Wiedervereinigung in Gefahr

von ChessBase
21.10.2004 – In einem Interview mit dem russischen Sportexpress hat sich der Weltmeister im klassischen Schach Vladimir Kramnik nach seiner Titelverteidigung gegen Peter Leko u.a. auch zur Frage der Wiedervereinigung geäußert. Demnach müsse die FIDE auf ihn und die ACP zugehen und die Bedingungen zur Wiedervereinigung besprechen. Den Wettkampf Kasimdzhanov-Kasparov sieht Kramnik offenbar nicht als Qualifikation zum WM-Kampf gegen ihn. Er schlug stattdessen ein Turnier mit Kasparov, Kasimdzhanov, Anand und Ponomariov zur Ermittlung eines neuen WM-Herausforderers vor. Seine Unterschrift unter die Prager Pläne sehe er nicht mehr als bindend an, da zu jener Zeit von einem Qualifikationskampf zwischen Kasparov und Ponomariov (und nicht Kasimdzhanov) die Rede gewesen sei. "Dort galten andere Bedingungen, die nicht erfüllt wurden." Interview in Sport-Express (russisch)...Mehr...

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Sport-Express veröffentlichte ein Interview mit Vladimir Kramnik, das Yuri Vasilievich führte. Die Aussagen zur Wiedervereinigung sind hier zusammenfassend wieder gegeben:

Kramnik habe bestätigt, dass, wenn die FIDE nicht zum Dialog mit ihm und der ACP bereit sei, die ACP einen eigenen Weg einschlagen werde. Er sei bereit, die Bedingungen zu besprechen, unter denen die Wiedervereinigung stattfinden könne. Im Prinzip sei sein Standpunkt gegenüber der Wiedervereinigung positiv. Nach Kramniks Auffassung müsse die Entwicklung des Schachs mit gemeinsamen Sponsoren und mit zivilisierten europäischen Ländern verbunden sein. Wenn die FIDE dazu nicht bereit sei, werde er mit der FIDE nicht zusammen arbeiten. Kramnik sehe keine Perspektive in der Richtung, die die FIDE gegenwärtig eingeschlagen habe.

Zum angekündigten Wettkampf zwischen Kazimdhanov und Kasparov meinte Kramnik: "Kazimdhanov hat sich natürlich einen Wettkampf mit einem solchen großen Spieler wie Kasparov verdient. Allerdings verstehe ich nicht, aus welchem Grund sie um die Weltmeisterschaft spielen." Der Interviewer für Sportexpress Yuri Vasiliev wandte ein, dass Kramnik seine Unterschrift unter den Wiedervereinigungsplan und diesen Wettkampf gesetzt hätte, worauf Kramnik antwortete: "Entschuldigung, ich habe meine Unterschrift unter den Wettkampf zwischen Ponomariov und Kasparov gesetzt. Dort galten andere Bedingungen, die nicht erfüllt wurden." Kramnik schlug vor statt des Wettkampfes Kasimdhanov-Kasparov ein Turnier mit Kasparov, Kasimdhanov, Anand und Ponomariov  zu organisieren. Der Sieger solle dann den Wiedervereinigungswettkampf gegen ihn spielen.


Originaltext in englischer Zusammenfassung:

Kramnik confirmed that, if FIDE would not agree to a dialogue with him and the ACP, then the ACP will go its own way. He is ready to discuss conditions on which the unification can take place. In principle, his attitude to the idea of unification is positive. In Kramnik's opinion development of chess should be related with corporate sponsors and with civilised European countries. If FIDE does not like this, he will not work with them. Kramnik does not see prospects in the direction which is taken [by FIDE] now.

Kasimdzhanov-Kasparov. "Kasimdzhanov, of course deserved the match with the great player Kasparov. But I do not understand, for what reason they will play for a world championship" Vasilyev said that Kramnik put his signature under the prospect of this match. Kramnik answers: Sorry. I put my signature under the Ponomariov-Kasparov match. And here were other conditions which were not accomplished (fulfilled). Kramnik proposes to organise, instead of the Kasimdzhanov-Kasparov match, a tournament with the participaion of Kasparov, Kasimdzhanov, Anand and Ponomariov. The winner will play the unification match against him.
(Quelle:
Chess Today)

 

 


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