21.03.2011 – Der französische Verband hatte gegen den Nationalspieler Sebastien Feller, den
Nationaltrainer Arnaud Hauchard und gegen Cyrill Marzolo eine Untersuchung wegen
Betrugs bei der Schacholympiade eingeleitet. Am Wochenende fand die Verhandlung
vor dem Disziplinarausschuss statt. Feller, der in Khanty-Mansyisk den Preis für
die beste Leistung an Brett fünf erhalten hatte, wurde für drei Jahre gesperrt, Marzolo für fünf Jahre. Hauchard wurde verwarnt
und als Nationaltrainer und Kapitän der Nationalmannschaft entlassen. Der Verband hatte Kenntnis von
insgesamt etwa 200 SMS erhalten, die Marzolo während einiger Partien an Fellers
Handy in Khanty-Masiysk geschickt hatte. Der Verband konnte sogar den Code
abgeben, nach dem Engine-Zugvorschläge in den SMS eingetragen worden war. Maxime
Vachier-Lagrave gab als Zeuge an, dass Hauchard ihm gegenüber zugegeben hätte,
dass während der Olympiade betrogen worden war, Hauchard aber nicht involviert
gewesen wäre. Die beschuldigten Spieler waren bei der Verhandlung nicht
anwesend, aber durch Anwälte vertreten. Zur Verteidigung führten diese u.a. an,
dass der Französische Verband gar nicht zuständig sei, da das Turnier in
Russland stattgefunden habe, dass SMS dem Briefgeheimnis unterlägen und somit
ohne Beweiskraft seien und dass das Empfängerhandy nicht Feller, sondern dessen
Vater gehöre. Ein Beweis, dass dieses zum fraglichen Zeitpunkt in Russland
gewesen sein, könne nicht erbracht werden.
Protokoll beim FFE...Zusammenfassung
(engl.)...