ChessBase 18 – Einsteigertipps Teil 26: Nullzüge – Die Kunst, nichts zu tun

von Stefan Liebig
10.08.2025 – Oft sind es die kleinen Tricks, die ein Training noch anschaulicher und effektiver machen. In diese Kategorie gehört bei ChessBase 18 ganz sicher auch die Möglichkeit, Nullzüge einzufügen. Gerade für den Schachunterricht und auch in bestimmten Analysesituationen, lässt sich durch das Auslassen der Zugpflicht ein zusätzlicher Lerneffekt erzielen. Lernen Sie in dieser kurzen und knackigen Folge, wie Sie die Nullzüge nutzen und zum Beispiel mit anderen Markierungen kombinieren ...

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Der Nullzug

In dieser Tutorialfolge zeigen wir Ihnen, wo Sie die Option Nullzug finden und wie Sie sie gewinnbringend einsetzen können. 

Öffnen Sie dazu zunächst eine neue Partie und gehen Sie auf den Hauptmenüpunkt „Einfügen“:

Wollen Sie zum Beispiel in der nächsten Trainingsstunde den schwarzen Grundaufbau in der Königsindischen Verteidigung vermitteln, müssen Sie diese Stellung nicht komplett aufbauen, sondern können aus der Grundstellung wie folgt ganz schnell in die hier gezeigte Stellung kommen:

Um zu dieser Position bzw. Notation zu gelangen, reicht es aus, wenn Sie in der Grundstellung zunächst auf „Nullzug“ klicken (oder den Shortcut ALT+STRG+0 eingeben), dann 1...Sf6 eingeben, dann wieder auf „Nullzug“ klicken und 2...g6 eingeben usw. Sie sehen auf dem Brett lediglich die typische schwarze Königsindischstruktur und in der Notation wird für jeden „Nullzug“ das Kürzel „--“ eingefügt.

Wenn Sie möchten, können Sie nun auch die ersten weißen Züge dazu eingeben, indem Sie entsprechend Schwarz per Nullzug „aussetzen“ lassen (sinnvoller ist es dann aber wohl von vorne zu beginnen). Es ergibt sich folgendes Bild für eine Vierbauernangriffsstruktur:

Kombination mit anderen Analysetools

Natürlich lässt sich der Nullzug auch mit anderen ChessBase 18-Analysetools verbinden und auch im Endspieltraining einsetzen. Nehmen wir zum Beispiel das nicht triviale Mattsetzen mit Springer und Läufer. Eine Problematik etwa ist der entscheidende Tempozug des Angreifers, um ein Patt zu umgehen. In der folgenden Stellung ist das aktuell verminte Springerfeld rot markiert, denn der angezeigte Springerzug würde zum Patt führen. Stattdessen sollte man eher der grünen Markierung folgen. Ein Nullzug (siehe Notation) würde aber denselben Effekt erfüllen – ist halt nur nicht erlaubt in der Partie, zur Veranschaulichung aber mitunter durchaus sinnvoll:

Hier sind diverse Markierungen eingefügt. Die Hauptvariante folgt der Möglichkeit, mit 1...Lb5 einen Tempozug zu machen. Die Nebenvariante beginnt mit dem Nullzug 1...--.

Wieder einmal geht Probieren über Studieren und wir wünschen Ihnen viel Spaß mit den keinesfalls wertlosen Nullzügen bei ChessBase 18 – die Kunst, nichts zu tun!

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ChessBase ist über Jahrzehnte zu dem geworden, was es jetzt mit der 18. Version ist. Das Programm verfügt über unzählige Optionen, die wir hier in kleinen Häppchen vorstellen – so können Sie sich Ihre Oberfläche angenehm für den täglichen Gebrauch gestalten und immer wieder neue Optionen kennen- und einsetzen lernen, um ChessBase 18 optimal und zeitsparend zu nutzen. 

Mehr Tipps und Hinweise finden Sie auf unseren Supportseiten und den FAQ-Seiten.

Alle Teile der Serie:

Einsteigertipps Teil 25: Alles Ansichtssache – der perfekte Durchblick!
Einsteigertipps Teil 24: Immer die neuesten Partien per Update
Einsteigertipps Teil 23: Mit Programm-Updates immer auf dem neuesten Stand
Einsteigertipps Teil 22: Maximaler Trainingseffekt mit dem Powertool „Nachspieltraining“ (Teil 2)
Einsteigertipps Teil 21: Maximaler Trainingseffekt mit dem Powertool „Nachspieltraining“ (Teil 1)
Einsteigertipps Teil 20: Zeichnen Sie Ihre besten Partien mit Medaillen aus!
Einsteigertipps Teil 19: Im Handumdrehen Musterpartien fürs Training finden
Einsteigertipps Teil 18: Was die Maus so alles kann
Einsteigertipps Teil 17: Ihr eigenes Brettdesign auswählen
Einsteigertipps Teil 16: Stellung aufbauen (Teil 2)
Einsteigertipps Teil 15: Stellungen aufbauen und analysieren
Einsteigertipps Teil 14: Ressourcen sparen mit Remoteengines
Einsteigertipps Teil 13: Powerbooks und Powerbases
Einsteigertipps Teil 12: Pfeile und Markierungen
Einsteigertipps Teil 11: Multitasking mit mehreren Fenstern
Einsteigertipps Teil 10: Standardlayouts oder eigenes Layout?
Einsteigertipps Teil 9: „Taktische Analyse“
Einsteigertipps Teil 8: Zusammen, was zusammen gehört ...!
Einsteigertipps Teil 7: Datenbank richtig organisieren!
Einsteigertipps Teil 6: Schnellbefehlleisten und Variantenhierarchie 
Einsteigertipps Teil 5: Kommentierung
Einsteigertipps Teil 4: Figurinen und Farben
Einsteigertipps Teil 3: Varianten einfügen von Referenzen und Engine
Einsteigertipps Teil 2: Varianten erstellen und Engine zuschalten
Einsteigertipps Teil 1: Eigene Partien eingeben und speichern


Stefan Liebig, geboren 1974, ist Journalist und Mitinhaber einer Marketingagentur. Er lebt heute in Barterode bei Göttingen. Im Alter von fünf Jahren machten ihn seltsame Figuren im Regal der Nachbarn neugierig. Seitdem hat ihn das Schachspiel fest in seinen Bann gezogen. Höhenflüge in die NRW-Jugendliga mit seinem Heimatverein SV Bad Laasphe und einige Einsätze in der Zweitligamannschaft von Tempo Göttingen waren Highlights für den ehemaligen Jugendsüdwestfalenmeister.