Von der Elbe an die Elbe<br>

von ChessBase
02.08.2007 – Das Dresdner ZMD-Open im deutschen Schachsommer lockt viele Schachfans aus Deutschland an, die im sonnigen Flair der Elbmetropole ihre schachlichen Fähigkeiten unter Beweis stellen wollen. Stets vor Ort ist auch eine große Reisegruppe aus der nördlicher gelegenen großen Elbstadt, die neben dem sportlichen Wettbewerb auch den geselligen Teil eines solchen Reisunterfangens nicht in Vergessenheit geraten lassen wollen. Wenn man dann auch noch solch tiefe Einsichten zur Vervollkommnung des eigenen Spielverständnisses mit nach Hause bringen kann - umso besser. Andreas Albers berichtet von der Elbexpedition.Offizielle Seite der Reisegruppe...Unterkunftssupport...Reisebericht...

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Spannung bis zum letzten Zug in Dresden
Von Andreas Albers

Die Fans waren enttäuscht von der letzten Runde und kamen dann doch auf ihre Kosten. Alle Paarungen an den Spitzenbrettern hatten in schnellen Punkteteilungen geendet. Alle? Nein! Zwei junge Schachprofis nahmen sich der Verantwortung gegenüber den Zuschauern an und bekämpften sich buchstäblich bis zum letzten Bauern.

Der glückliche Sieger, Irans Landesmeister Eshan Ghaem Maghami, meinte nach der Nervenschlacht: "Es war unglaublich. Ich hatte großen Vorteil, dann habe ich die dümmsten Züge gefunden, die es gab. Am Ende hatte ich viel Glück mit den Tempi, meine Stellung ist die einzige Position, die man im Turmendspiel mit c-Bauer gewinnen kann!"


Die Schlussphase wurde zu einer Demonstration der Endspielkenntnisse für die zahlreichen Kiebitze

Die anwesenden Titelträger taten sich während der Partie mit Aussagen schwer, aber Rettung nahte. Der Endspielguru schlechthin, Meistertrainer Mark Dvoretzky holte IM Ilja Brener zum Trainingscamp der Jugendnationalmannschaft ab und gab bereitwillig Autogramme


Die Hamburgerin Jade Schmidt (Preisträgerin in der Ratinggruppe unter Elo 2000) lässt sich ihr neues Buch signieren

Nach dem Sieg gab es noch einige Minute des bangen Wartens, dann stand fest, dass Eshan Ghaem Maghami der Turniersieger des ZMD-Opens ist. Dicht gefolgt vom polnischen Bundesligaspieler in Hamburger Diensten, Robert Kempinksi. Robert haderte etwas mit seinem Schicksal: "Again Second!" im letzen Jahr hatte er den Stichkampf gegen den Georgier Mikheil Mchedlishvili denkbar knapp verloren, diesmal war es ein einziger Buchholzpunkt, der den Unterschied machte.


Die ersten Vier: Robert Kempinski (2.) Eshan Ghaem Maghami (Sieger), Tomasz Markowski (3.) und der Wolfener Alexander Naumann (4.)


Und die Plätze 5-14


Die besten mit Elo unter 2300


und die Helden unter 2150 Elo, wie man sieht haben zwei Hamburger Brüder ihr Taschengeld gut aufbessern können


Und die Preisträger in der Kategorie unter 1500: der Kleinste war der Größte

Der junge Iraner beeindruckte aber nicht nur mit starkem sauberen Schach. Starallüren sind ihm fremd und wenn er interessante Stellungen im Turnier entdeckt, gesellt er sich später einfach zur Analysegruppe hinzu. Auf eine sehr angenehme Art schafft Eshan es immer wieder, komplexe Zusammenhänge zusammenzufassen und so für die Jugendlichen einen gewaltigen Lerneffekt zu erzielen.


Esham Ghaem Maghami erklärt die großen Zusammenhänge, die Jugend lauscht!

Noch einen weiteren Weg als der Mann aus Teheran hatte der Inder Jha Sriram auf sich genommen. In Delhi wohnend hatte der Internationale Meister eigentlich vor, gemeinsam mit seiner Frau Dresden zu besuchen, aber eine Krankheit sorgte dafür, dass der sympathische Mann alleine reisen musste.


IM Jha Sriram: Und wenn zwei Asiaten schon mal in Deutschland sind, dann kann ein Besuch nicht fehlen: Sriram hatte vor allem einen Wunsch: "I want to go to the Zoo!
You have penguins there? I can't believe, I have never seen penguins in my life!"

Gesagt getan, leider sind die Bilder vom Tierparkbesuch nicht mehr erhalten, aber Sriram kehrte glücklich wieder ins Hotel zurück und auch Ghaem Maghami hatte den Ausflug sehr genossen.

Wer weiß, vielleicht wird der Dresdener Zoo ja im nächsten November von den Olympiateilnehmern überrannt?

Ein gutes Turnier erwischte auch Deutschlands "Trainer des Jahres" IM David Lobshanidze. Wenn die Gerüchte stimmen, dann fehlten am Ende 4 Elopunkte in der Turnierperformance für eine Großmeisternorm, das nennt man wohl Pech.


Verantwortlich für den schachlichen Aufschwung in Dresden und auch noch selbst auf der Erfolgsspur, David Lobshanidze

Seit Jahren macht sich auch eine große Gruppe Hamburger Jugendlicher auf den Weg, in Dresden eine tolle Woche zu verbringen, ein gutes Turnier zu spielen und den einen oder anderen Ratingpreis abzuräumen. Eine große gemeinsame Wohnung wurde angemietet, zum ersten Mal wurde auch eine kleine Homepage angelegt, auf der beinahe täglich über das Geschehen im Turnier und vor allem über das Hamburger Rahmenprogramm berichtet wurde.

Unter www.wiese-world.de/dresden/ lässt sich auch im Nachhinein noch einiges lustiges finden.


Der Kofferraum wurde natürlich nur im Stehen zum Sitzen missbraucht!


Dennis Johannsen versorgte alle Hamburger (und die eine oder andere Freundin der Gruppe) einmal pro Runde mit Leckereien


Ein Hamburger Spieleabend!


Wie sagte jemand mal so schön? Nach der Partie ist vor der Party


Die Analyseküche brodelt zwischen Harut Dalakian und Frank Bracker


Oder köchelt sie eher hier?


Mir ist immer noch nicht klar, ob so was nicht auch als Spickzettel reklamiert werden kann. Heiko Kummerow ging das Risiko ein.

 

 

 

 


Die ChessBase GmbH, mit Sitz in Hamburg, wurde 1987 gegründet und produziert Schachdatenbanken sowie Lehr- und Trainingskurse für Schachspieler. Seit 1997 veröffentlich ChessBase auf seiner Webseite aktuelle Nachrichten aus der Schachwelt. ChessBase News erscheint inzwischen in vier Sprachen und gilt weltweit als wichtigste Schachnachrichtenseite.

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