2.
Schach-Fußball-Turnier des SV Werder Bremen
oder :
Wer ist die Nummer 1 im Norden ;-)
Text: Eva Maria Zickelbein
Fotos: Eva Maria Zickelbein, Sven Mühlenhaus, Andree Schondorf
Am 20. Mai fand das 2.
Schach-Fußball-Turnier des SV Werder Bremen in der vereinseigenen Werder-Halle
statt, lang erwarteten wir Hamburger diesen Sonntag im Mai...

Die Massen strömen in die Werder-Halle:
unten eine Handballhalle mit Tribüne und angeschlossener Gastronomie, oben die
Schachräume, andere Trainings- und Verwaltungsräume und eine Einliegerwohnung
für den Hausmeister, genial! So etwas hätten wir in Hamburg auch gern!

Die Kunst an
der Hallenwand zeugt von den Erfolgen des SV Werder Bremen, da darf Otto
Rehhagel nicht fehlen!
Im Vorjahr konnten die Gastgeber das Turnier
souverän vor dem Team von Deep Chess aus dem Ruhrgebiet und dem Hamburger
Schachklub gewinnen. Dabei gewannen die Bremer überlegen das Fußballturnier, sie
konnten sich im Schachturnier sogar einen vierten Platz leisten – in der
Gesamtwertung waren sie immer noch vorn. Wir Hamburger gewannen im Schach knapp
vor Deep Chess, mussten im Fußball aber Federn lassen und wurden dort nur
Vierter. Das ließ uns natürlich das ganze Jahr über keine Ruhe und so wurde
sofort nach Eintreffen der Werderaner Einladung zur zweiten Auflage des
sympathischen Turniers nach HSK’lern gesucht, die sowohl kicken als auch Schach
spielen können.
HSK-Coach Merijn van Delft begann deshalb schon frühzeitig mit der
Spielerauswahl und -verpflichtung: Prominentester Zugang war auf jeden Fall GM
Loek van Wely, der als Gastspieler sowohl auf dem Fußballplatz als natürlich
auch am Schachbrett eine Verstärkung war! Mit Niclas Huschenbeth konnte er einen
weiteren Großmeister verpflichten, der auch regelmäßig in der Hamburger
Hallenfußballrunde in Björn Lengwenus Schulhalle in der Fraenkelstraße kickt.
Vor allem fußballerisch baute er zudem auf Benjamin Zickelbein, der als
Spielertrainer des SC Sternschanze II aktiv ist. Die Deutschen U20-Meister Felix
Meißner und Paul Doberitz sind sowohl fußballerisch als auch schachlich eine
Macht und last but not least hatten wir mit Raimund Klein sogar einen echten
Wederaner im Tor, der aber schon seit vielen Jahren im Hamburg wohnt und beim
HSK aktiv ist.
Das Fußballturnier begann pünktlich um 9 Uhr
30 und die Gastgeber von Werder Bremen taten sich schon im ersten Spiel gegen
Delmenhorst schwer, das 0:0 endete. Schmerzlich wurden einige Stammspieler
vermisst, die entweder Urlaub hatten oder verletzt waren.
Danach folgte der erste Auftritt der HSK
gegen Bremen-West, eine klare Angelegenheit. Benjamin Zickelbein mit einem
Hattrick zum 3:0 und Niclas Huschenbeth Entstand, 4:0.

Niclas Huschenbeth mit Zug zum Tor.

Loek van Wely behauptet den Ball gegen seinen Bremer Gegenspieler.
In den Spielpausen wurde natürlich fleißig
gefachsimpelt:

Benjamin Zickelbein, Felix Meißner, Loek van Wely und Niclas Huschbeth
beobachten die anderen Teams und besprechen die Taktik.

Die Werderaner Bank mit Werder-TV im Hintergrund!

Das Team aus Jena, die fuß brothers mit der weitesten Anreise!

Franz Bräuer aus Jena mit guter Schusstechnik gegen Delmenhorst. Das Spiel
gewannen die Thüringer auch mit 1:0.
Das nächste Spiel erwarten wir mit Spannung:
Die fuß brothers aus Jena machten in ihrer gelben Kluft einen sehr
professionellen Eindruck und das Team von Deep Chess kannten wir natürlich vom
starken Auftritt aus dem letzten Jahr. Doch dieses Spiel endete genau wie das
Auftaktspiel 0:0, die fuß brothers mit einer disziplinierten Abwehrleistung und
Deep Chess verzweifelt dagegen anrennend. Spätestens zu diesem Zeitpunkt war uns
klar, dass wir beste Chancen haben würden, das Fußballturnier zu unseren Gunsten
zu entscheiden.
Mit Respekt gingen wir dennoch in unser
zweites Spiel gegen Deep Chess und wirklich: In den ersten Minuten schwammen wir
gewaltig und hätten locker mit 0:2 hinten liegen könnten. Doch die Deep Chesser
verwandelten ihre ausgezeichneten Chancen nicht, ein Manko, das sie durch das
ganze Turnier begleitete, und wir konnten durch Tore von Felix Meißner, Loek van
Wely und Niclas Huschenbeth mit 3:0 gewinnen.
Nach einem klaren 5:1 Sieg gegen Delmenhorst
(Paul Doberitz und Niclas Huschenbeth je zwei Treffer und Benjamin Zickelbein
ein Tor) folgte das Spiel gegen die fuß brothers Jena. Schon früh war die Taktik
zu erkennen: Tore verhindern!

Die Hamburger suchten verzweifelt eine Lücke in der kompakten Abwehrreihe der
fuß brothers .

Die Ecke von Niclas Huschenbeth ist eine sichere Beute des Jenaer Torwarts.
Die Partie entwickelte sich zu einem Spiel
auf ein Tor, aber der Ball ging nicht rein! Und fairerweise muss natürlich auch
erwähnt werden, dass die fuß brothers auch noch einen Konter an die Latte
setzten. Mit dem 0:0 waren also beide Teams gut bedient und so gingen wir als
Tabellenführer ins letzte Spiel gegen unsere Werderaner Freunde:

Merijn van Delft schießt, aber die Werderaner Abwehr steht!

Es wurde um jeden Ball gekämpft: Joachim Asendorf und Benjamin Zickelbein. Links
im Hintergrund: Gennadij Fisch.
Rechts startet Loek van Wely schon einmal Richtung Abwehr.

Technisch wie immer eine Augenweide: Felix Meißer
(gegen Per Mertesacker!?) im Dribbling.
Felix war übrigens auch im Schach nicht zu schlagen: 10 aus 10!

Paul Doberitz Schuss‘ ist eine sichere Beute des Bremer Torwarts.

Aber auch die Hamburger spielten mit – gutem –
Torwart: Raimund Klein sicher vor Gennadij Fisch.
Abwehrchef Loek van Wely war eigentlich schon geschlagen ;-)

Für die Entscheidung in diesem umkämpften aber immer fairen Spiel sorgte
schließlich Benjamin Zickelbein mit einem satten Schuss ins Lattenkreuz!
Endstand des Fußballturniers:
|
Mannschaft |
Punkte |
Tore |
1. |
Hamburger SK |
9 : 1 |
13 : 1 |
2. |
fuß brothers Jena |
7 : 3 |
2 : 0 |
3. |
Deep Chess |
4 : 6 |
3 : 5 |
4. |
Werder Bremen |
4 : 6 |
2 : 4 |
5. |
Delmenhorster SK |
4 : 6 |
3 : 6 |
6. |
SK Bremen-West |
2 : 8 |
2 : 9 |
Nach dem Fußball und einer wohltuenden
Dusche stärkten sich die Spieler in der vereinseigenen Gaststätte und dann ging
es in den Räumen der Schachabteilung weiter mit dem doppelrundigen Blitzturnier
an sechs Brettern.

Die Teams hatten die Trikots gewechselt und
dann spielte in der gleichen Reihenfolge wie beim Fußball jedes Team mit Hin-
und Rückspiel gegeneinander.
Auch hier wurde schnell klar, dass der HSK
nicht zu schlagen sein würde: Mit Loek van Wely und Niclas Huschenbeth an den
Spitzenbrettern und Merijn van Delft am dritten Brett, gefolgt von den Deutschen
U-20 Meistern Felix Meißner und Paul Doberitz war das Team einfach durchgehend
zu stark besetzt. Allein gegen Deep Chess wurde es mit 3,5:2,5 einmal knapp,
weil Eva Maria Zickelbein ziemlich schwächelte. Erwähnenswert hier noch das
Remis von Sarah Hoolt gegen Niclas Huschenbeth!

Sarah Hoolt von Deep Chess wird von Werder TV interviewt.

Loek van Wely als Gastspieler im HSK-Dress.

Merijn van Delft hat Spaß.

Delmenhorst gegen den HSK: An fünften Brett Raimund Klein und am sechsten Brett,
ein leider viel zu seltener Anblick: Benjamin – Mink – Zickelbein.

Letzte Runde: Werder Bremen gegen den HSK. Vorne: Niclas Huschenbeth gegen
Joachim Asendorf – hier glücklos, denn wie zu hören war, stand er gegen den
jungen Hamburger Großmeister auf Gewinn.

Großmeister
unter sich: Gennadij Fish nahm Loek van Wely den einzigen Punkt ab.
Beim Kampf um die Plätze wurde es aber noch
einmal richtig spannend: Die Deep Chesser mussten darauf bauen, dass der HSK in
den letzten Runden Werder schlägt und die Ruhrpöttler mussten gleichzeitig gegen
die gefährlichen Delmenhorster gewinnen. Dies gelang auch zwei Mal denkbar knapp
mit 3,5:2,3 und so eroberte Deep Chess wie im letzten Jahr den zweiten Platz
–sowohl im Schach als auch beim Fußball, Gratulation! Die fuß brothers Jena
landeten zwar hinter Werder Bremen auf dem 4. Platz, schoben sich aber in der
Gesamtwertung dank des besseren Fußball-Ergebnisses noch an den Bremern vorbei.
Endstand des Schachturniers:
|
Mannschaft |
Punkte |
Brettpunkte |
1. |
Hamburger SK |
10 : 0 |
52 : 8 |
2. |
Deep Chess |
7 : 3 |
36 : 24 |
3. |
Werder Bremen |
6 : 4 |
34 : 26 |
4. |
fuß brothers Jena |
4 : 6 |
29,5 : 30,5 |
5. |
Delmenhorster SK |
3 : 7 |
24,5 : 35,5 |
6. |
SK Bremen-West |
0 : 10 |
4 : 56 |
Gesamtwertung:
|
Mannschaft |
Punkte |
Brettpunkte + Tore *2 |
1. |
Hamburger SK |
19 : 1 |
78 |
2. |
Deep Chess |
11 : 9 |
42 |
3. |
fuß brothers Jena |
11 : 9 |
33.5 |
4. |
Werder Bremen |
10 : 10 |
38 |
5. |
Delmenhorster SK |
7 : 13 |
30.5 |
6. |
SK Bremen-West |
2 : 18 |
8 |

Der dritte Platz ging an die fuß brothers
aus Jena, die sich mit effektivem Spiel in italienischem Stil, einige sprachen
von Catenaccio-Taktik, beim Fußball mit nur zwei geschossenen Toren und keinem
Gegentor den zweiten Platz erreichten.

Zweiter Platz für unsere Freunde von Deep
Chess: Kapitän Sven Mühlenhaus nimmt den Pokal entgegen.

And the winner is: Eva Maria Zickelbein
bedankt sich im Namen des HSK bei den Ausrichtern, Organisationschef Andree
Schondorf und Abteilungsleiter Dr. Oliver Höpfner, für das hervorragend
organisierte Turnier und kündigt die Möglichkeit für Werder Bremen an,
vielleicht im nächsten Jahr bei einem in Hamburg ausgerichteten Turnier,
Revanche nehmen zu können.

Das Siegerteam des HSK: Benjamin Zickelbein,
Niclas Huschenbeth, Felix Meißner, Merijn van Delft, Paul Doberitz, Loek van
Wely – vorn: Raimund Klein und Eva Maria Zickelbein
Vielen Dank an den SV Werder Bremen für die
Ausrichtung des Turniers!
Die Teams:

Bremen-West

Deep Chess

Delmenhorst

Fuß Brothers Jena

Hamburger SK

Werder Bremen