ChessBase 17 - Megapaket - Edition 2024
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In Runde 1 gewann Carlsen mit 3-1 gegen Anish Giri, gegen den er schon oft gespielt hat, im klassischen Schach, aber auch im Blitz- und Schnellschach. In Runde 2 traf der Weltmeister auf den 19-jährigen US-Großmeister Hans Niemann, gegen den Carlsen zwar auch schon gespielt hat, aber sehr viel seltener als gegen seinen alten Rivalen Giri.
In der Weltrangliste der Junioren liegt Niemann mit einer Zahl von 2687 auf Platz 5, in der Weltrangliste rangiert er auf Platz 51, aber beim Crypto Cup ist er der Spieler mit der niedrigsten Elo-Zahl. Carlsen war in dem Mini-Wettkampf über vier Partien gegen Niemann also klarer Favorit.
Doch gleich in der ersten Partie sorgte Niemann für eine Überraschung: Er überspielte Carlsen mit Schwarz in einem Rossolimo-Sizilianer, eine Variante, die Carlsen eigentlich gut kennt.
Doch Carlsen ist bekannt dafür, Niederlagen gut wegstecken zu können und tatsächlich gewann er nach seiner Auftaktniederlage die nächsten drei Partien des Wettkampfs und sicherte sich so weitere drei Punkte.
In der zweiten Partie kam Carlsen mit Schwarz in einem Franzosen zu einem überzeugenden technischen Sieg in einem Endspiel mit ungleichfarbigen Läufern. Carlsen hatte zu Beginn des Mittelspiels einen Bauern gewonnen und verwertete diesen Vorteil ohne große Probleme.
Aber trotz dieses Sieges scheint Carlsen nicht allzu großes Vertrauen in die Französische Verteidigung zu haben. So scherzte er nach der Partie während der Live-Übertragung mit Peter Leko und Tania Sachdev, dass er sich zwar auf den Franzosen vorbereitet hätte, aber nicht allzu lange, denn dann würde man das Vertrauen in die Stellungen verlieren.
In der dritten Partie wich Carlsen theoretischen Diskussionen aus und eröffnete mit 1.a3. Nach der Partie erklärte er Peter Leko und Tania Sachdev, warum man solche Züge in der Eröffnungen spielen kann und meinte: "Wenn man in der Eröffnung einen ungewöhnlichen, etwas zweifelhaften Zug spielt, glauben viele Leute, man würde auch danach schlecht spielen. Aber das muss nicht immer der Fall sein."
Gegen Niemann gab der Erfolg Carlsen einmal mehr Recht: Er musste in und nach der Eröffnung zwar einige kritische Momente überstehen, aber konnte am Ende nach 72 Zügen gewinnen.
In der vierten Partie musste Niemann mit Weiß also unbedingt gewinnen, um sich in den Tie-Break zu retten, aber bereits früh in der Partie hätte Carlsen klaren Vorteil bekommen können.
Niemann hatte soeben 11.Sb5? gezogen, und diesen Springerausfall hätte Carlsen mit 11...a6! kontern können. Nach 12.Sxc7 Ta7 geht der Springer verloren, und wenn der Springer zurückgeht, kann Schwarz gefahrlos den Bauern auf e5 nehmen.
Nach der Partie gab Carlsen zu, diese Möglichkeit erst bemerkt zu haben, als ihn Niemann darauf aufmerksam machte, obwohl das, wie Carlsen sagte, "ein so bekanntes Motiv ist".
Wenig später, im 15. Zug, opferte Niemann seinen Springer, um Komplikationen herbeizuführen und sich so Gewinnchancen zu verschaffen.
Mit seinem letzten Zug, 14...a6, hat Carlsen den Springer auf b5 angegriffen, und jetzt spielte Niemann 15.axb6, um nach 15...axb5 mit 16.Ta7. Doch Carlsen behielt kühlen Kopf und gewann nach 16...Sxb6 17.Txb7 Sc6 18.Lxb5 Sxa5 die Qualität und kam so zu einem etwas besseren Endspiel.
Niemann kämpfte verbissen, aber da er unbedingt gewinnen musste, verlor er am Ende noch.
Die ersten drei Partien dieses Wettkampfs endeten alle mit Remis, doch in der vierten Partie unterlief Giri in einer aussichtsreichen Stellung ein schweres taktisches Versehen:
Giri hatte soeben 21.Td3? gezogen, woraufhin Schwarz mit dem taktischen Konter 21...Tc2! nach der Abwicklung 22.La3 Txe2 23.Lxb4 Txe1+ 24.Lxe1 Sxe4 einen Bauern gewann.
Schwarz hatte zwar noch einige Probleme zu lösen, aber obwohl er nur noch wenig Zeit auf der Uhr hatte, gewann Pragg die Partie mit Geduld und guter Technik im 81. Zug.
Nach seiner unglücklichen Auftaktniederlage in Runde 1 gegen Praggnanandhaa zeigte sich Alireza Firouzja gut erholt und kam zu einem klaren 2,5-0,5 Sieg gegen Le Quang Liem.
Nach einem Remis in Partie kam Firouzja in der zweiten Partie in einem zur Zeit populären Abspiel der Verbesserten Tarrasch-Variante mit Schwarz zu einem eindrucksvollen Sieg in nur 30 Zügen.
In der dritten Partie kam Firouzja in einem Spanier mit Weiß nach einer taktischen Abwicklung in Vorteil, den er am Ende auch verwerten konnte, um das Match so nach nur drei Partien zu gewinnen.
Zum ersten Tiebreak des FTX Crypto Cups 2022 kam es im Wettkampf zwischen Levon Aronian und Jan-Krzysztof Duda.
Im regulären Wettkampf dominierte zunächst Schwarz: Aronian gewann die erste Partie mit Schwarz, aber verlor die zweite Partie mit Weiß. Nach zwei weiteren Remispartien kam es zum Blitz-Tiebreak. Hier fiel die Entscheidung in der zweiten Blitzpartie, in der Aronian mit Weiß gewann.
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