Bundesliga: Michael Adams und Werder Bremen verärgert

von ChessBase
05.04.2006 – Am vergangenen Wochenende wurde die letzte Runde der Bundesliga gespielt. Porz trat in beiden Wettkämpfen nur mit sieben Spielern an. Das erste Brett, an dem Michael Adams aufgestellt war, blieb leer. Der englische Spitzenspieler spielte zur selben Zeit in der Französischen Liga. In einem Offenen Brief hat sich Michael Adams nun darüber verärgert gezeigt, dass Porz ihn für dieses Bundesligawochenende aufgestellt hatte, obwohl er schon vor einigen Monaten für diesen Wettkampf abgesagt hatte. Im nächsten Jahr wolle er für Porz nicht mehr spielen. Die SG Porz zeigt sich seinerseits mit dem Engagement von Adams für Porz wenig zufrieden. In den letzten beiden Jahren habe Adams kaum zur Verfügung gestanden und auch beim Stichkampf um die Meisterschaft gegen Bremen im letzten Jahr habe man auf Adams nicht zurück greifen können. In dieser Saison hat er überhaupt nicht gespielt. Das Freilassen des ersten Brettes sei aber nicht aus Protest gegen Adams erfolgt, sondern aus rein taktischen Gründen. Da auch Sokolov und Gurevich am vergangenen Wochenende fehlte, sah man in Porz darin noch die beste Möglichkeit. Verärgert über die Porzer Maßnahme äußerte sich auch Till Schelz-Brandenburg in seinem Bericht auf der Seite von Werder Bremen. Schachbundesliga.de...Mehr...

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In einem Offenen Brief hat Michael Adams auf seine Aufstellung am ersten Brett von Porz am vergangenen Wochenende reagiert:


"It has come to my attention that I was this weekend named in the Porz side for the final Bundesliga matches. I only became aware of this situation when another player at the French league weekend, where I was playing, informed me that my name had appeared for Porz on board 1. Porz knew that I was unable to play for them as I was participating in the French league on the same dates, as I informed them several months ago. At no point was I ever due to play this weekend, as the Porz team were well aware. Naturally I am angry and upset by their actions. After this senseless behaviour on the part of the Porz team I have requested that they remove my name from their team list for next season, and I will not participate in any future matches for them.

Michael Adams"
 

Georg Hinz, 1.Vorsitzender der SG Porz äußerte seine Unzufriedenheit über das Engagement von Michael Adams, der seit zwei Jahren für Porz spielt. Im wichtigen Stichkampf um die Meisterschaft im letzten Jahr konnte man nicht auf den Engländer zurückgreifen, der zwar kein Turnier spielte, aber sich gerade in einer Vorbereitung befand. In dieser Saison hatte Adams zunächst die ersten Wettkämpfe aus verschiedenen Gründen abgesagt und in Aussicht gestellt, dass er im späteren Verlauf der Saison zum Einsatz kommen könne. Dann hatte er auch die übrigen Wettkämpfe abgesagt. Besser wäre es gewesen, so Hinz, wenn Adams gleich für die ganze Saison abgesagt hätte. Dann hätte man besser planen können. In der nächsten Saison hätte man sich ohnehin von Adams getrennt.

Keinesfalls sei aber die Aufstellung von Adams am letzten Wochenende in irgendeiner Weise gegen den Engländer gerichtet gewesen. Da den Porzern auch noch Sokolov und Gurevich fehlten, sah man im Aufstellen von Adams und Freilassen des ersten Brettes aus taktischen Gründen noch die beste Chance im Wettkampf gegen Baden Baden. Allerdings hätte man auch mit Aufrücken der anderen Spieler und einem Ersatzspieler am achten Brett und selbst mit Adams gegen die praktisch in Bestbesetzung angetretenen Baden-Badener keine Chance gehabt. Um sich gegenüber Anand nicht unsportlich zu verhalten, habe man diesen schon am Freitag informiert, dass sein Gegner nicht antreten werde. Soweit die Erklärung von Georg Hinz.

Unglücklich ist in jedem Fall der Terminkonflikt der Französischen Liga und der Deutschen Bundesliga. Vielleicht sollten die Verantwortlichen der beiden Verbände eine Lösung vereinbaren, die diese Kollision beseitigt.

André Schulz

 


 

 

 


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