ländern, darunter 30 Großmeister und 66 Titelträger. Die Unterbringung war mehr als günstig: für ein Doppelzimmer in einem Hotel der unteren Kategorie zahlte man 11 Euro und das Deluxe-Studio im Fünf-Sterne-Hotel Flamingo kostete lediglich 40 Euro! Ein Neuerung war das Angebot eines Gesamtpakets inklusive Yoga-Kurs für diejenigen, die nach den schweren Schlachten am Schachbrett Entspannung suchten.


Blick auf den Strand

Wenig überraschend setzten sich die Elo-Favoriten vom Start weg an die Spitze des Feldes. Die besten Chancen auf den ersten Platz hatten eine Runde vor Schluss zwei Spieler, die vor allem als Sekundanten zu Ruhm gekommen waren: Ivan Cheparinov (Topalovs Sekundant), der gegen C. Lupulescu aus Rumänien spielen musste, seines Zeichens Nummer Zwei der Setzliste.


Lupulescu (links) gegen Cheparinov

Direkt daneben spielte Maxim Rodshtein (Sekundant Aronians) gegen den einheimischen GM A. Kolev. Beide Sekundanten lagen mit 7 aus 8 an der Spitze des Feldes und beide hatten Weiß. Da Rodshtein allerdings die bessere Wertung hatte und die Elo-Zahl seines Gegners nicht ganz so hoch war wie die des Gegners von Cheparinov, schien er die besseren Chancen auf den Gesamtsieg zu haben. Aber irgendetwas in seiner Vorbereitung war schief gelaufen und nach einer schmerzhaften Niederlage musste er sich mit Platz Drei begnügen.

Kolev durchlebte in diesem Turnier Höhen und Tiefen. In der Mitte des Turniers litt er unter einer unerklärlichen Schwächeperiode und leistete sich drei farblose Remisen; aber bei seinem Schlussspurt gewann er nicht nur mit Schwarz gegen Rodshtein, sondern sorgte in der Vorschlussrunde gegen A. Delchev auch für eine hübsche Kurzpartie gegen einen 2600+ Spieler. Durch Kolevs Sieg gegen Rodshtein in der Schlussrunde reichte Cheparinov ein Remis, um zu Kolev aufzuschließen und das Turnier dank besserer Wertung für sich zu entscheiden.


Cheparinov freut sich über Turniersieg und Geldpreis

Wen es einmal gepackt hat, den lässt es nicht los. Einmal mehr erwies sich Schach als ein Spiel für alle Altersklassen. Der 72-jährige GM Ivan Radulov sicherte sich mit 7 aus 9 problemlos den Seniorenpreis und kam im Laufe des Turniers dabei zu Siegen gegen GM Boris Chatalbashev und Momchil Nikolov, zwei der besten Spieler Bulgariens. Zweiter der Seniorenwertung wurde GM Ivan Farago aus Ungarn, der ebenfalls 7 aus 9 erzielte, danach folgten die GMs E.Ermenkov und L. Spassov aus Bulgarien mit je 6,5 aus 9.


Blick in den Spielsaal

Der Frauenpreis ging an Nazi Paikidze aus Georgien, sie holte ebenfalls 6,5 aus 9. Mit einem halben Punkt Rückstand folgten dann Klaudia Kulon (Polen) und M. Voiska (Bulgarien). Das nächste Turnier im improvisierten bulgarischen Turnierzyklus ist das Varna Open, danach folgt das Amateur-Open in Belogradchik und schließlich ein weiteres Turnier in Sunny Beach am Schwarzen Meer.

Schlussstand:


Die ChessBase GmbH, mit Sitz in Hamburg, wurde 1987 gegründet und produziert Schachdatenbanken sowie Lehr- und Trainingskurse für Schachspieler. Seit 1997 veröffentlich ChessBase auf seiner Webseite aktuelle Nachrichten aus der Schachwelt. ChessBase News erscheint inzwischen in vier Sprachen und gilt weltweit als wichtigste Schachnachrichtenseite.

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