11.08.2017 – Der Gewinner des Sinquefield Cups 2017 steht noch nicht fest, aber ein Verlierer schon: Wesley So kassierte gegen Sergey Karjakin seine vierte Niederlage im Turnier. Die anderen Partien endeten allesamt remis. Die Entscheidung über den Turniersieg fällt heute, oder erst im Stechen morgen.
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Wesley So im Formtief
Für Wesley So läuft der Sinquefield Cup alles andere als gut.
Trotz Spiegelbrille keine Spielverbesserung: Wesley So
Der US-Großmeister ging als Weltranglistenzweiter ins Turnier und hat nach vier Niederlagen nun 17 Elo-Punkte und sechs Plätze verloren. Gestern unterlief ihm im Endspiel nach langen Phasen des Lavierens eine Ungenauigkeit, die ihn auch gegen Sergey Karjakin die Partie kostete.
Den vier Niederlagen steht ein Sieg gegenüber - gegen Nepomniachtchi. Außerdem spielte So dreimal Remis. Mit seinen 2,5 Punkten ist er nun Letzter.
Den Kampf um den Turniersieg führen andere. Maxime Vachier-Lagrave, Levon Aronian und der wieder erstarkte Viswanathan Anand lagen vor der Runde punktgleich in Front. Anand und Vachier-Lagrave waren vor der 8. Runde zudem die einzigen Spieler ohne Niederlage und sie sind es nach dieser Runde, in der sie aufeinandertrafen, immer noch.
Vor die Wahl gestellt, nach 1.e4 mit der Najdorf-Variante konfrontiert zu werden und sich nach 1.d4 mit der Grünfeld-Verteidigung auseinandersetzen zu müssen, entschied Anand sich für 1.Sf3 und lehnte nach 1...c5 das Angebot, mit 2.e4 doch noch die Sizilianische Verteidigung zu erreichen dankend ab. Für Vachier-Lagrave sicher ein psychologischer Erfolg.
Es entstand eine eher selten gespielte Variante der Englischen Eröffnung, in der die Steine dann aber recht zügig vom Brett verschwanden und im 30. Zug der Punkt in einem Läuferendspiel halbiert wurde.
Levon Aronian und Peter Svidler wiederholten in ihrer Partie die Eröffnung aus der Partie Aronian gegen Nepomnaichtchi, die der Armenier so glanzvoll gewonnen hatte. Aronian wollte aber nicht wissen, welche Verbesserung Svidler vorbereitet hatte, oder ahnte es schon und wich im 9.Zug ab.
Ein paar Züge später entstand eine sehr spannende Stellung, in der die beiden Großmeister allerdings mit einer Stellungswiederholung remis forcierten statt die taktisch brisante Position auszuloten.
Was ist hier los?
In der Partie zwischen Fabiano Caruana und Hikaru Nakamura belebte der US-Großmeister die Königsindische Eröffnungstheorie mit einer bislang selten gespielten Idee:
Caruana nahm das Bauernopfer an, war aber dann zu sehr mit dem Festhalten des Mehrbauern auf d5 beschäftigt, um selber aktives Spiel zu entwickeln. Nakamura erhielt sehr ordentliche Kompensation und später eine starke Initiative gegen den weißen König. Dann verpasste er eine gute Möglichkeit und Caruana kam in Vorteil. Nach buntem Verlauf endete die Partie im Dauerschach.
Auch für Magnus Carlsen gab es gegen Ian Nepomniachtchi nicht mehr als einen halben Punkt. In der Englischen Eröffnung ergab sich bald eine damenloses Mittelspiel, in dem Carlsen einen Bauern abgab und im Gegenzug nach aktivem Spiel suchte. Dieses war aber nicht gut genug, im Nepomniachtchi in Verlegenheit zu bringen. Am Ende nahm der Norweger mit Minusbauer das Remisangebot seines Gegners an.
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