Yes2Chess: Eine Erfolgsgeschichte

von Martin Fischer
07.06.2014 – Yes2Ches sagt barclaycard und über 22.000 Schüler aus acht Ländern sagten das auch. Sie nahmen an dem vielleicht größten Mannschaftsturnier aller Zeiten teil - per Internet. Die beste Mannschaft aus jedem Land qualifiziert sich für das Finale in London (6. bis 9. Juli). In Deutschland war dies das Hamburger Private Brecht Gymnasium. Mehr...

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Yes2Chess - Das Deutschlandfinale

Yes2Chess, ein Schulturnier gesponsert und initiiert von barclaycard, ist eine Erfolgsgeschichte. Dieses Turnier, ausgetragen in sieben europäischen Ländern und den USA, und speziell für Mannschaften im Grundschulalter konzipiert, hat über 22000 Schüler in seinen Bann gezogen. In jedem der acht teilnehmenden Länder, sieben aus Europa und die USA wurde eine nationale Ausscheidung gespielt. Die acht Siegerteams dieser nationalen Ausscheidung werden sich vom 06. bis zum 09. Juli 2014 in London treffen um dort den Gesamtsieger auszuspielen.

In Deutschland wurde das Turnier zu einem Großteil auf schach.de durchgeführt und, neben barclaycard, von der ChessBase GmbH sowie der Deutschen Schach Jugend unterstützt. Allein in Deutschland waren über 4000 Schüler in mehr als 750 Mannschaften dabei und beteiligten sich entweder an Internetausscheidungen oder in "Face-To-Face"-Turnieren im ganzen Bundesgebiet.

Von Mitte Februar 2014, als in Lübeck das erste Turnier ausgetragen wurden, bis Ende April wurde das Feld so auf die letzten 32 Mannschaften reduziert. Die jetzt beginnende KO-Phase wurden auf schach.de ausgetragen, so dass auch größere Entfernungen problemlos überbrückt werden konnten. In drei weiteren, zum Teil sehr hart umkämpften, KO-Runden wurden die letzten vier Mannschaften ermittelt. Diese traten am Donnerstag, dem 05. Juni von 14.00 bis 17.00 Uhr an, um in einem Rundenturnier den Sieger auszuspielen. Die vier Mannschaften waren die Mannschaften der Grundschule am Schwanenteich bei Neuenhagen in Berlin, die Mannschaft der Slowo-Schule aus Frankfurt, die Mannschaft der St. Sebastian Schule in Raesfeld und die Mannschaft der Privaten Brecht Schule in Hamburg. Ort der schachlichen Auseinandersetzung war wiederum schach.de.

In der ersten Runde des Finales trafen die Schüler vom Schwanenteich auf die Schüler der St.-Sebastian Schule. Vor Ort war jeweils ein neutraler Beobachter, der sicherstellte, dass alles mit rechten Dingen zuging. Martin Sebastian, der Vizepraesident des Berliner Schachverbandes, berichtete, dass kein Mucks zu hören war, als das Turnier in der Grundschule Am Schwanenteich begann.

Grundschule am Schwanenteich - St.-Sebastian Schule Raesfeld

Für die Schüler aus Neuenhagen (Grundschule Am Schwanenteich) war schon das Erreichen des Finales der letzten vier ein Erfolg, aber jetzt wollte man natürlich mehr.

Die Mannschaft und der zur Untätigkeit verdammte Mannschaftsführer

Spitzenbrett Leander Arnold

Brett 2 Joe Ott bei der Arbeit

Und es ging verheißungsvoll los. In Anwesenheit der Direktorin und der örtlichen Presse, letztere lenkten den zum Zusehen verdammten Mannschaftsführer durch viele Fragen zum Turnier, zum Schach allgemein und die besondere Arbeit an der Schule ab, konnten die Schüler der St.-Sebastian Schule mit 3:2 bezwungen werden. Die Tür nach London wurde durch diesen Erfolg ein Stück weit geöffnet.

Für die Schüler der St. - Sebastian Schule in Raesfeld war schon vor Beginn des Turnieres klar, dass für sie nur die Rolle des "Underdogs" übrig blieb. Vor dem Turnier waren, anders als in den bisherigen Runden, die Namen und die DWZ-Notierungen der antretenden Spieler, veröffentlicht worden. Aber die Schüler hatten sich in vielen knappen Kämpfen den Weg zu dieser Finalrunde verdient freigekämpft und sie erhalten für die Teilnahme am Finale neben einer 6-monatigen Premium-Mitgliedschaft bei schach.de auch noch einen weiteren Preis vom Sponsor barclaycard.

Private Brecht Schule Hamburg gegen Slowo-Schule Frankfurt

Dieser Wettkampf sollte das Turnier entscheiden, auch wenn dies in der 1. Runde noch nicht klar war, und war wohl der längste Wettkampf des Turnieres überhaupt. Mit einer Spielzeit von rund 70 Minuten, bei einer Bedenkzeit von 20 Minuten + 10 Sekunden increment, wurde die vorhandene Zeit weidlich ausgenutzt. Das Ergebnis auf dem Papier, 4:1 für die Brecht-Schule, war letztlich wesentlich eindeutiger als das Geschehen auf dem Brett. Am Ende aber hatten die hochkonzentriert spielenden Hamburger das bessere Ende für sich, da sie ihre Probleme mit Punktteilungen lösen konnten, was den Frankfurtern nicht gelang.

Volle Konzentration in der Brecht-Schule

Spaß hatten die Frankfurter trotzdem. Sie trafen sich, da in der Schule am Donnerstag kein Platz zur Verfügung stand, in der Wohnung ihres Mannschaftsführers.

Die Mannschaft der Slowo-Schule

"Steht die Verbindung?"

"Das muss doch irgendwie gehen!"

Aber trotz dieser Niederlage bewiesen die Slowo-Schüler Kampfgeist, was die Brandenburger vom Schwanenteich zu spüren bekamen. Mit einem der 3:2 der Frankfurter wurden diese auf den Boden der Tatsachen zurückgeholt. Währenddessen gingen die Brecht-Schüler erneut voll konzentriert zur Sache und ließen der Mannschaft aus St.-Sebastian keine Chance beim 5:0.

Aufgrund dieses hohen Sieges gab es dann nur wenig Spannung in der letzten Runde beim Duell zwischen der Brecht-Schule und der Grundschule am Schwanenteich. Den Hamburger hätte ein Punkt gereicht, aber sie machten alle fünf. So konnten sie dann nach drei langen Stunden die Reise nach London bejubeln.

Die Siegermannschaft, bestehend aus Lennart Meyling, Robert Engel, Jaris Raschke, Luis Engel und Leon Bannöhr.

Die vier anderen Mannschaften müssen sich nun damit trösten, dass allein das Erreichen des Finales ein großer Erfolg war angesichts der hohen Teilnehmerzahl.

Und wir wünschen dem Siegerteam von der Privaten-Brecht Schule viel Spaß und Erfolg beim Finale in London.

Tabelle des Finales:

 

 

1

2

3

4

MP

BP

1

Grundschule am Schwanenteich

XXX

2

0

0

2:4

5,0

2

Slowo-Schule Frankfurt Team B

3

XXX

5

1

4:2

9,0

3

St. - Sebastian Schule Raesfeld

2

0

XXX

0

0:4

2,0

4

Privates Brecht Gymnasium

5

4

5

XXX

6:0

14,0

 

Links:

Yes2chess: http://yes2chess.org

Brecht-Schule: http://brecht-schulen.de/brecht-schule/index.php?id=start

St.-Sebastian Schule: http://sebastianschule.de/schach_ag/index.htm

Schule am Schwanenteich: http://www.grundschule-schwanenteich.de/

Bericht auf der Webseite des HSK

Slowo-Schule: http://www.slowo-ev.org/russische-schule-slowo.html


Martin Fischer, Jahrgang 1962, ist ChessBase-Mitarbeiter. Unter anderem organisiert er und hält Seminare über ChessBase und ist Turnierleiter auf playchess.com. Für ChessBase stellt er das vierteljährliche Taktik-Heft „Schach-Problem – Die rätselhaften Seiten von Fritz” zusammen. Er lebt in Hamburg und spielt Schach beim Schachklub Johanneum Eppendorf.

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