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In ihre Heimatstadt Lwiw zurückgekehrt, erzählte die Silbermedaille-Gewinnerin der Frauen Schachweltmeisterschaft, Anna Muzychuk, über die Schwierigkeiten, die sie bei der Weltmeisterschaft in Teheran meistern musste:
Empfang bei der Rückkehr in Lwiw (Foto: facebook.com/ovaceba)
"Ich habe einen Monat lang im Hotel gewohnt und mich nur innerhalb der Hotelanlage bewegt. Eine Ausnahme bildete der letzte Tag, an dem wir die Residenz des Ukrainischen Botschafters besucht haben" – zitiert xsport.ua die Schachspielerin. "Es gelang mir nicht, Teheran zu sehen, dafür hatte ich keine Zeit. Es gab auch gewisse organisatorische Probleme. Wir haben im Hotel gespielt, das ganz normal im Betrieb war, in dem aber Bauarbeiter ständig beschäftigt waren und für ein allgemeines Unwohlsein bei den Schachspielerinnen sorgten.
Im Spielsaal war es sehr heiß – ein Problem, das man nicht richtig in den Griff bekam, auch wenn man es ständig versuchte. Kurzum – es gab viele Unstimmigkeiten, für die es bis zum Schluss keine Lösung gab. Die Arbeiten im Hotel wurden auch während der Runden nicht eingestellt und der Lärm der Maschinen begleitete uns jede Partie hindurch. Bei einer Weltmeisterschaft darf so etwas nicht vorkommen.
Es gab auch Schwierigkeiten mit der Luft und dem Essen. Die Teilnehmerinnen waren gezwungen, nur in den Restaurants zu speisen, die sich auf der Hotelanlage befanden. Für die Europäer war das Essen dort aber sehr gewöhnungsbedürftig. Ab dem dritten Tag schmeckte alles gleich. Diese Weltmeisterschaft war wohl die problematischste von allen."
Nach Muzychuks Worten bestand Tan Zhongyis Hauptvorteil im Finale darin, dass die Chinesin in Teheran sehr viel besser unterstützt wurde.
"Ein derartiger Wettkampf ist komplex und spezifisch. Es war nicht einfach, im Iran alleine eine Weltmeisterschaft zu spielen. Ich musste alle Entscheidungen selbst treffen und innerhalb eines Monats waren das nicht wenige. Der Umstand, dass ich ohne Trainer da war, hat schon eine Rolle gespielt. Ein Trainer wäre nicht nur für die Vorbereitung enorm wichtig gewesen, sondern auch für die Hilfe, Unterstützung und Kommunikation. In dieser Hinsicht hatte die Chinesin einen großen Vorteil. Sie hatte einen Trainer, einen Dolmetscher und eine Gruppe weiterer Unterstützer.
Zu Beginn der Meisterschaft waren noch einige Ukrainerinnen mit von der Partie, doch sie mussten sich schnell verabschieden. Der ukrainische Kommentator der Weltmeisterschaft, Evgeny Miroshnichenko, hat mich zwar unterstützt, doch ist dies nicht mit dem zu vergleichen, was meine Gegnerin an Beistand hatte. Mit einem Trainer an meiner Seite wäre vieles leichter gewesen. Bei dem Tie-Break, um nur ein Beispiel zu nennen, hatten wir fünf Minuten Pause zwischen den einzelnen Partien. Ich musste meine Fehler selbst analysieren, während der Trainer meiner Gegnerin ihr genau sagte, was sie falsch gemacht hat und worauf sie besser achten muss. Die Möglichkeit, auf das Zimmer zu gehen, um jemanden anzurufen, hatte ich nicht. Ich glaube, dass Tan Zhongyis im Finale einen gelasseneren Eindruck gemacht hat als ich."
Kirsan Illyumzhinov und Anna Muzychuk bei der Schlussfeier. Foto: Anastasya Karlovich
Quelle: http://chess-news.ru/node/22843
Nachdruck in deutscher Sprache mit freundlicher Genehmigung