Schach-WM: Anand erhöht auf 4,5:1,5

von ChessBase
21.10.2008 – Nach seiner gestrigen zweiten Niederlage musste Kramnik seine Matchstrategie ändern und versuchen, zu einem vollen Punkt zu kommen, egal mit welcher Farbe. Anand eröffnete erneut 1.d4 und wählte gegen Kramniks Nimzoinder die klassische Variante (4.Dc2). Im 9. Zug betrat der Weltmeister mit 9.h3 schon Neuland in der Romanishin-Variante. Im weiteren Verlauf wurden die Damen getauscht und Kramnik opferte im Bemühen, das Spiel zu komplizieren einen Bauern. Da Anand sich aber umsichtig verteidigte, verflüchtigte sich bald jede Kompensation für den Materialnachteil. Zudem war Kramnik auch beim Bedenkzeitverbrauch bald im Nachteil. Trotzdem spielte der Herausforderer weiter auf Komplikationen, verlor dabei weiteres Material und musste schließlich im 47. Zug aufgeben. Anand führt nun mit 4,5:1,5. Zwei Punkte fehlen dem Inder noch zur Titelverteidigung. Turnierseite... Analysen bei Spiegel-online...Bericht, Bilder, Partien...

ChessBase 17 - Megapaket - Edition 2024 ChessBase 17 - Megapaket - Edition 2024

ChessBase ist die persönliche Schach-Datenbank, die weltweit zum Standard geworden ist. Und zwar für alle, die Spaß am Schach haben und auch in Zukunft erfolgreich mitspielen wollen. Das gilt für den Weltmeister ebenso wie für den Vereinsspieler oder den Schachfreund von nebenan

Mehr...

 



 

Fotos: Wolfgang Rzychon, Frederic Friedel


Weltmeisterschaft Anand-Kramnik, Partie 6

Der heutige Ehrengast des WM-Kampfes war der 12. Weltmeister Anatoly Karpov. Er machte zu Beginn der 6.Partie des WM-Kampfes zwischen Anand und Kramnik den ersten Zug.

Nach seiner gestrigen zweiten Niederlage im Wettkampf um die Weltmeisterschaft gegen Vishy Anand hätte Vladimir Kramnik heute gemäß der allgemein bekannten goldenen Wettkampfregel Remis anstreben müssen, doch bei Halbzeit und mit zwei Punkten Rückstand ist der Herausforderer in Zugzwang. Anand eröffnete zum dritten Mal mit 1.d4 und Kramnik wählte diesmal wieder die Nimzoindische Verteidigung, so wie in Partie zwei. Diesmal spielte Anand jedoch nicht 4.f3, sondern machte mit 4.Dc2 ein neues Fass auf, womit er jeder evtl. konkreten Vorbereitung erneut aus dem Weg ging. Kramnik wählte die Romanishin-Variante, im 9.Zug spielte Anand mit 9.h3 (statt 9.e3) einen neuen Zug und nach Kramniks Antwort 9...b6 standen offenbar beide Spieler auf eigenen Füßen.

Im Bemühen, Anand Probleme zu bereiten, komplizierte Kramnik mit einem Bauernopfer im 18. Zug (18...c5) das Geschehen auf dem Brett und hatte dabei wohl auch ein Grundreihenmatt als Motiv entdeckt, doch der Weltmeister umschiffte souverän alle Klippen und stand bald mit einem gesunden Mehrbauern da. Nach 26.Lc1 hatte der Inder seine Position weitgehend konsolidiert und blickte neben dem Materialvorteil auf dem Brett auch noch auf einen Zeitvorteil von etwa 20 Minuten. Allerdings bereitete ein abseits stehender Turm Anand noch Probleme bei der Koordination der weißen Streitmacht.

In der Folge bemühte sich Kramnik weiter, durch aktives Spiel Anand in Verlegenheit zu bringen. Doch seine Rechnung ging nicht auf. Kramnik konnte zwar seinen Zeitnachteil aufholen und Anand auch einige Probleme stellen. Der Titelverteidiger behielt jedoch die Zügel in der Hand. Schließlich musste der Herausforderer einige Züge nach der Zeitkontrolle zum dritten Mal in diesem Match aufgeben. Anand erhöht auf 4,5:1,5



 

 

Die Bilder des Tages:


Der "Schachman" macht seine Aufwartung vor der Bundeskunsthalle


FIDE-Ehrenpräsident Campomanes im Gartenschach


Heutiger Ehrengast: Anatoly Karpov


Anand ergreift von seinen Figuren Besitz


Angenehm, Karpov


Der erste Zug


Partie läuft


Nimzoindisch, wie in Partie zwei


Diesmal 4.Dc2








Ehrengast Karpov schaut mit UEP-Präsident Josef Resch zu


Tea Lanchava interviewt für Foidos


Elmira Mirueva und Yury Vasieleiv


Pfleger, Hesse und Andreae im Gespräch


Prof. Christian Hesse, Mathematiker und Schachbuchautor


Stefan Meyer-Kahlen und Artur Jussupov bereiten sich auf den Kommentar vor


Helmut Pfleger und Artur Jussupov kommentieren


Zuschauer, der frühere WDR-Redakteur Dr. Spahn in der ersten Reihe


Aruna mit dem bisherigen Verlauf des Wettkampfes sicher nicht unzufrieden.

 

 

 

 

 


Die ChessBase GmbH, mit Sitz in Hamburg, wurde 1987 gegründet und produziert Schachdatenbanken sowie Lehr- und Trainingskurse für Schachspieler. Seit 1997 veröffentlich ChessBase auf seiner Webseite aktuelle Nachrichten aus der Schachwelt. ChessBase News erscheint inzwischen in vier Sprachen und gilt weltweit als wichtigste Schachnachrichtenseite.

Diskutieren

Regeln für Leserkommentare

 
 

Noch kein Benutzer? Registrieren