Der dritte Tag des Grand Swiss 2025 hatte alles, was ein Weltklasseturnier ausmacht: lange Kämpfe, psychologische Duelle und Entscheidungen auf Messers Schneide. Im Mittelpunkt stand das Top-Brett: Parham Maghsoodloo konnte seinen ehemaligen Landsmann Alireza Firouzja nach einer Eröffnung mit der sizilianischen Najdorf-Variante in einem komplizierten Endspiel bezwingen. Über fast sechs Stunden lieferten sich die beiden ein hart umkämpftes Duell. Zunächst geriet Maghsoodloo nach einem Rechenfehler ins Hintertreffen, doch er fing sich, nutzte seine aktiven Läufer und stellte Firouzja schließlich vor unlösbare Probleme. Für den französischen Spitzenspieler war es die erste herbe Niederlage im Turnier – für Maghsoodloo bedeutete es den alleinigen Sprung an die Tabellenspitze mit drei Punkten aus drei Partien.
Im ersten Teil der Videoreihe werden wir uns mit 6. Lg5, 6. Le3, 6. Le2 und 6. Lc4 die
vier Hauptzüge von Weiß anschauen.

Blick in den Spielsaal und auf die Bretter der Spitzenspieler aus Indien: Praggnanandhaa, Gukesh und Erigaisi. | Foto: Michal Waluzsa
Auch auf den weiteren Spitzenbrettern blieb es hochspannend. Nodirbek Abdusattorov setzte sich nach langem Ringen gegen Abhimanyu Puranik durch, während Praggnanandhaa Rameshbabu in einem packenden Damen- und Turmendspiel den routinierten Boris Gelfand niederrang. Hier eine Analyse von GM Karsten Müller (siehe auch die vor einiger Zeit aufgezeichnete Endgame-Magic-Folge mit Praggnanandhaa):
Praggnanandhaa ist weiterhin kaum aufzuhalten – in Runde 3 schlug er den ehemaligen Vize-Weltmeister Boris Gelfand. | Fotos: Michal Waluzsa
Arjun Erigaisi nutzte gegen Anton Demchenko erst die dritte Gelegenheit, um im Endspiel den vollen Punkt einzufahren. Weltmeister Gukesh Dommaraju hielt sich ebenfalls schadlos: In der Ragozin-Verteidigung bestrafte er einen frühen Fehler von Daniil Yufa und brachte seinen zweiten Sieg unter Dach und Fach.
Auch Erigaisi wurde seiner Mitfavoritenrolle gerecht. | Fotos: Michal Waluzsa
Ganguly bringt in mehreren wichtigen Passagen neue Ideen rein – sogar in den bekanntesten Hauptthemen.
Die Ragosin-Variante (1.d4 Sf6 2.c4 e6 3.Sf3 d5 4.Sc3 Lb4) ist zu einem Eckpfeiler der modernen Schachtheorie geworden. Da 3.Nf3 immer beliebter wird, um Nimzo-Indisch und Herausforderungen zu vermeiden, denen Schwarz in der Damenindischen Verteidigung gegenübersteht, bietet die Ragosin-Variante eine solide und dynamische Alternative.
Kostenloses Videobeispiel: Introduction
Kostenloses Videobeispiel: 5.cxd5 exd5 6.Bf4
Ein weiteres Glanzlicht setzte die Armenier-Russe-Partie Hovhannisyan–Fedoseev: In einer scharf geführten Skandinavisch-Variante opferte Weiß mutig Material und erzwang damit ein wildes, taktisch aufgeladenes Mittelspiel, das die Zuschauer in Atem hielt.
Die deutschen Ergebnisse in Runde 3:
Nach drei Runden ist auffällig: Das Grand Swiss entwickelt sich zu einem Turnier der langen Endspiele, in denen kleine Ungenauigkeiten über Sieg oder Niederlage entscheiden. Wer die Nerven behält, darf sich Hoffnung auf die Spitze machen – und bisher tun das vor allem die Spielerinnen und Spieler aus Indien.
Vom Mattsetzen mit Dame, Turm, zwei Läufern, Springer und Läufer bis zu den Grundlagen der Bauernendspielen – hier lernen Sie das nötige Know-how um ihren Endspielvorteil in Siege zu verwandeln!
Stand nach Runde 3
116 Spieler
Partien
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