Schach unter Palmen

von Klaus Besenthal
13.05.2016 – "Interzonenturniere" gibt es nicht mehr - "Zonenturniere" dagegen schon. Über die Teilnahme an einem solchen von der FIDE organisierten Turnier kann man sich von überall her auf der Welt für den "FIDE World Cup" qualifizieren, dann fürs Kandidatenturnier und dann für die WM. Ein steiniger Weg - es sei denn, man beginnt ihn auf Mauritius! Mehr...

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Mauritius ist ein unabhängiger Staat - seit 1968 schon - und es handelt sich dabei auch nicht um eine einzelne Insel "irgendwo im Indischen Ozean", sondern um eine Gruppe von Inseln, die teilweise über 1.000 Kilometer voneinander entfernt liegen. Aber keine Panik - eine Insel mit dem Namen "Mauritius" gibt es natürlich auch: Die "Hauptinsel" der Republik Mauritius.

Genau dort, im "RIU Le Morne beach resort" wurde vom 23. April bis 2. Mai ein Zonenturnier ausgetragen, veranstaltet von der "African Chess Confederation". Wie bereits in unserem Teaser dokumentiert, könnte man auf diesem Wege eine Weltkarriere als Schachspieler starten - wenn man sich denn als spielstark genug erweisen sollte!

Vielleicht ist es an einem solchen Ort aber auch eine winzige Spur schwieriger, Spitzenleistungen am Brett zu erbringen, als an einem weniger exotischen Schauplatz...

Vielleicht doch lieber Strand als Schach spielen?

Weit wäre es jedenfalls nicht!

Diese Herren sind ganz aufs Schach konzentriert; ...

... andere wagen hingegen schon mal einen sehnsuchtsvollen Blick.

Glücklicherweise durften aber auch mal Pausen gemacht werden, ...

... während derer das Essen geschmeckt haben dürfte (links der weiter unten erwähnte IM David Silva)!

Natürlich hatten die Schiedsrichter auch auf Mauritius gut zu tun.

Das Turnier in vollem Gange

Allem Urlaubsfeeling zum Trotz wurde aber auch ernsthaft Schach gespielt. Die "Mauritius Chess Federation" hatte erstmals zu einem internationalen Turnier eingeladen und gekommen waren sechzehn Spieler und zehn Spielerinnen aus fünf südlich der Sahara gelegenen Staaten: Mauritius, Madagaskar, Südafrika, Botswana und Angola. Ganz vorne in der Eloliste lag bei den Männern der zweimalige afrikanische Juniorenmeister IM David Silva (2342, Angola). Bei den Frauen war es WFM Jesse February (1891, Südafrika).

Silva wurde am Ende nur Dritter, wie ein Blick auf die Abschlusstabelle zeigt:

Es gewann Ryan van Rensburg aus Südafrika, dem dieser Turniersieg den Titel eines Internationalen Meisters einbrachte.

Ryan van Rensburg

Bei den Frauen hingegen gewann die Elofavoritin aus Südafrika, Jesse February, die sich künftig "WIM" nennen darf:

Südafrikanischer Doppelsieg auf Mauritius: Jesse February, Ryan van Rensburg

Partien vom Männerturnier:

 

Partien vom Frauenturnier:

 

Fotos: Paras Gudka, Patrick Li Ying, Ronald Raimbert


Klaus Besenthal ist ausgebildeter Informatiker und ein begeisterter Hamburger Schachspieler. Die Schachszene verfolgt er schon seit 1972 und nimmt fast ebenso lange regelmäßig selber an Schachturnieren teil.

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