ChessBase 17 - Megapaket - Edition 2024
ChessBase ist die persönliche Schach-Datenbank, die weltweit zum Standard geworden ist. Und zwar für alle, die Spaß am Schach haben und auch in Zukunft erfolgreich mitspielen wollen. Das gilt für den Weltmeister ebenso wie für den Vereinsspieler oder den Schachfreund von nebenan
Vorsicht Falle!
Von Rainer Knaak
Kann man eigentlich einfach mal so eine neue Eröffnung spielen? Im Prinzip schon, es sollte
vielleicht nur nicht gerade das Najdorf-System sein oder ein ebenso theorielastiger Spielanfang.
Das ist die Hauptstellung der geschlossenen Version der Philidor-Verteidigung mit über 2600 Partien in der Mega Datenbank (Beiträge zu dieser Variante von GM Ftacnik in CBM 123 und gerade in Arbeit - CBM 124). Sie ist variabel spielbar (u.a. mit 8...a5 und 8...b6) und solide außerdem. Doch wie kommt man dahin?
Ein Baum (z.B das Powerbook 2008) zeigt überraschend, dass die große Mehrzahl der Partien gar nicht mit 1.e4 e5 beginnt, vielmehr spielt man 1...d6 2.d4 Sf6 3.Sc3 und erst jetzt 3...e5. Danach ist alles einfach: 4.Sf3 Sbd7 5.Lc4 Le7 6.0-0 0-0 7.Te1 c6 8.a4. Das einzige, was man wissen sollte, ist, dass 6.Lxf7+ völlig ungefährlich, ja sogar schlecht ist.
Doch was ist, wenn es über die originale Zugfolge der Philidor-Verteidigung geht? Also 1.e4 e5 2.Sf3 d6 und nach 3.d4 muss Schwarz bereits eine Entscheidung fällen: 3...Sf6 4.dxe5 Sxe4 5.Dd5 und Weiß hat mehr vom Spiel, deshalb besser 3...Sd7 und nach 4.Lc4
ist eine kritische Stellung entstanden.
Schwarz muss mehrere neuralgische Punkte im Auge haben, nämlich f7, g5 und d5. Man kann es auch anders formulieren: Es gibt hier einige Eröffnungsfallen, die man einfach kennen muss, wenn man sich auf das Ganze einlässt. Kein Thema ist natürlich 4...Sgf6? 5.dxe5 dxe5 6.Sg5.
Auf der CD "1000 Eröffnungsfallen" wird der Zug 4...Le7? behandelt. Mit 4...h6? beschäftigt
ich mich kürzlich in der Kolumne "Eröffnungsfalle" im ChessBase Magazin, Ausgabe
120.
Der einzig richtige Zug ist 4...c6. Aber nach 5.c3!? muss Schwarz noch einmal
sehr aufmerksam sein. Der beste Zug 5...Sgf6 wird überraschenderweise fast nie gespielt.
Stattdessen fallen die Leute reihenweise mit 5...Le7? 6.Db3 herein.
Der Zug 4...Le7 sieht sehr natürlich aus und Schwarz scheint damit nicht viel falsch machen zu können. Und so finden sich immer wieder sogar starke Spieler, die in die Falle gehen, nach Najdorf, Hübner, Movsesian und vielen anderen
erwischte es nun Elisabeth Pähtz bei der Frauen-Europameisterschaft in Plovdiv.
Schade, denn das war die einzige Partie, die Elisabeth dort verlor. Hätte sie
sich die Partien ihres Vaters GM Thomas Pähtz angeschaut, dann hätte sie diese
Falle mit Sicherheit vermieden.
Stefanova,A - Paehtz,E 1-0
Kaeser,U - Paehtz,T 1-0
Kosteniuk,A - Skripchenko,A ½-½