Chennai: Keymer verteidigt Führung gegen Erigaisi

von André Schulz
13.08.2025 – Das Spitzenspiel der 6. Runde zwischen Vincent Keymer und Arjun Erigaisi endete ohne Sieger. Keymer behauptete damit seine Führung. Zu ganzen Punkten kamen Jorden van Foreest und Awonder Liang mit einem lehrbuchartigen positionellen Qualitätsopfer. | Fotos: Dr. Vidhi Karelia

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Nach seinem Raketenstart mit drei Siegen aus den ersten drei Partien hatte sich Vincent Keymer an die Spitze des Feldes beim Chennai Mastes gesetzt und behauptete in den folgenden beiden Runden mit Remisen gegen Anish Giri und dessen früheren Sekundanten Vidit die Führung. Sein engster Verfolger Arjun Erigaisi, als Wettranglistensechster der Elofavorit des Wettbewerbs, hatte in Runde vier nach einer Niederlage gegen Nihal Sarin an Boden verloren, behauptete aber dennoch mit einem Punkt Rückstand den zweiten Platz hinter Keymer.

In der sechsten Runde stand so mit der Begegnung Keymer gegen Erigaisi gemäß dem bisherigen Verlauf das Top-Spiel des Turniers auf dem Programm. Keymer genoss dabei den Vorteil, die weißen Steine führen zu dürfen.

Nachdem die deutsche Nummer eins einige Zeit mit einer flexiblen Version der Zukertort-Eröffnung recht erfolgreich war, arbeitet er derzeit am Ausbau seines Weißrepertoires und konfrontiert seine Gegner gerne mit dem Eröffnungszug 1.d4, so auch auch in der Partie gegen Erigaisi. Es kam eine populäre Variante des Slawischen Damengambits aufs Brett, in der Keymer mit der langen Rochade Pfeffer in die Partie brachte und dann folgerichtig am Königsflügel gegen den schwarzen König vorging. Unter vielen Angriffsmöglichkeiten fand Keymer nicht die beste und musste dann auf Defensive umstellen und sicherte sich ein Remis.

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Während das Remis gegen Vidit in der Vorrunde Keymer schon ein paar Bruchteile Elo gekostet hat, schlägt das Remis gegen den Elo-bessereren Erigaisi positiv zu Buch. Im leistungsdichten Ranking der Spieler um die 2720-2750 Elo hat Keymers Ergebnis in Chennai ihm derzeit einen Satz von acht Plätzen eingebracht. Die deutsche Nummer eins ist damit nur noch 2,5 Elopunkte von den Top Ten entfernt.  

Jorden van Foreest konnte den Schwung aus seinem Sieg gegen Ray Robson in der Vorrunde mitnehmen und verbuchte den zweiten Sieg in Folge. Van Foreest hatte sich im Verlauf des Mittelspiels mit seiner Dame in Nihals Stellung verlaufen. Im Unterfangen, die Dame einzukassieren machte Nihal jedoch so viele Zugeständnisse, dass er am Ende mit Dame gegen Turm und Läufer auf verlorenem Posten stand. Ein Freibauer brachte van Foreest den Sieg.

Ein schönes positionelles Qualitätsopfer brachte Awonder Liang den Sieg gegen Pranav. Liangs Springerpaar war danach nicht mehr zu bändigen.

Die Partie zwischen Anish Giri und Vidit endete in einem Endspiel, in dem Vidit mit Turm und Springer gegen Turm im Vorteil war, aber den Gewinn nicht erzwingen konnte.

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Und auch Ray Robson wurde im Endspiel mit Turm und Läufer gegen Turm nur mit einem halben Punkt belohnt.

Stand nach sechs Runden

Partien

Challengers

Im Challengers musste Abhimanyu Puranik nach vier Siegen in Folge gegen Pranesh M seine erste Niederlage hinnehmen. Pranesh setzte mit Schwarz in der Tschigorin-Verteidigung ohne noch in der Eröffnung auf Königsangriff und stand danach bald schlecht. Abhimanyu konnte sein Übergewicht aber nicht festhalten und geriet mit seinen Figuren schließlich auf die schiefe Bahn. 

In die Siegerliste der Runde trugen sich zudem Adhiban, Mendonca und im Duell der Frauen Harika gegen Vaishali ein.

In diesem Videokurs beschäftigen wir uns mit Damenindisch nach 1.d4 Sf6 2.c4 e6 3.Sf3 b6. Wir werden die Besonderheiten der möglichen weißen Möglichkeiten gegen diese grundsolide Eröffnung analysieren.

Stand nach sechs Runden

Partien

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André Schulz, seit 1991 bei ChessBase, ist seit 1997 der Redakteur der deutschsprachigen ChessBase Schachnachrichten-Seite.