04.08.2017 – Magnus Carlsen kam in der 2. Runde des Sinquefield Cups zu seinem ersten vollen Punkt - er besiegte Sergey Karjakin. Levon Aronian konnte seinen doppelten Weißaufschlag hingegen nicht nutzen - der Armenier stellte gegen Fabiaon Caruana eine Figur ein.
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Carlsen setzt sich an die Spitze
Nach dem Auftaktremis mit den schwarzen Steinen gegen Fabiano Caruana hatte Magnus Carlsen in seiner ersten Weißpartie Sergey Karjakin zum Gegner. Die meisten Schachfreunde werden sich sicher noch gut an den Verlauf des Weltmeisterschaftskampfes im November 2016 in New York erinnern, als Karjakin dem Weltmeister einen Kampf auf Augenhöhe lieferte, auf jeden Angriff eine gute Verteidigung wussen und manchmal auch in aussichtslos scheinenden Situation noch eine Rettung fand. Und in einigen Partien war ja auch Karjakin am Drücker.
Die Partie der 2. Runde beim Sinquefield Cup gegen den russischen Spitzenspieler lverleif so, wie sich das Carlsen sicher auch für den WM-Kampf gewünscht hatte. Nach der Eröffnung mit dem Königsindischen Angriff entstand ein Position mit vielen Steinen auf dem Brett und ohne jede theoretsiche Brisanz. Der Weltmeister konnte bei vollem Brett schön mit seinen Figuren lavieren, mal hier, mal dort einen Nadelstich setzen und behielt über die ganze Partie völlig die Kontrolle. Karjakin hielt in etwas schlechterer Stellung lange dagegen. Schließlich lief ihm aber die Zeit weg und dann brach er im Schlussangriff zusammen.
Körpersprache: Wer gewinnt, wer verliert?
Magnus Carlsen zeigte sich im Interview mit Maurice Ashley selber nicht so von seinem Spiel überzeugt, aber wahrscheinlich ist das auch nur eine norwegische Form des Understatments. Wer Karjakin so zusammenschieben kann, der versteht etwas vom Schach.
Levon Aronian befindet sich nach seinen Turniersiegen in Baden-Baden und Stavanger im Aufwind. Gestern feierte er einen eindrucksvollen Sieg gegen Ian Nepomnaichtchi. Doch auch Aronian ist nur ein Mensch und macht Fehler. Gegen Fabiano Caruana holter er mit den weißen Steinen im Angenommenen Damengambit aus der Eröffnung nichts heraus, kam im Endspiel unter Druck und stellte dann praktisch eine Figur ein. Nachdem Caruana aber eine einfache Gewinnführung übersah, musste er für seinen ganzen Punkt noch mehrere Stunden hart arbeiten.
Ian Nepomniachtchi war in der 1. Runde das Opfer Arionan'scher Spielfreude. In seiner ersten Weißpartie gegen Wesley So stand der russische Großmeister in der 2. Runde ein weiteres Mal auf verlorenem Posten. In einem Anfall von unbegründetem Optimismus beging er in einer ohnehin nicht besonders günstigen Form eines Maroczy-Aufbaus mit 17.f4 positionellen Selbstmord.
Hikaru Nakamura konnte Maxime Vachier-Lagrave in dessen Najdorf-Festung nicht ernsthaft in Verlegenheit bringen. Der Franzose verbesserte dabei mit einer kleinen Finesse eine frühere Partie gegen Veselin Topalov.
In der Partie zwischen Peter Svidler und Viswanthan Anand drehte sich der Kampf um einen schwarzen Isolani auf d5. Diesen wurde Anand schließlich im Tausch gegen einen weißen Damenflügel los, doch der Versuch, eine Damenflügelmehrheit zu aktivieren wurde von Svidler souverän abgewehrt. Im 31. Zug endete die Partie ohne Sieger.
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