Wijk: Adams, Caruana und Eljanov siegen

von André Schulz
27.01.2016 – Sergey Karjakin brachte gegen Michael Adams mit der langen Rochade Würze ins Spiel- doch selten ging ein Schuss so nach hinten los wie in dieser Partie. Auch Wei Yi hatte in seiner Partie gegen Fabiano Caruana wenig Grund zur Freude. Umkämpft war das Treffen zwischen Yifan Hou und Pavel Elajnov. Am Ende kassierte der Ukrainer den ganzen Punkt. Gespielt wurde heute im Eisenbahnmuseum in Utrecht. Mehr...

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Auf nach Utrecht

Die Karawane zieht los

Magnus Carlsen und Anish Giri im Speisewagen

Gruppenbild mit Dame und Lokomotive

Viele Zuschauer in Utrecht

 

Heute stand der zweite Außentermin des Tata Steel Turniers an. Gastgeber der 10. Runde für das Masters war das Eisenbahnmuseum in Utrecht, auf holländisch: Spoorwegmuseum. Mit der Partie Anish Giri gegen Magnus Carlsen stand eine besonders interessante Partie an, denn Giri ist sicher einer der Favoriten auf den Sieg beim kommenden Kandidatenturnier und falls er es dann tatsächlich gewönne, würde er gegen Magnus Carlsen im Kampf um die Weltmeisterschaft antreten. Für Carlsen wäre das dann keine leichte Aufgabe, denn der Norweger tut sich schwer, Giri zu besiegen.

 

Ergebnisse der 10. Runde

Karjakin, S. - Adams, M. 0-1
Giri, A. - Carlsen, M. ½-½
Hou, Y. - Eljanov, P. 0-1
So, W. - Tomashevsky, E. ½-½
Ding, L. - Van Wely, L. ½-½
Navara, D. - Mamedyarov, S. ½-½
Caruana, F. - Wei, Y. 1-0

 

Allerdings war die Ausgangsposition dieser Partie dann spannender als die Partie selber. Gegen Giris 1.d4 wählte Carlsen die Ragosin-Verteidigung und dann verschwand bald doch ein Stein nach dem anderen einigermaßen schnell vom Brett. Die beiden Spitzenspieler waren heute als erste fertig: Remis im 34. Zug.

Vielleicht sind einige Spieler inzwischen doch etwas Berlin-müde. Shakhriyar Mamedyarov agierte jedenfalls in seiner Spanischen Partie gegen David Navara im Geiste Smyslovs und entwickelte seinen Königsläufer nach g7. Später setzte er im Sinne der Könisgindischen Verteidgung fort, griff am Königsflügel und opferte eine Qualität. Der tschechische GM nahm jedoch eine stabile Seitenlage ein. Mamedyarov fand keine gute Fortsetzung des Angriffs und die Partie endete ebenfalls remis.

Mit dem Offenen Spanier bewegte sich Wei Yi gegen Fabiano Caruana sozusagen auf historischem Boden. Früher war diese Variante recht beliebt, doch heutzutage kommt sie in Topturnieren eher selten aufs Brett, was wohl auch daran liegt, dass die eine oder die andere Seite an irgendeiner Stelle abweicht und eine der Modevarianten wählt, Berliner oder etwas mit d3.

Yi selber hat sich aber in jüngerer Zeit durchaus öfters der Offenen Variante bedient. Die Partie verlief dann etwas abseits der ganz großen theoretischen Trampelpfade und bis zum 12. Zug folgte man den Spuren einer alten Partie zwischen Fischer und Olafsson, Schacholympiade 1966. Dann wich Caruana mit 13.Sd4 davon ab. Die Bauernketten der beiden Spieler verbissen sich nun im Zentrum und am Königsflügel ineinander. Dann kam es zu einer Abwicklung inklusive Damentausch, aus der Caruana mit einem Mehrbauern hervorging, was - so die Meinung einiger führender Schachengines - schon Gewinnvorteil bedeutete. Das war im 21. Zug.

Caruana-Wei Yi

 

 

Evgeny Tomashevsky zeigte gegen Wesley So mit Schwarz in der Englischen Eröffnung eine große Vorliebe für seinen schwarzfeldrigen Läufer und manövrierte ihn von f8 nach b4 nach c5 nach d6 nach e5. Dort wurde er schließlich eliminiert und der Punkt später geteilt.

Sergey Karjakin wandelte gegen Michael Adams auf den Spuren von Magnus Carlsen und eröffnete mit dem Londoner System. Später besetzte er programmgemäß den Punkt e5. Dann ließ er die Maske fallen und bereitete mit der langen Rochade einen Königsangriff vor. Allerdings war Adams mit seinem Angriff am Damenflügel viel schneller und auch noch viel gefährlicher. Der weiße König ergriff die Flucht , doch das half nicht mehr.

Karjakin-Adams

 

 

Loek van Wely hatte mit seiner Grünfeld-Verteidigung gegen Ding Liren zeitweise eine sehr starke Initiative und einigen Vorteil. Im 23. Zug hätte Van Wely mit 23...Sd3 Gewinnvorteil erzielen können, verpasste diese Möglichkeit jedoch.

Yifan Hou und Pavel Eljanov bekämpften sich in einer munteren Partie auf italienischem Gelände. Hous Öffnung des Zentrums kostete einen Bauern. Danach verpassten beide Seiten bessere Möglichkeiten, doch Eljanovs Sieg war ein gerechtes Ende der Partie.

Hou-Eljanov

 

 

 

Partien

 

 

 

Challengers

Georgischer Schwatz am Rande

Im B-Turnier gab es heute mit einer Ausnahme nur entschiedene Partien. Im Spitzenspiel setzte sich Adhiban Baskeran gegen Eltaj Safarli durch und übernahm damit wieder die alleinige Führung. Nach seinem Sieg über Nino Batsiashvili hat Alexey Dreev den zweiten Platz zurückerobert und ebenfalls gute Chancen auf den Auftstieg ins A-Turnier.

Das Spitzenspiel

Batsiashvili und Dreev

 

Ergebnisse der 10. Runde

van Foreest, J. - Bok, B. 1-0
Ju, W. - Admiraal, M. 1-0
Haast, A. - Abasov, N. 0-1
Antipov, M. - Sevian, S. 0-1
Dreev, A. - Batsiashvili, N. 1-0
l'Ami, E. - Nisipeanu, L. ½-½
Baskaran, A. - Safarli, E. 1-0
 

 

Partien:

 

 

 

 

Fotos Utrecht (Masters): Tata Steel Tournament

Fotos Wijk (Challengers): Joachim Schulze

 

Spielplan, Masters und Challengers

Runde Datum
1. Runde Samstag, 16 Jan
2. Runde Sonntag, 17 Jan
3. Runde Montag, 18 Jan
4. Runde Dienstag, 19 Jan
5. (Challengers) Mittwoch, 20 Jan
5. (Masters)** Donnerstag, 21 Jan (Amsterdam)
6. Runde Freitag, 22 Jan
7. Runde Samstag, 23 Jan
8. Runde Sonntag, 24 Jan
Ruhetag Montag, 25 Jan
9. Runde Dienstag, 26 Jan
10. (Masters)** Mittwoch, 27 Jan (Utrecht)
Ruhetag Donnerstag, 28 Jan
11. Runde Freitag, 29 Jan
12. Runde Samstag, 30 Jan
13. Runde Sonntag, 31 Jan
* Rundenbeginn 13.30, außer der letzten Runde. Diese beginnt um 12.00 Uhr.
** Die Runden in Amsterdam und Utrecht beginnen um 14 Uhr

 

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André Schulz, seit 1991 bei ChessBase, ist seit 1997 der Redakteur der deutschsprachigen ChessBase Schachnachrichten-Seite.

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