Johannes Fischer, Jahrgang 1963, ist FIDE-Meister und hat in Frankfurt am Main Literaturwissenschaft studiert. Er lebt und arbeitet in Nürnberg als Übersetzer, Redakteur und Autor. Er schreibt regelmäßig für KARL und veröffentlicht auf seinem Blog Schöner Schein "Notizen über Film, Literatur und Schach".
10.04.2024 – 48.000 Euro Preisgeld bekommen der Sieger und die Siegerin des Kandidatenturniers in Toronto, dazu noch zusätzliche 3.500 Euro für jeden halben Punkt. Das ist viel Geld, aber weniger als die 90.000 Dollar, die Levon Aronian für seinen Sieg beim American Cup 2024 erhalten hat. Beim Kandidatenturnier gibt es auch keinen Schönheitspreis, keinen Preis für die beste Partie der Runde und keinen Preis für die Bereitschaft, Material zu opfern. Würde man in Toronto einen solchen Preis verleihen, dann hätte Praggnanandhaa gute Chancen, ihn zu bekommen. | Foto: FIDE / Michal Walusza
09.04.2024 – Vier Runden sind beim Kandidatenturnier gespielt, Ian Nepomniachtchi liegt mit 3.0 aus 4 in Führung. Aber, so hört man oft, entschieden ist noch nichts, denn schließlich werden in Toronto 14 Runden gespielt, das ist eine lange Distanz. Doch die Zahlen sprechen eine andere Sprache: Denn in den sechs Kandidatenturnieren von London 2013 bis Madrid 2022 hat am Ende immer der Spieler gewonnen, der nach vier Runden vorne lag. | Foto: Ian Nepomniachtchi beim Kandidatenturnier in Madrid 2022, das er klar gewonnen hat. | Foto: Stev Bonhage (FIDE)
08.04.2024 – Die 20-jährige Nurgyul Salimova (Bild) ist die jüngste Teilnehmerin beim Kandidatenturnier der Frauen, außerdem ist sie die einzige Spielerin ohne Großmeistertitel und die Nummer 10 der Setzliste. Doch nach zwei Remis und einer Niederlage kam sie in Runde 4 gegen Humpy Koneru zu ihrem ersten Sieg. Die drei anderen Partien der Runde endeten Remis. So konnte Tan Zhongyi ihre Tabellenführung verteidigen, allerdings nur mit sehr viel Glück, denn sie stand gegen Kateryna Lagno lange klar auf Verlust. | Fotos: FIDE / Michal Walusza
08.04.2024 – Nach vier Runden und vor dem ersten Ruhetag gibt es beim Kandidatenturnier in Toronto einen alleinigen Spitzenreiter: Ian Nepomniachtchi (Bild). Er gewann in Runde 4 in einer stark gespielten Partie mit Weiß gegen Vidit Gujrathi und liegt jetzt mit 3 Punkten aus 4 Partien alleine in Führung, da alle anderen Partien der Runde Unentschieden endeten. | Fotos: FIDE / Michal Walusza
05.04.2024 – Die Auftaktrunde des Kandidatenturniers der Frauen in Toronto verlief nicht ganz so dramatisch wie die Auftaktrunde im Open, aber dafür gab es im Frauenturnier einen Sieg. Für den sorgte die Chinesin Tan Zhongyi, die Nummer 7 der Welt und Frauen-Weltmeisterin von März 2017 bis Mai 2018. Sie gewann gegen Lei Tingjie, die in Toronto hinter Aleksandra Goryachkina auf Platz 2 der Setzliste liegt. Die drei anderen Partien der ersten Runde endeten alle mit Remis. | Foto: Michal Walusza (FIDE)
05.04.2024 – Das Kandidatenturnier 2024 begann vielversprechend: Zwar endeten alle vier Partien der ersten Runde mit Remis, aber in diesen vier Remispartien sah man überraschende Eröffnungen sowie brillante strategische und taktische Ideen in Angriff und Verteidigung. | Foto: FIDE / Michal Walusza
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02.04.2024 – Faustino Oro ist zehn Jahre alt, FM und kommt auf eine aktuelle Elo-Zahl von 2330. Seine erste IM-Norm holte er 2023, jünger war noch niemand in der Geschichte des Schachs. So gilt Faustino Oro als eines der größten Talente der Welt, und da er aus Argentinien stammt, nennt man ihn gerne, wenn vielleicht auch noch verfrüht, den "Messi des Schachs". Aber wie talentiert er ist, zeigte er kürzlich beim chess.com Bullet Brawl Turnier, in dem er Carlsen eine Niederlage zufügen konnte. Robert Ris hat sich die Partie angeschaut.
02.04.2024 – In einem dramatischen Stichkampf um Platz 1 gewann Magnus Carlsen am Ostermontag gegen Richard Rapport mit 1½-½ und sicherte sich damit den Sieg im GRENKE Chess Classic. Es war Carlsens sechster Turniersieg in Folge. Im Kampf um Platz 3 gegen Maxime Vachier-Lagrave verlor Vincent Keymer nach einem 2-2 im Schnellschach den Blitz-Tiebreak und landete am Ende auf Platz 4. Fünfter wurde Weltmeister Ding Liren, der sich im Schnellschach mit 1½-½ gegen Daniel Fridman durchsetzen konnte. Im Open gewann Hans Niemann mit Schwarz in der letzten Runde gegen Velimir Ivic und wurde mit 8 aus 9 alleiniger Erster. | Foto: Angelika Valkova
27.03.2024 – Liegt es an der verkürzten Bedenkzeit von 45+10? Oder daran, dass zwei Partien pro Tag eine Menge Kraft kosten? Auf alle Fälle gab es in den Runden 3 und 4 der GRENKE Chess Classic unterhaltsame Partien mit einer Reihe von Ungenauigkeiten. In Runde 3 verdarb Maxime Vachier-Lagrave eine Gewinnstellung gegen Daniel Fridman zum Verlust, in Runde 4 kam Magnus Carlsen trotz Mehrfigur gegen "MVL" nicht über ein Remis hinaus und auch Vincent Keymer verdarb eine phantastisch gespielte positionelle Partie im Endspiel zum Remis. Tabellenführer bleibt Richard Rapport, der nach einem Remis gegen Keymer und einem Sieg gegen Fridman jetzt mit 3.0/4 mit einem Punkt Vorsprung alleine in Führung liegt. | Foto: Turnierseite
26.03.2024 – Magnus Carlsen, seit Juli 2011 die Nummer 1 der Welt sowie amtierender Schnellschach- und Blitzweltmeister ist auch bei den GRENKE Chess Classic in Karlsruhe Favorit, aber er startete mit einer Niederlage gegen Richard Rapport ins Turnier. Doch in Runde 2 schlug er zurück und gewann gegen Daniel Fridman und war so an den beiden einzigen Partien beteiligt, die an Tag 1 mit einer Entscheidung endeten. Durch seinen Sieg gegen Carlsen und ein Remis gegen Ding Liren liegt Rapport mit 1,5 aus 2 nach zwei Runden alleine in Führung. Einen halben Punkt dahinter folgen Carlsen, Vincent Keymer, Ding Liren und Maxime Vachier-Lagrave mit 1 aus 2, während Fridman mit 0,5 aus 2 ans Tabellenende gerutscht ist. | Foto: Turnierseite
22.03.2024 – Am 3. April beginnt in Toronto, Kanada, das wichtigste Turnier des Jahres: das Kandidatenturnier. Acht Teilnehmer, 14 Runden, der Sieger spielt um die Weltmeisterschaft. Zwei der acht Teilnehmer haben schon ein oder mehrere Kandidatenturniere gewonnen, vier haben schon ein oder mehrere Kandidatenturniere gespielt, der jüngste Kandidat ist 17, der älteste 36 Jahre alt. Aber wer wird gewinnen? | Fotos: Turnierseite
13.03.2024 – Jaroslav Svoboda, Eigentümer der Czech Inn Hotels und Betreiber des Hotels Don Giovanni, in dem das Prager Schachfestival stattfindet, ist ein begeisterter Schachspieler. In einem kurzen Interview verrät er, dass er das Schachspiel erst spät erlernt hat, spricht über seine Freundschaft mit Vlastimil Hort und erklärt, warum Bobby Fischer auch für Schachspieler kein wirkliches Vorbild ist. | Foto: Das Hotel Don Giovanni in Prag
07.03.2024 – Beim Karel Janecek Open, das im Rahmen des Schachfestivals Prag stattfindet, steht der griechische Großmeister Stamatis Kourkoulos-Arditis kurz vor dem Sieg. Eine Runde vor Schluss liegt er mit 7,5 aus 8 einen ganzen Punkt vor sechs Spielern mit je 6,5 aus 8. In Runde 8 gelang Kourkoulos-Arditis in einer theoretisch interessanten und taktisch inhaltsreichen Partie ein wichtiger Sieg mit Schwarz. | Foto: Johannes Fischer
04.03.2024 – Beim Karel Janecek Open, das im Rahmen des Schachfestivals Prag stattfindet, gehen eine Reihe von Großmeistern an den Start, aber nach fünf von neun Runden liegt ein IM mit 5 aus 5 an der Spitze: Xiang Zeyu aus China. Mit einem halben Punkt Rückstand folgen acht Spieler mit je 4,5 aus 5. Vier dieser acht Spieler sind Großmeister, vier Internationale Meister. | Foto: Petr Vrabec
01.03.2024 – Beim Schachfestival in Prag stehen Masters und Challengers im Mittelpunkt, aber auch das Open ist stark besetzt und glänzt mit einem attraktiven Feld. Auf Platz 1 der Setzliste liegt GM Eltaj Safarli aus Aserbaidschan (Elo 2614), 11 Elo-Punkte dahinter folgt der indische GM S.P. Sethuraman auf Platz 2. Insgesamt gehen in Prag 263 Spieler und Spielerinnen an den Start, mit dabei sind die bekannten Streamerinnen Andrea und Alexandra Botez sowie Dina Belenkaya, die all ihre Partien live übertragen und kommentieren lassen. | Foto: Petr Vrabec
17.02.2024 – Heute vor 90 Jahren, am 17. Februar 1934, starb Dr. Siegbert Tarrasch in München im Alter von 71 Jahren an den Folgen einer Lungenentzündung. Tarrasch war nie Weltmeister, aber auf dem Höhepunkt seiner Karriere gehörte er zu den besten Spielern der Welt und gewann zahlreiche stark besetzte Turniere. Historischen Elo-Zahlen zufolge war er 1890 und 1891 sogar die Nummer 1 der Welt.
15.02.2024 – Fabiano Caruana and Magnus Carlsen, die Nummer 1 und die Nummer 2 der Welt, stehen im Finale der Freestyle G.O.A.T. Chess Challenge. Mit einem sicheren Remis in der zweiten Partie des Halbfinales gewann Carlsen 1,5-0,5 gegen Nodirbek Abdusattorov, aber Caruana, der zwei Mal in Gewinnstellung einen Turm einstellte, konnte sich erst im Armageddon gegen Levon Aronian durchsetzen. Im Kampf um die Plätze 5 bis 8 gewann Alireza Firouzja gegen Ding Liren, doch Vincent Keymer verlor knapp gegen Gukesh und spielt jetzt gegen Ding Liren um Platz 7. | Foto: Nils Rohde / ChessBase
14.02.2024 – Magnus Carlsen ist bei der Freestyle G.O.A.T. Challenge in Weissenhaus weiter auf der Erfolgsspur und gewann in der ersten Partie des Halbfinales in einer strategisch interessanten Partie gegen Nodirbek Abdusattorov, der bislang einen sehr guten Eindruck hinterlassen hatte. In der zweiten Begegnung des Halbfinales kam Levon Aronian zu einem Sieg gegen Caruana und beim Spiel um die Plätze 5 bis 8 gewann Vincent Keymer mit Schwarz schön und schnell gegen Gukesh. Auch Alireza Firouzja kam mit Schwarz gegen Ding Liren zu einem schnellen Sieg. | Foto: Amruta Mokal
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