Von Pascal Simon
Das wohl faszinierendste Bauwerk in Bukarest ist der Parlamentspalast. Direkt gegenüber vom Spielort des Kings Tournament (Dem Statistikinstitut in Bukarest) gelegen, beeindruckt er einerseits durch seine Größe, andererseits durch seinen geschichtlichen Hintergrund.
Der Palast ist ein Erbe des 1989 hingerichteten rumänischen Diktators Ceausescu, der diesen über einen Zeitraum von 6 Jahre (1983-89) bauen ließ. Einige Teile im Inneren des Gebäudes sind immer noch nicht fertig gestellt. Es gibt über 1000 Räume, bei einer Besichtigung bekommt gut 3 % zu sehen.
Nach dem Pentagon ist es das zweitgrößte Gebäude der Welt mit mindestens über 340.000 m² bebauter Fläche. Dem Gebäude mussten zehntausende von Menschen aus ihren Wohnungen weichen und wurden umgesiedelt. Die Kosten des Gebäudes werden auf über 3 Mrd. € geschätzt.
Die pure Aufzählung der Details rund um das Haus des Volkes, wie es von den Bürgern genannt wird, würde lang und zäh. Daher lasse ich lieber Bilder mit kleinen Details für sich spreche.
Das Haus des Volkes aus Sicht des Statistikinstituts
Der Spielort des diesjährigen Kings Tournament
Symmetrie: Ein immer wiederkehrendes Thema (Autos, Laternen, Säulen und Muster). Der Diktator muss einen Hang zur Symmetrie gehabt haben.
Die Gemälde, die jetzt im Palast hängen, müssen nach Ceasescu‘s Hinrichtung angebracht worden sein. Unser Guide erzählte uns, dass alle Bilder aus der Zeit des Diktators abgehangen wurden.
Einer von vielen Kronleuchtern. Das meiste Material kommt aus Rumänien selbst. Das einzige Material, welches nicht aus Rumänien stammte, waren einige Holzeinheiten. Der König von Zaire, der eng mit Ceasescu befreundet war, spendete diese anlässlich vom Bau des Palastes.
Marmortreppe, die zum Empfangsfoyer führt. Die Treppen mussten in der Höhe geändert werden, nachdem der Diktator die Treppenhöhe nicht zugesagt hatte. Ceasescu war sehr klein und hatte Mühe die Treppen hoch zu gehen.
Gegenüber die gleiche Treppe. Ceausescu und seine Frau sollten jeweils von der einen und anderen Seite Gäste Grüßen können.
Kronleuchter von unten. Über 3500 Tonnen Kristall wurden im ganzen Palast verarbeitet.
Ein Detail welches der Diktator nicht bedacht hat. Die Vorhänge, wenn man Sie so nennen darf, wiegen eine gute Tonne und passen auch in keine Waschmaschine der Welt.
Hier wurden die Gäste empfangen und in den Palast hineingeführt.
der größten Räume. Kürzlich fand hier eine Sitzung eines EU-Gremiums statt. Da die Instandhaltung des Gebäudes sehr viel Geld kostet, sind Konferenzen als Einnahmequelle gern gesehen.
Auf den richtigen Sound wird auch geachtet. Wenn schon, denn schon.
Aussicht vom Balkon auf eine der längsten Boulevards Bukarest. Im Jahre 1992 grüßte Michael Jackson seine Fans fälschlicherweise mit den Worten: Hello Budapest. Das konnte die Euphorie um seine Person jedoch nicht schmälern. Wahrscheinlich ist er einer der wenigen Personen gewesen, die durch einfaches Stehen (2 Minuten) die Massen zum Ausflippen bringt: https://www.youtube.com/watch?v=8LDS-sQCgOc
Ob das Heizstrahler oder Infrarotsender sind, konnte ich leider nicht in Erfahrung bringen
Verzierte Decke
Einer von vielen Fahrstühlen. Aus Ästhetikgründen hätte ich einen Paternoster aus Marmor erwartet.
Eines von mehreren Gemälden, besser gesagt Postern, die anlässlich von Filmaufnahmen angebracht wurden. Das Gebäude soll angeblich dem Petersdom gleichen. Da die Filmemacher von „Amen“ aber keine Genehmigung bekamen, zogen sie nach Bukarest, um dort die Szenen zu drehen.
Der Grundriss des Areals. Der Guide zeigt, wo wir uns befinden und wo wir aus zeitlichen Gründen nicht mehr hinkommen.
Gebaut als Privatgarten von Ceasescu und seiner Frau. Er wurde jedoch von beiden nie benutzt.
Ein weiterer Kronleuchter in einem Konferenzraum. Man ahnt welche Kosten dieses Gebäude verschlungen hat.
Die Deckenhöhe dieses Saals: 22 m!
Hier wurde bei der Verarbeitung etwas geschlampt.
Blick von der Terrasse im 8.Stockwerk.
Blick auf den Vorplatz
In den Konferenzräumen verlässt man sich auf deutsche Technik.
Rosa Marmor gepaart mit Bronze.
Die Katakomben. Fertigstellung erst mal nicht geplant.
Links geht es zu Räumen, die man nicht ansehen darf. Über die Treppe zum Ausgang.
Mitten im Bauschutt fiel dieses nostalgische Erinnerungsstück auf
Sichel und Hammer – Symbole der sozialistischen Zeit.
Kunstaustellung im Palast
Unter Beobachtung.
Extremitäten