ChessBase 17 - Megapaket - Edition 2024
ChessBase ist die persönliche Schach-Datenbank, die weltweit zum Standard geworden ist. Und zwar für alle, die Spaß am Schach haben und auch in Zukunft erfolgreich mitspielen wollen. Das gilt für den Weltmeister ebenso wie für den Vereinsspieler oder den Schachfreund von nebenan
Glamour bei ChessBase
Video des Sendeteils mit Vaile (ca. 30 Min)...
Am letzten Februar-Freitag erlebte die TV
ChessBase-Sendung eine glamouröse Aufwertung, für die die Schauspielerin und
Sängerin Vaile verantwortlich war. Die gebürtige Hamburgerin war zu Dreharbeiten
in der Hansestadt und nutzte eine Drehpause zu einem Besuch in den Büroräumen
von ChessBase in der City Nord.
Auf das Ansinnen, vielleicht an der Gestaltung der TV ChessBase-Sendung mitzuwirken, meinte die völlig unkapriziöse Marienhof-Darstellerin sofort. "Na klar!"
Im TV ChessBase Studio hatte Vaile dann Gelegenheit, einmal
richtige Profis bei der Arbeit bewundern zu dürfen. Bei allem Respekt vor den
Kollegen von den öffentlich-rechtlichen Anstalten bzw. deren
Produktionsgesellschaften - auch für das Internet wird mit außerordentlich
aufwändigen Mitteln produziert. Da scheuen wir mit TV ChessBase keinen
Vergleich.
Tatsächlich war Vaile beim Betreten des Studios auch sichtlich sprachlos. Möglicherweise lag es aber auch am zunächst einsilbigen und etwas schlecht gelaunt wirkenden Moderator André Schulz.
TV ChessBase wird fast jeden Freitag zwischen 17 und 18 Uhr live in die Internetplattform des Fritzservers "gestreamt". Die beiden Moderatoren André Schulz und der Internationale Meister Oliver Reeh haben dort eine kleine Gemeinde mit Stammzuschauern aufgebaut, die in etwa schon die Größe eines gut gefüllten Theaters erreicht hat. An diesem Freitag waren aufgrund der Ankündigung des Gastes noch ein paar Zuschauer mehr erschienen. Meist entwickelt sich anhand eines Partiefragments oder einer ganzen Partie eine interessante Diskussion um Möglichkeiten und verpasste Chancen. Fragen der Moderatoren werden von den Zuschauern aufgenommen und im Chat beantwortet. Vaile verstand die Sendung auch sofort als Chat-Event und war angesichts der regen Beteilung durchaus verblüfft. Ein ähnlicher Internet-Event rund um den Marienhof, an dem sie einmal beteiligt war, hätte viel weniger Zuschauer gehabt. So macht man sich Freunde.
Doch zurück zum Beginn der Sendung. Tatsächlich war nur der Gast gleich zu Beginn auf der Höhe des Geschehens. André Schulz trauerte indes noch der vergebenen Chance nach, wieder mit dem üblichen Equipment senden zu dürfen. Stattdessen saß er hinter einem Notebook, das er nicht kannte und von dem er nicht wusste, ob es die Sendung ordnungsgemäß durchstehen würde.
Dass dies so war, dafür trug der Moderator
indes selbst einen guten Teil Mitschuld - genau genommen: die Alleinschuld.
Vor der Sendung hatte er noch das Studio inspiziert, um "für die Sendung und den
Gast gute Bedingungen zu schaffen". Wer Moderatoren an Übertragungstechnik
lässt, erlebt jedoch das gleiche, wie Fußballmannschaften, deren Stürmer in den
eigenen Strafraum eindringen, um "bei der Verteidigung" zu helfen."
Jedenfalls stellte Schulz fest, dass die
Maus des Übertragungsrechners "etwas wenig Kabel" hatte. Aus
Geräuschschutzgründen befindet sich der Übertragungsrechner von TV ChessBase in
einem Nebenraum. Das Mauskabel verschwindet im Studio in einem Kabelkanal in der
Wand und tritt mit Hilfe von Verbindung- und Verlängerungsstücken erst im
Nebenraum dort wieder aus. Moderator Schulz kam zu der Auffassung, dass das
kurze Mauskabel ihn während der Sendung zu weit nach links und damit dem Gast zu
sehr "auf die Pelle" gerückt zwingen würde.
Um zu vermeiden, dass die Sendung durch ein Missverständnis einen ungünstigen
Verlauf nähme, beschloss er mehr Mauskabelkabel aus der Wand zu ziehen. Im Nu
war die Verbindung im Kabelkanal getrennt und der Senderechner ohne Maus
praktisch still gelegt. Ein Maurer, der den Schaden schnell hätte beheben könne,
war nicht in der Nähe. Die verärgerte Zurechtweisung der technischen Leitung war
auch nicht geeignet, die Laune des Moderators aufzuhellen.
Glück im Unglück. Zufällig war ein leistungsstarkes Notebook gerade so eingerichtet worden, dass es ersatzweise und so kurzfristig wie es jetzt nötig war als Senderechner herhalten konnte. Natürlich war keine Zeit mehr, es vorher auch ausgiebig zu testen, so dass nicht klar war, ob man die Sendung mit dem Gast ordentlich würde fahren können.
Inzwischen war Vaile eingetroffen. Vielleicht wunderte sie sich über den mürrischen Schachmoderator, ließ sich aber - ganz Profi -nichts anmerken.
Nachdem die Sendung dann doch noch gestartet werden konnte, erschien bald nach Beginn auch Co-Moderator Oliver Reeh und huschte zuerst hinten durchs Bild - dort war aber kein Durchkommen - dann also vorne durchs Bild. "Das sieht ja aus wie im Horrorfilm", meinte die Schauspielerin fröhlich und die beiden nun auch schon in die Jahre gekommenen Moderatoren hatten keine Zeit, darüber nachzudenken, wie das jetzt eigentlich genau gemeint war.
Wie gesagt, nahm Vaile den Chat-Event beim Schachfernsehen als ganz normalen Studiotermin völlig gelassen hin und erzählte den Schachfreaks locker und unbekümmert von ihren Dreharbeiten in Hamburg, ihrer Arbeit und ihren Ambitionen als Sängerin und wie sie zum Schach kam. Im letzten Jahr war sie über den Musikjournalisten Chris Glaub und den Schachclub Chaos Mannheim mit der Schachwelt in Berührung gekommen ist .
Im Sommer spielte sie sogar als Gast der Chess Classic Mainz gegen Levon Aronian
und sang abands mit der Schachabteilung der Gothic-Rockgruppe HIM unplugged
deren Hymne "Join me." Als nächstes hilft Vaile bei der Promotion der
Europameisterschaften Dresden, wird dort zum Abschluss ein Konzert geben und
hofft auf reichliches Interesse bei der Schachgemeinde.
Nach einer halben Stunde musste Vaile die Sendung wegen eines weiteren Termins
verlassen und ließ die Selbsthilfegruppe Schachanalyse mit sich allein, ohne es
zu versäumen vorher noch einmal intensiv den faszinierenden Chat zu lesen.
André Schulz
Fotos: Benjamin Bartels