Klaus Klundt ist Senioren-Vizeweltmeister

von ChessBase
08.11.2004 – Der amtierende Weltmeister der Senioren Juri Schabanov verteidigte bei der Senioren-Weltmeisterschaft in Halle den Titel. Fünf Spieler lagen am Ende mit 8,5 Punkten an der Spitze, erst die Feinwertung entschied für den Russen. "Weltmeister der Herzen" und Vize wurde so der Aschaffenburger Klaus Klundt, der im Frühjahr bereits in Dresden mit der Mannschaft (Wolfgang Uhlmann, Hajo Hecht, Klaus Klundt, Burkhard Malich) Senioreneuropameister wurde und im Herbst auf der Isle of Man bei der Seniorenmannschaftsweltmeisterschaft Silber gewann. Dritter wurde Ljuben Spassow. Frauen-Seniorenweltmeisterin wurde Jelena Fatalibekowa. Weltmeister Shabanov gewann außerdem den "Bent Larsen Preis", dafür, dass er kein einziges Remis spielte. Das Turnier fand in der Hallenser Ulrichskirche einen schönen und besinnlichen Austragungsort. Dagobert Kohlmeyer berichtet aus Halle. Turnierseite...Mehr...

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Schach-WM in der Kirche - Klaus Klundt holt Silber!
Von Dagobert Kohlmeyer


Bei der am Freitag beendeten Senioren-WM in Halle verteidigte Juri Schabanow aus Russland seinen Titel. Er brauchte dazu allerdings einiges Glück, denn gleich fünf Spieler hatten zuletzt 8,5 Punkte aus elf Partien. Nach Feinwertung reichte es für den Russen. Erfreulich aus deutscher Sicht: Zweiter wurde Klaus Klundt aus Aschaffenburg, der in damit in diesem Jahr so viele Erfolge einheimste, wie kein anderer Senior weltweit.


Juri Schabanow


Klaus Klundt

Bereits im Frühjahr holte der Bayer mit dem deutschen Team (Wolfgang Uhlmann, Hajo Hecht, Klaus Klundt, Burkhard Malich) in Dresden EM-Gold und dann im Herbst auf der Isle of Man auch den WM-Mannschaftstitel. Fast hätte es für Klaus in Halle zum Hattrick gereicht. In der letzten Runde gegen Anatoli Donchenko, es war die Spitzenpaarung, stand er recht aussichtsreich, aber es wurde nach hartem Kampf ein Remis. So musste die Feinwertung über die Medaillen entscheiden: 1. Schabanow, 2. Klundt, 3. Spassow (Bulgarien).


Klundt- Donchenko)

Von Klundts Teamgefährten war noch Burkhard Malich am Start, der ein Heimspiel hatte, weil er in Halle zu Hause ist. Am Ende belegte Malich mit 7,5 Punkten den 13. Platz. Wolfgang Uhlmann und Hajo Hecht waren diesmal leider verhindert.


Klaus Klundt mit dem Pokal


Der Hallenser Burkhard Malich

Zum Pechvogel des Turniers wurde Janis Klovans aus Lettland. (Foto)


Janis Klovans

Der dreifache Seniorenweltmeister führte rundenlang und schien einem sicheren Sieg entgegen zu streben. Am vorletzten Spieltag wurde er jedoch durch Donchenko (Foto) gestoppt.


Anatoli Donchenko

Dabei war es nur ein Fingerfehler. Klovans hatte seinen Turm angefasst, als er bemerkte, dass die eigene Dame angegriffen ist. Er musste den Turm mit Schach opfern, um seine Dame zu retten. Danach war die Partie natürlich nicht mehr zu halten. In der Schlussrunde hatte Klovans einen Mehrbauern gegen Ljuben Spassow, aber der Bulgare gewann und holte damit Bronze. Zur abendlichen Siegerehrung befand sich der alte und neue Weltmeister Schabanow bereits auf der Heimreise, so dass wir hier nur das Foto der beiden anderen Medaillengewinner präsentieren können. Schabanow erhielt 2500 Euro, Klaus Klundt 2000 und Spassow 1500.


Klaus Klundt und Ljuben Spassow


Unterschrift für 2000 Euro

Weniger Preisgeld gab es bei den Damen, die in Halle nur neun Runden spielten. Der WM-Titel war mit 1000 Euro dotiert. Und den gewann Jelena Fatalibkowa (Russland), die in Halle ihren dritten WM-Erfolg bei den Seniorinnen feiern konnte.


Jelena Fatalibekowa

Damit hat sie mit Janis Klovans gleichgezogen. Die Moskauerin siegte mit 8 Punkten vor Tamari Chmidiaschwili (Georgien/7,5), Marta Litinska (Ukraine/7) und Nana Alexandria (Georgien/7).


Die Preisträgerinnen

Exotischster Teilnehmer war Lhamsuren Myagmarsuren aus der Mongolei.


Lhamsuren Myagmarsuren, Mongolei

Der heute 66jährige Großmeister aus Ulan Bator spielte schon bei der Schacholympiade 1960 in Leipzig für sein Land. In seiner besten Zeit erbeutete er so manchen Skalp berühmter Großmeister, darunter den von Bent Larsen.

Noch nie hat es eine Schach-Weltmeisterschaft in einer Kirche gegeben. Bei den Senioren in Halle war dies der Fall. Die Ulrichskirche im Stadtzentrum, nur wenige Schritte vom Marktplatz mit dem Händel-Denkmal entfernt und seit längerem in einen festlichen Konzertsaal umgewandelt, bot ein einmaliges Ambiente für „göttliche“ Züge. Es war schon beeindruckend, 230 Spielerinnen und Spieler aus aller Welt in absoluter Stille in dem schönen Gebäude über ihren Partien grübeln zu sehen. „Ein Glücksgriff, zu dem man nur gratulieren kann“, erklärte Klaus Gohde, Referent für Seniorenschach des DSB. Er dankte in einer Ansprache dem WM-Organisationsteam um Anton Csulits für die hervorragende Arbeit.


Weltmeisterliche Organisatoren: Anton Csulits, Claudia Eckhardt

Bei der Siegerehrung versüßte ein Schokoladenmädchen den Preisträgern den Abend. Melanie Lutter (20) arbeitet in der berühmten Halloren Schokoladenfabrik. Diese existiert schon seit 1804 und ist damit die älteste Fabrik ihrer Art in Deutschland.



Schokoladenmädchen Melanie Lutter


Text und Fotos: Dagobert Kohlmeyer

 

 

 


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