Vincent Keymer im Stile Fischers

von Carsten Karthaus
13.06.2014 – Nach 8 Runden stand Vincent Keymer in der U10 der Deutschen Jugendeinzelmeisterschaft mit 8 Punkten verlustpunktfrei an der Spitze und hat gerade auch seine 9. Partie gewonnen. In der U18 liegt Johannes Carow weiter in Führung. Vier Spieler folgen mit einem halben Punkt Rückstand. Arkadi Naiditsch, Niclas Huschenbeth und Artur Jussupow verbreiten am Rande großmeisterliches Flair. Mehr...

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Langsam neigt sich die DEM-Woche dem Ende zu. An den vorderen Brettern wird jetzt hart um die Titel und guten Platzierungen gerungen. Daher gibt es heute den genauen Blick auf die Titelkandidatinnen und -kandidaten aller Altersklassen. In der U10 und U12 steht heute die letzte Doppelrunde an, ab der U14 wird eine Einzelrunde gespielt.

U10/U10w

Vincent Keymer hat auch gestern weiter gesiegt, mit acht Punkten liegt er verlustpunktfrei an der Spitze. Ihm folgt mit sieben Punkten Simon Li, der nur gegen Vincent verloren hat. Auf dem dritten Rang liegt Sophia Brunner mit 6,5/8. Zum jetzigen Zeitpunkt scheinen diese Drei die einzigen ernsthaften Titelanwärter zu sein. Die vier Spieler mit sechs Punkten – Andrei Ioan Trifan, Frederik Svane, Marco Dobrikov und Malte Hundrieser – müssten schon jeweils eine Siegesserie zum Turnierabschluss hinlegen, um noch in den Titelkampf einzugreifen.

 

Neben dem dritten Platz im offenen Turnier hat Sophia Brunner (6,5/8) auch eine klare Führung in der Mädchenwertung – Vitalia Khamenya und Jana Bardorz sind jeweils schon zwei Punkte zurück, so dass heute bereits nach der Vormittagsrunde der Titel endgültig vergeben sein könnte.

U12/U12w

Hui – ist das knapp! Die gestrige Runde hat das Spitzenfeld maximal möglich zusammen geschoben. Ganz vorne liegen jetzt Luis Engel, Niklas Renger, Alexander Suvorov und Daniel Kopylov mit je 6,5 Punkten. Auch in der Buchholzwertung gibt es kaum Unterschiede, alle vier Spieler liegen dort zwischen 38 und 39,5. Direkt dahinter liegt ein Verfolgertrio (Jan-Okke Rockmann, Maximilian Paul Mätzkow und Henning Holinka) mit sechs Punkten. Einen weiteren halben Zähler zurück sind weitere sieben Spieler, so dass das Feld der Titelkandidaten noch 14 Spieler umfasst.

Fast genau so eng geht es bei den Mädchen zu. Nachdem sich Lara Schulze, Madita Mönster und Jana Schneider die Woche über an der Spitze des Feldes abgewechselt haben, gehen sie jetzt alle mit fünf Punkten in die letzten beiden Tage. Dahinter liegen Julia Bui und Annemarie Mütsch mit je 4,5 Punkten. Ebenfalls Chancen haben noch die fünf folgenden Spielerinnen, die vier Punkte auf dem Konto haben.

U14

Nach seiner ersten Niederlage ist Kevin Kolloli (5,5/7) auf den zweiten Platz zurück gefallen. Die Führung hat sich mit sechs Punkten nun Kevin Schröder gesichert. Ebenfalls 5,5 Punkte hat Raphael Lagunow auf dem Konto. Chancenreich liegt auch noch das 5-Punkte-Trio: Emil Schmidek, Valentin Buckels und Sebastian Pallas.

U14w

Es liegt heute an Charlotte Sanati (4,5 Punkte), den vorzeitigen Sieg von Fiona Sieber (6,5 Punkte) zu verhindern. Die zweitplatzierte Teodora Rogozenco (fünf Punkte) bekommt es währenddessen mit Julia Walker (4,5) zu tun.

U16

Jan-Christian Schröder und Leonid Sawlin haben in der U16 mit jeweils 5,5/7 beste Titelchancen. Da sie bereits gegeneinander gespielt haben, liefern sie sich heute ein Fernduell. Die Verfolger Denis Gretz, Dmitrij Kollars, Denis Mager und Thore Perske haben bereits alle einen ganzen Zähler Rückstand.

U16w

Titelverteidigerin Josefine Heinemann (4,5/7) hat sich gestern wohl endgültig aus dem Titelrennen verabschiedet, nach ihrem Remis gegen Sonja Maria Bluhm (6/7) hat sie auf diese weiterhin 1,5 Punkte Rückstand – bei nur noch zwei verbleibenden Runden. Näher dran ist nur noch Paula Wiesner mit 5,5 Punkten, sie muss heute gegen Linda Gaßmann (4,5/7) punkten, sonst kann Sonja Maria gegen Larissa Schwarz (4,5/7) den Titel bereits heute klar machen.

Paula Wiesner

U18

Durch sein gestriges Remis hat Johannes Carow mit 5,5 Punkten die alleinige Führung behauptet. Seine Verfolger sind aber näher herangerückt, mit Florian Ott, Lev Yankelevich, Jonas Lampert und Emil Powierski haben gleich vier Spieler nur einen halben Punkt Rückstand.

Florian Ott

Aaron Moritz

Christian Zimmermann

Emil Powierski

Danijel Gibicar

Stand nach sieb Runden

1 2 Johannes Carow Sfr.Heidesheim Rheinland-Pfalz 4 3 0  
2 14 Julian Grötzbach Hamburger SK von 1830 eV Hamburg 4 2 2 5 34
3 15 Florian Ott SC Forchheim e.V. Bayern 4 2 1 5 33½
4 4 Lev Yankelevich SG Trier Rheinland-Pfalz 3 4 0 5 33
5 1 Jonas Lampert Hamburger SK von 1830 eV Hamburg 4 2 1 5 32
6 6 Emil Powierski Elmshorner SC von 1896 Schleswig-Holstein 4 2 1 5 30½
7 7 Benedict Krause SV Bargteheide Schleswig-Holstein 4 2 2 5 28½
8 19 Nick Müller USV Potsdam e.V., Abt. Schach Brandenburg 3 3 1 33
9 13 Danijel Gibicar SK Bebenhausen 1992 Württemberg 3 3 2 30½
10 23 Richard Pixa Treptower SV 1949 e.V. Berlin 3 3 2 24½
11 18 Julius Grimm Schachforum Darmstadt 1994 Hessen 3 3 2 24
12 3 Christopher Noe SC Eppingen Baden 3 2 2 4 32
13 5 Mark Kvetny Stuttgarter SF 1879 Württemberg 2 4 2 4 31½
14 8 Hans Möhn USV TU Dresden Sachsen 3 2 2 4 30½
15 20 Ludwig Stahnecker SV Koblenz 03/25 Rheinland-Pfalz 2 4 2 4 29
16 10 Aron Moritz Sfrd. Berlin 1903 e.V. Berlin 2 4 2 4 29
17 26 Christian Zimmermann Cöthener FC Germania 03 Sachsen-Anhalt 3 2 3 4 27½
18 17 Xianliang Xu Schachgemeinschaft Porz e.V. Nordrhein-Westfalen 2 4 2 4 25½



U18w

Einen Führungswechsel gab es in der höchsten Altersklasse der weiblichen Jugend: Sophia Schmalhorst (5,5/7) konnte die bisher Führende Amina Sherif (5/7) mit Schwarz besiegen und hat nun die alleinige Führung inne.

Sophie Schmalenhorst

Mit Amina teilen sich Isabel Steimbach und Luise Diederichs den zweiten Platz. Das Quartett mit 4,5 Punkten – Annika Polert, Melina Siegl, Christina Winterholler und Hannah Kuckling – hat auch noch Chancen, für den Titel müssen für diese Vier aber sicher schon noch zwei Punkte her.

Stand nach sieben Runden

1 2 Sophia Schmalhorst SC Ladja Roßdorf Hessen 4 3 0  
2 9 Isabel Steimbach OSG Baden-Baden Baden 3 4 0 5 27½
3 7 Amina Sherif Schachgesellschaft Solingen e.V. Nordrhein-Westfalen 4 2 1 5 27½
4 5 Luise Diederichs SK Hermannsburg Niedersachsen 4 2 1 5 27½
5 11 Annika Polert TuRa Harksheide von 1945 Norderstedt Schleswig-Holstein 2 5 0 27
6 10 Melina Siegl SW Nürnberg Süd e.V. Bayern 4 1 2 27
7 6 Christina Winterholler SK Ingolstadt Bayern 4 1 2 25½
8 1 Hannah Kuckling LSV Turm Lippstadt Nordrhein-Westfalen 4 1 2 24½
9 13 Marie-Helen Herbrig SC Einheit Bautzen Sachsen 4 0 3 4 24
10 3 Silvia Spiegelberg SGEM Dreisamtal Baden 4 0 3 4 21½
11 8 Elina Lagunow SV Empor Berlin e.V. Berlin 3 1 3 23½
12 22 Zoe Triantafillidis SF HN-Biberach 1978 e.V. Württemberg 2 3 2 18½



U25A

Maximilian Berchtenbreiter (6/7) liegt weiter einen halben Punkt vor dem Verfolgerfeld – dieses besteht nun aus Philipp Wenninger, Clemens Rietze und David Kaplun.

David Kaplun

U25B

Marvin Henning und Cecilia Lange liegen mit sechs Punkten ganz vorner, Kevin Silber belegt mit 5,5 Punlkten den alleinigen dritten Platz.

Partien:

 

 

Großmeister in Aktion

Während GM Artur Jussupow gestern am späten Nachmittag Magdeburg erreichte, waren GM Arkadij Naiditsch und GM Niclas Huschenbeth schon sehr aktiv.

Nachdem Arkadij am Tag zuvor vorgelegt hatte, durfte Niclas heute nachlegen und die Livekommentierung der DEM-Partien übernehmen.

Ab 10:30 Uhr unterhielt er gemeinsam mit Moderator Rafael Müdder das interessierte Publikum in der Lobby und analysierte 2,5 Stunden lang die Partien der jungen Talente. Sicher auch für ihn ein interessantes Gefühl, ist es doch gerade fünf Jahre her, dass Niclas selbst noch bei den Deutschen Jugendmeisterschaften am Brett saß.

Große Podiumsdiskussion mit den GMs

Heute steht ein weiterer Höhepunkt auf dem Programm, den sich niemand entgehen lassen sollte. Alle drei Großmeister treffen um 16:30 Uhr in der Lobby in einer spannenden Podiumsdiskussion aufeinander. Es soll hierbei um Leistungsschachsport in unterschiedlichen Generationen gehen.

Artur Jussupow und Arkadij Naiditsch stammen beide aus Ländern, in denen Schach eine große Rolle spielt und haben mit entsprechender Schachschule Erfahrungen gesammelt, allerdings in unterschiedlichen Generationen. Wie auch Niclas wurde Arkadij danach in Deutschland weiter gefördert und entschied sich zu einer Profikarriere, während für Niclas aktuell sein Studium im Vordergrund steht. Wir können uns also auf eine spannende Gesprächsrunde mit vielen unterschiedlichen Erfahrungen und Eindrücken freuen.

Direkt im Anschluss an die Podiumsdiskussion wird zum ersten Mal der Ehrenamtspreis „Goldener Chesso“ verliehen. Wir hoffen auf viele Zuschauer, die die Preisträger ehren.

30 gegen Arkadij

Das war das Motto gestern Nachmittag, als viele DEM-Teilnehmer die Chance des freien Nachmittags nutzten, um gegen Arkadij Naiditsch anzutreten.

Der Großmeister war bereit, an 30 Brettern gleichzeitig zu spielen und das gegen durchaus ernstzunehmende Gegner. So fanden sich einige Gegner ein, die sehr weit vorne im Feld ihrer jeweiligen Altersklasse zu finden sind. Acht jungen Talenten gelang es schließlich, der deutschen Nummer 1 einen halben oder sogar einen ganzen Punkt abzunehmen. Ein Remis erzielten Simon Li (BAY), Larissa Ziegenfuß (THÜ), Sindy Kail (BAY) und Vitaly Garbuz (NRW). Siege fuhren Christopher Noe (BAD), Fiona Sieber (NDS), Linus Bohlsen (BAD) und Julian Martin (BAD) ein. Arkadij machten es also drei junge Männer aus seinem eigenen Landesverband schwer sowie eine junge Dame, die auch im Turnier aktuell nicht zu stoppen ist.

Turnierseite...

 


Carsten Karthaus ist Öffentlichkeitsreferent der Deutschen Schachjugend.

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