Deutsche Meisterschaft – Showdown schon in Runde zwei: Keymer schlägt Svane und setzt ein Ausrufezeichen

von Stefan Liebig
17.05.2025 – Nummer eins gegen Nummer zwei – gleich in Runde zwei der Deutschen Meisterschaft treffen Vincent Keymer und Frederik Svane aufeinander. Der Favorit setzt sich durch und schüttelt den ersten Verfolger ab. Matthias Blübaum startet wie Keymer mit zwei Siegen ins Turnier. Bei den Frauen liegt Elofavoritin Dinara Wagner nach den Auftaktsiegen gegen Hanna Marie Klek und Tetyana Kostak bereits einen halben Punkt vor Kateryna Dolzhykova. | Fotos: DSB - Levian Raschke und Matthias Wolf

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In der zweiten Runde der 96. Deutschen Meisterschaften in München trafen mit GM Vincent Keymer und GM Frederik Svane die beiden Topgesetzten aufeinander. Ein Prestigeduell früh im Turnier – mit klarer Rollenverteilung. „Ich bin Favorit. Alles andere als ein Sieg wäre eine Enttäuschung“, hatte Keymer vor dem Turnier gesagt – und wurde seiner eigenen Ansage gerecht. Nach einem durchweg druckvollen Auftritt gewann er auch seine zweite Partie – und ließ Svane mit null Punkten zurück:

Nach dem Spiel standen die beiden Freunde und Konkurrenten noch lange im DSB-Pressebereich. „Was hätte ich machen können?“, fragte Svane, und gemeinsam analysierten sie die kritischen Phasen. Ein intensiver, fast intimer Moment unter zwei Spielern, die sich gut kennen, gegenseitig schätzen – und den Schachkampf vom Persönlichen trennen. „Man sieht: Es wird nichts persönlich genommen. Das ist schön“, sagte Keymer.

Für Svane war es die zweite bittere Niederlage in Folge, nachdem er tags zuvor gegen GM Dennis Wagner eine gewonnene Stellung noch verspielt hatte. Zur Interviewanfrage sagte er nur: „Lieber heute nicht.“

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Vincent Keymer hingegen präsentierte sich selbstbewusst und fokussiert. Im Interview mit dem DSB-Team betonte er, wie wichtig ihm der deutsche Meistertitel wäre. „Ich habe zwar das German Masters gewonnen, aber noch nie eine Deutsche Meisterschaft. Das wäre schon etwas Besonderes.“ Auch die möglichen Punkte für den FIDE-Circuit spielen für ihn eine Rolle – und langfristig der Traum vom WM-Finale. „Ich arbeite so hart wie ich kann dafür“, sagte er.

Für diese Ziele wählt er seine Turniere mit Bedacht: „Man hat seine Grenzen. Wenn ich jeden Tag spielen würde, könnte ich kein gutes Level mehr bringen.“ In München ist das Level bislang makellos: Zwei Partien, zwei Punkte – und ein selbstbewusster Leader, der weiß, was er will.

Im Schatten dieses großen Duells gewann auch Matthias Blübaum seine zweite Partie gegen Marco Dobrikov. Die anderen drei Partien des zweiten Spieltags zwischen Niclas Huschenbeth und Leonardo Costa, Dennis Wagner und Martin Krämer sowie Rasmus Svane und Alexander Donchenko endeten Remis. 

Ergebnisse

Tabelle

Partien

Frauenturnier

Zwei Runden, zwei Siege – IM Dinara Wagner bestätigt bisher eindrucksvoll ihre Favoritinnenrolle bei den Deutschen Meisterschaften. Am heutigen Tag setzte sie sich souverän gegen WFM Tetyana Kostak durch und führt das Feld mit voller Punkteausbeute an. „Ich bin sehr zufrieden – ein richtig guter Start“, bilanzierte Wagner.

Als einzige nur einen halben Zähler dahinter ist Kateryna Dolzhykova. Sie schlug die junge Lisa Sickmann bei ihrem DM-Debüt:

Die ehemalige Deutsche Meisterin Kateryna Dolzhykova (l.) gegen die Turnierdebütantin Lisa Sickmann.

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In der dritten entschiedenen Partie des Tages schlug Hanna Marie Klek mit Schwarz Charis Peglau.

Im Verfolgerfeld trennten sich WGM Fiona Sieber und Lara Schulze mit einem Remis. Für Sieber, die bereits dreimal das German Masters gewann, war es ein solides Ergebnis: „Gestern war es ein glücklicher halber Punkt, heute hatte ich zwischendurch mal Chancen – das gleicht sich aus.“ Ihre Motivation wirkt spürbar. Denn trotz aller Erfolge fehlt ihr noch ein offizieller DM-Titel. „Diesen Titel hätte einfach ein anderes Gewicht – gerade in so einem starken, hervorragend vorbereiteten Teilnehmerfeld.“ Auch die Partie zwischen WGM Jana Schneider und Josefine Heinemann endete unentschieden. 

GM Pavel Eljanov im Simultan

Der Münchner GM Pavel Eljanov spielte gegen zwanzig Spielerinnen und Spieler – aus allen Altersklassen. Die jüngste war DSB-Talent Sofi Lytvynenko, gerade erst acht Jahre alt geworden. Ein herrlicher Anblick, wie so auf ihrem Stuhl zappelte, weil es ihr manchmal viel zu lange dauerte, bis der Großmeister wieder vorbeikam. Am Ende war die Niederlage für den Nachwuchsspieler nebensächlich. Eljanov gewann 19 Partien. (Quelle: DSB)

 

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Ergebnisse

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Partien

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Stefan Liebig, geboren 1974, ist Journalist und Mitinhaber einer Marketingagentur. Er lebt heute in Barterode bei Göttingen. Im Alter von fünf Jahren machten ihn seltsame Figuren im Regal der Nachbarn neugierig. Seitdem hat ihn das Schachspiel fest in seinen Bann gezogen. Höhenflüge in die NRW-Jugendliga mit seinem Heimatverein SV Bad Laasphe und einige Einsätze in der Zweitligamannschaft von Tempo Göttingen waren Highlights für den ehemaligen Jugendsüdwestfalenmeister.
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