Sergey Karjakin - jüngster Großmeister der Schachgeschichte

von ChessBase
22.08.2002 – Mit zwölf Jahren und sieben Monaten erzielte Sergey Karjakin die notwendige dritte GM-Norm und ist damit der jüngste Spieler aller Zeiten, der zum Großmeister ernannt wurde. Bekannt wurde Karjakin, als er von Ponomarjov im WM-Kampf gegen Ivanchuk als einer der Sekundanten ausgewählt wurde.Mehr über Sergey Karjakin bei chess-odessa...

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"Wunderkinder"

"Wunderkinder" sind ein bekanntes Phänomen im Schach. Raoul Capablanca (*1888), der spätere Weltmeister, lernte das Schachspiel als Vierjähriger, mit etwa 12 Jahren war er schon der stärkste Spieler Kubas. Der Amerikaner Samuel Reshevsky (*1911)  begann ebenfalls mit vier Jahren, mit sechs gab er bereits Simultanvorstellungen.


Der vierjährige Capablanca spielt gegen seinen Vater (1892)


Sammy Reshevsky spielt gegen Charles Jaffe mit 11 Jahren.
Der beendete das Turnier als geteilter Dritter.

Einige weitere mehr oder weniger bekannte Schachmeister starteten ihre Karriere als Wunderkind, z.B. Arturo Pomar, Mikhail Tal, Boris Spassky, Robert  Fischer, Gary Kasparov. Die vier letztgenannten wurden Weltmeister. Aber auch Judit Polgar, Nigel Short oder Peter Leko sind starke Großmeister, die schon sehr früh mit dem Turnierschach begannen.

Auch heute gibt es einige sehr starke "Wunderkinder" im Schach. Eines ist der 14-jährige Teimour Radjabov. 2001 wurde er zum Großmeister ernannt. Radjabov lebt in Baku, der Hauptstadt Aserbeidschans, aus der auch Kasparov stammt. Viele halten ihn für den kommenden Weltmeister. Der Chinese Bu Xiangzhi bekam sogar schon mit 13 Jahren den GM-Titel verliehen.

 

Ein Wunderkind in England ist der aus Ceylon stammende Murugan Thiruchelvam. Er war Englands jüngster Spieler, der jemals eine internationale Wertungszal bekam (Elo 2020) - mit neun Jahren. Kurz nach seinem zehnten Geburtstag durfte er eine Simultanpartie gegen Kasparov spielen und wurde vom damaligen Weltmeister sehr für seine Leistung gelobt. Murugan gehört - wie Anand - zur Volksgruppe der Tamilen. Außerdem hat er wie Anand am 11.Dezember Geburtstag. Seltsam.

 

 

 

 

 

 

Die jüngsten Großmeister

Player Final GM norm at
Bobby Fischer 15 years, 6 months, 1 day
Judit Polgar 15 years, 4 months, 28 days
Peter Leko 14 years, 4 months, 22 days
Etienne Bacrot 14 years, 2 months, 0 days
Ruslan Ponomaryov 14 years, 0 months, 17 days
Teimour Radjabov 14 years, 0 months, 14 days
Bu Xiangzhi 13 years, 10 months, 13 days

The neueste Großmeister Kandidat

Auf das jüngste Wunderkind wurde die internationale Presse aufmerksam, als bekannt wurde, dass Ruslan Ponomariov, der gerade Anfang des Jahres die FIDE-WM gewonnen hat, einen 11jährigen als Sekundanten in seinem Team hatte. Kein Witz. Es ist der ukrainische IM Sergei Karjakin.Er spielte später beim Aeroflot Open in Moskau mit und holte dort ohne Probleme eine GM-Norm.

Nun schaffte er bereits seine zweite Norm beim Kategorie 8- Turnier in Alushta, wo er 9,5/13 Punkte machte und den ersten Platz mit GM Evgenij Miroshnichenko teilte.

Es ist offensichtlich, dass Sergei Kariakin in Kürze seine dritte Norm machen wird, und damit den Anspruch auf den GM-Titel erhält.Wahrscheinlich noch in diesem Jahr, womit er jüngster Großmeister aller Zeiten werden würde.

 

 

Dennoch ist das Phänomen der so genannten Wunderkinder weit weniger verblüffend, als die breite vielleicht Öffentlichkeit denkt. Früher, als es viel weniger Turnierschachspieler, war die erfolgreiche Teilnahme eines Kindes sehr ungewöhnlich, heute ist es das nicht. Viele Kinder sind auf Internationalen Turnieren am Start, einige davon werden und wurden Großmeister.

Bekanntermaßen lernen Kinder erheblich besser und schneller als Menschen im erwachsenen Alter. Dabei spielt es keine Rolle, ob es sich um Sprachen, Schach, Musik oder anderes handelt. Ist das Interesse erst einmal geweckt, hängt der spätere Erfolg auf einem bestimmten Gebiet davon ab, wie intensiv sich das Kind bemüht, seine Zeit dieser einen Sache zu widmen. Bei stark einseitiger Ausbildung besteht jedoch die Gefahr, dass in vielen anderen Wissens- und Persönlichkeitsbereichen Defizite entstehen.

Zum Thema Wunderkinder erschien auch ein Themenheft des Schach-Kulturmagazins Karl (4/2001). Einige der Beiträge sind bei Karl online verfügbar.

Links:

Karl online....

Artikel von Harald Balló...

 

 


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