Bilder: Organisation, Wikipedia, Bernd Rosen
Fermo: etwas nördlicher als Rom, im Osten Italiens
Der Bürgermeister von Fermo, Di Ruscio (re.) und der
Präsident der Provinz Cesetti, bei der Rundeneröffnung
Der erste Zug von Di Ruscio am Brett der früheren
italienischen Meisterin Roberta Brunello
Der Präsident der Provinz Fermo, Cesetti, macht seinen
ersten Zug
Viva Italia!
1. Bericht von der Europameisterschaft in Fermo / Italien
Von Bernd Rosen (Bericht und Bilder)
Das wichtigste vorweg: Alle deutschen Teilnehmer sind
ohne Zwischenfälle vor Ort angekommen, wir haben unsere Zimmer bezogen, und
während gerade die erste Runde nahezu pünktlich angepfiffen wurde, haben wir
auch herausgefunden, wie die Anmeldung beim W-Lan funktioniert, so dass ich
eine erste Nachricht nach Hause absetzen kann.
"Mach bitte schöne Fotos von Rom!" hatte meine Tochter
mir noch vor dem Abflug mit auf den Weg gegeben. Leider liegt der Flughafen
"Leonardo da Vinci" jedoch weit vor den Toren der ewigen Stadt (die es
vermutlich auch schon lange nicht mehr gibt), so dass wir keine antiken
Bauwerke bewundern und knipsen konnten. Nach dreistündiger Busfahrt quer
über den Apennin kamen wir an unserem Hotel an, das leider direkt an der
Autobahnausfahrt in wenig malerischer Umgebung liegt. Doch die Zimmer sind
akzeptabel, das Meer in fünf Gehminuten erreichbar, und das Essen
entschädigt für diese äußeren Mängel. Allerdings ist die italienische
Lebensart für unsere Fast-Food-Kids etwas gewöhnungsbedürftig. Am ersten
Abend gab es Salat vom Buffett und verschiedene Sorten Nudeln. Als die
meisten von uns schon beim Nachtisch (Eis in Selbstbedienung) angekommen
waren, wurde dann erst der Hauptgang (Kotelett und Pommes) serviert...
Bei der Eröffnungsfeier, die erst um 22 Uhr beginnen
sollte, waren wir mit einer Minidelegation vertreten – die Nachtruhe hatte
bei den Jüngeren Vorrang. Der Bus brachte uns in die Altstadt von Fermo, die
Feier selbst fand dort im Theater statt. Etwas ungewöhnlich war, dass wir am
Eingang von einem Boten in Empfang genommen wurde, der uns mehrere Etagen
aufwärts zu unseren Plätzen führte.
Überrascht und überwältigt fanden wir uns in einer Loge wieder mit Blick in
einen klassischen Opernsaal, wie ich ihn bislang nur vom Film her kenne: Um
eine Bühne gruppieren sich die Logen im Rund über sechs Etagen, der ganze
Raum ist üppig bemalt, die Decke mit Fresken verziert und auch der
obligatorische Kronleuchter fehlte nicht. Heute erfuhr ich, dass dieses
Theater von dem gleichen Archtikten wie die Mailänder Scala erbaut wurde.
In diesem Ambiente ließen sich auch die in herrlich anzuhörendem Italienisch
vorgetragenen Politikerreden (gefühlte acht Präsidenten wechselten sich am
Rednerpult ab) recht gut ertragen – in der italienischen Oper verstehe ich
ja auch kein Wort! Für die Kinder und Jugendlichen allerdings war es
grenzwertig. Eine der Reden wurde holperig genug auf Englisch übersetzt und
ließen erahnen, dass auch hier die Worte gesprochen wurden, die von
Politikern bei solchen Veranstaltungen halt gesprochen werden. Die einen
halten sich kurz und bündig (bravo!), die anderen meinen, den Schachspielern
den Segen des Schachspiels erklären zu sollen (peinlich). Dennoch war es ein
schwaches Bild, dass für dieses europäische Ereignis kein Dolmetscher zur
Verfügung stand, auch die Moderatorin parlierte ausschließlich á la
Italiano.
Beim anschließenden "Einmarsch der Nationen" fehlten nicht überraschend
zahlreiche Länder, ein kleines Mädchen im roten Kleid, die ursprünglich die
Aserbeidschanische Fahne getragen hatte, lief am Ende noch mit sechs
weiteren Flaggen ein.
Unsere Fahnenträger Maximilian Berchtenbreiter und Jens
Kotainy hatten wie die anderen über eine geschlagene Stunde hinter den
Kulissen auf ihren Einsatz warten müssen und brachten die Prozedur dann so
schnell hinter sich, dass ich sie nur noch beim Abstellen der Fahne vor die
Linse bekam.
Maximilian Berchtenbreiter und Jens Kotainy beim Abstellen der Fahne
Jens Kotainy
Filiz Osmanodja
Svenja van Orsouw
Felix Graf
Ekaterina Jussupow
Theresa Pohl
Matthias Blübaum
Sonja Maria Bluhm
Bernd Rosen beim Verfassen dieses Berichts