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Bundesliga in Berlin: Mit dem Schwung von Gibraltar
Die Hauptstadt erlebte das erste Bundesliga-Wochenende des neuen Jahres. Diesmal waren die Schachfreunde Berlin Ausrichter und empfingen neben dem Reisepartner König Tegel die Teams aus Baden-Baden und Heidelberg-Handschuhsheim. Gespielt wurde im Rathaus Schöneberg, und es wurde ein interessantes Wochenende. Die Hauptfrage der Fans war, wie hoch Baden-Baden seine Duelle gewinnen würde.
Das Rathaus Schöneberg
Vier Spieler des
deutschen Meisters kamen direkt vom Turnier in Gibraltar. Vor der
Samstags-Runde konnten wir Michael Adams noch schnell zu seinem dortigen
Sieg gratulieren, der ihm 15 000 Euro einbrachte. Auch Jan Gustafsson, der
Mickey am Affenfelsen nur knapp im Tiebreak unterlegen war, zeigte sich mit
seinem Ergebnis nicht unzufrieden. Etienne Bacrot schaffte es sogar,
zwischen Gibraltar und Berlin zu Hause mal kurz zwischenzulanden.
Michael Adams
Jan Gustafsson
Etienne Bacrot
Er kam auch als Letzter der Badener im Schöneberger Rathaus ans Brett. Die Profis sind eben immer in Eile, aber dieses Nomadenleben seit langem gewöhnt. Die genannten Baden-Badener brachten den Schwung vom Gibraltar-Turnier ins kalte Berlin mit.
Wie würden die Hauptstadt-Klubs bei ihren so unterschiedlichen Gegnern abschneiden? Bereits am Freitagabend fand das Lokalderby der beiden Berliner Mannschaften statt. Es endete nach spannendem Verlauf 4:4. Die Tegeler holten damit ihre ersten Saisonpunkte. „Na geht doch“, freuten sich die Anhänger der Nordberliner. Es war allerdings ein harter Kampf. Nach vier Stunden wurde noch an allen acht Brettern gespielt. Das Unentschieden erschien nach Ansicht vieler Beobachter leistungsgerecht. Für Tegel punkteten René Stern und Stefan Frübing, auf Tegeler Seite gewannen Martin Krämer und Dennis Abel.
Stefan Frübing mit seinen Eltern
Martin Krämer
Spitzenmann Robert Rabiega war sogar der Meinung, dass seine Mannschaft im Matchverlauf noch mehr Punkte auf den Brettern hatte. Vergleiche zwischen den beiden Hauptstadtteams sind immer spannend. Bei normaler Bedenkzeit gewinnen meist die Schachfreunde, bei der Deutschen Blitzmannschaftsmeisterschaft aber wurden sie von den Tegelern an gleicher Stätte glatt mit 4:0 besiegt.
Die Rabiega-Truppe hatte mit dem 4:4 vom Freitag die rote Laterne in der Bundesliga-Tabelle an Erfurt abgegeben. Am Samstag ging das Punktesammeln weiter. Die Tegeler, die gern Fahrstuhltruppe des Oberhauses genannt werden, erzielten gegen Heidelberg noch einmal ein 4:4-Unentschieden. In diesem Match holten René Stern und Georg Kachibadze volle Punkte. Der 17-jährige Kachibadze schlägt sich im bisherigen Saisonverlauf mehr als achtbar.
Waterloo für die Schachfreunde
Einige Berliner Bundesliga-Spieler sind auf GM-Normen-Jagd: Arndt Lauber, Martin Krämer und Michail Agopow. Nicht jeder von ihnen konnte am Wochenende aber etwas dafür tun. Das lag vor allem an den illustren Gästen vom deutschen Meister Baden-Baden. Sie holten beide Hauptstadt-Teams ohne Pardon auf den harten Boden der Tatsachen zurück. Vor allem die Schachfreunde Berlin.
Lauber-Movsesian
Sergey Movsesian
Phillip Schlosser
Und damit sind wir bei der Hauptattraktion des Wochenendes. Dank einer begrüßenswerten Regelung veröffentlicht die Schachbundesliga jetzt, dem Beispiel des Meisters folgend, vorher die Aufstellungen der Teams. Es war bekannt, dass die Elitetruppe ohne Anand, Carlsen, Schirow und Swidler anreisen würde. Aber auch Bacrot, Adams, Movsesjan, Naiditsch, Gustafsson und ihre Kollegen erwiesen sich als überlegen genug, um die Schachfreunde Berlin mit 8:0 von den Brettern zu fegen. Die Hauptstädter zeigten an diesem Tag eindeutig zu viel Respekt vor dem berühmten Gegner und leisteten sich ein Menge schrecklicher Fehler.
Etwas besser machten es die Tegeler, die dem Meister tags darauf beim 1,5:6,5 immerhin drei Remis abknöpfen konnten. Mladen Muse spielte eine schöne Partie gegen Michael Adams, dem er es nicht so leicht wie Polzin machte und dafür mit einer ehrenvollen Punkteteilung belohnt wurde. Beide Spieler trennen 234 ELO-Punkte!
Muse (2448) - Adams (2682)
A 45: 1.d4 Sf6
2.Lg5 e6 3.e3 c5 4.c3 cxd4 5.exd4 Le7 6.Ld3 b6 7.Se2 La6 8.0-0 0-0 9.Te1 h6
10.Lxf6 Lxf6 11.Le4 d5 12.Lc2 Sc6 13.Sf4 Te8 14.Sh5 g6 15.Sxf6+ Dxf6 16.Sa3
e5 17.dxe5 Sxe5 18.Dd4 Dg5 19.Te3 Sc6 20.Dd2 d4 21.cxd4 Ted8 22.f4 Df6 23.d5
Se7 24.Te5 Sc6 25.Te3 Se7 26.Te5 Sc6 27.Te3 Td6 28.Lb3 Tad8 29.Tae1 Sa5
30.Te8+ Kh7 31.Txd8 Dxd8 32.f5 Sxb3 33.fxg6+ fxg6 34.axb3 Txd5 35.De3 Td1
36.Txd1 Dxd1+ 37.Kf2 Dd6 38.Sc2 Df6+ 39.Kg3 h5 40.h4 Lb7 41.Sd4 Ld5 42.Df4
De7 43.Sf5 De1+ 44.Kh2 gxf5 45.Dxf5+ Kg7 46.Dg5+ Kf8 47.Dd8+ Kg7 48.Dg5+ Kf8
Remis.
Das Match der Schachfreunde Berlin gegen die Heidelberger am Sonntag endete 4:4, wobei die ersten beiden Bretter der Gastgeber verloren. 6 Mannschaftspunkte haben sie jetzt in der Tabelle. Die sind natürlich kein Ruhekissen. Wollen die Schachfreunde Berlin nicht absteigen, müssen sie am besten gleich in den nächsten beiden Runden auswärts gegen Eppingen und Trier eine geschlossene Mannschaftsleistung zeigen.
Ilya Schneider
Das Bundesliga-Wochenende im Schöneberger Rathaus zog viele Zuschauer an. Der Eintritt war frei, als besonderer Service für das Publikum wurden die Partien zeitgleich ins Foyer übertragen und dort kommentiert.
Ikonnikov-Rabiega
Viacheslav Ikonnikov
Kachibadze-Syska
Internetübertragung
Die Zuschauer hatten am Sonnabend und Sonntag die Möglichkeit, die Endergebnisse direkt vor Ort zu tippen. Und die Schachfans in Deutschland konnten die Partien aus Berlin live im Internet verfolgen.
Hier noch einmal die Ergebnisse aus Berlin im Überblick:
Runde 7
Schachfreunde Bln 4 - 4 SK König Tegel
2 Markos,Jan ½ : ½ Rabiega,Rober 1
4 Lauber,Arnd 0 : 1 Stern,Rene 2
5 Polzin,Rainer ½ : ½ Muse,Mladen 3
6 Kraemer,Marti 1 : 0 Von Herman,Ul 4
7 Schneider,Ilj ½ : ½ Muse,Drazen 5
9 Agopov,Mikail 0 : 1 Fruebing,Stef 6
11 Thiede,Lars ½ : ½ Breier,Andrea 10
17 Abel,Dennes 1 : 0 Kachibadze,Ge 17
Runde 8
Schachfreunde Bln 0 - 8 OSG Baden-Baden
2 Markos,Jan 0 : 1 Bacrot,Etienn 5
4 Lauber,Arnd 0 : 1 Movsesian,Ser 6
5 Polzin,Rainer 0 : 1 Adams,Michael 7
6 Kraemer,Marti 0 : 1 Naiditsch,Ark 8
7 Schneider,Ilj 0 : 1 Nisipeanu,Liv 11
8 Berndt,Stepha 0 : 1 Caruana,Fabia 12
9 Agopov,Mikail 0 : 1 Gustafsson,Ja 13
11 Thiede,Lars 0 : 1 Schlosser,Phi 16
SK König Tegel 4 - 4 SK Heidelberg Ha
1 Rabiega,Rober ½ : ½ Ikonnikov,Via 1
2 Stern,Rene 1 : 0 Svetushkin,Dm 2
3 Muse,Mladen 0 : 1 Ginsburg,Genn 3
4 Von Herman,Ul ½ : ½ Gurevic,Vladi 4
5 Muse,Drazen 0 : 1 Chernov,Vadim 5
6 Fruebing,Stef ½ : ½ Schwalfenberg 8
10 Breier,Andrea ½ : ½ Maier,Christi 9
17 Kachibadze,Ge 1 : 0 Syska,Albert 11
Runde 9
OSG BadenBaden
6½-1½ SK König Tegel
5 Bacrot,Etienn 1 : 0 Rabiega,Rober 1
6 Movsesian,Ser ½ : ½ Stern,Rene 2
7 Adams,Michael ½ : ½ Muse,Mladen 3
8 Naiditsch,Ark 1 : 0 Von Herman,Ul 4
11 Nisipeanu,Liv 1 : 0 Muse,Drazen 5
12 Caruana,Fabia 1 : 0 Fruebing,Stef 6
13 Gustafsson,Ja 1 : 0 Sarbok,Torste 9
16 Schlosser,Phi ½ : ½ Breier,Andrea 10
SK Heidelberg Ha 4 - 4 Schachfreunde Bln
1 Ikonnikov,Via 1 : 0 Markos,Jan 2
2 Svetushkin,Dm 1 : 0 Lauber,Arnd 4
3 Ginsburg,Genn 0 : 1 Polzin,Rainer 5
4 Gurevic,Vladi 1 : 0 Kraemer,Marti 6
5 Chernov,Vadim ½ : ½ Schneider,Ilj 7
8 Schwalfenberg ½ : ½ Berndt,Stepha 8
9 Maier,Christi 0 : 1 Agopov,Mikail 9
11 Syska,Albert 0 : 1 Thiede,Lars 11