Robert James Fischer, 1943-2008

18.01.2008 – Mit dem Tod von Robert James Fischer, der gestern in Reykjavik nach längerer Krankheit an Nierenversagen starb, verliert die Schachwelt ihre schillerndste Figur. Als Schachwunderkind hatte der Vaterlose seine Karriere begonnen. Der Kampf gegen seine Mutter und gegen das übermächtige Sowjetschach hat seinen Charakter geformt. Am Ende konnte der größte Schachspieler seiner Zeit 1972 in Island die Sowjets besiegen, indem er ihnen den Weltmeistertitel entriss. Danach versteckte er den Titel vor jedem Zugriff, indem er kein Turnierschach mehr spielte. Ein kurzes Comeback nach zwanzig Jahren brachte ihm die Verfolgung seines Heimatlandes. Ruhe fand Fischer erst wieder in Island. Doch sie war nicht von langer Dauer. Wie viele Spieler hat dieser zerrissene, exzentrische Charakter wohl zum Schach gebracht? Ein Nachruf...