Lingemann gewinnt Politikerturnier, Schily CDU-Pokal

von ChessBase
30.11.2004 – Vergangenen Samstag wurde im Hotel Berlin in Berlin das 14. Politikerschachturnier ausgetragen. Sieger wurde Dietmar Lingemann von den Kreuzberger Grünen, der früher einmal dort in der zweiten Mannschaft gespielt hat. Otto Schily wurde als 17. im Gesamtklassement bester Spieler der Gruppe "Amateure" und gewann ausgerechnet den Pokal, den die CDU gestiftet hatte. Diese wird sich aber über den Sieger kaum grämen. Am Rande des Turniers wurde der Innenminister vom Deutschen Schachbund als erster Politiker überhaupt zum Ehrenmitglied ernannt. Der DSB bedankte sich damit für den unermüdlichen Einsatz von Otto Schily für das deutsche Schach. Bericht, Fotos, Tabelle...

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Das 14. Politikerturnier in Berlin
Von André Schulz
Fotos: André Schulz, Benjamin Bartels, Carsten Schmidt


Hotel Berlin


Der Name erinnert an den Mann, der hauptsächlich dafür verantwortlich ist, dass man nun ungehindert nach Berlin reisen kann, auch wenn am Berliner Doppeldecker eigentlich etwas anderes gemeint ist.


Dr. Mattias Kribben, Präsident des Verbandes und Dr. Joachim Fechner, Turnierleiter

Jedes Jahr im Herbst findet in Berlin das Politikerschachturnier statt und ist inzwischen zu einer kleinen Institution im deutschen Schachkalender, aber auch im Kalender vieler deutscher Politiker, geworden Vor zwei Jahren hatte Bundeskanzler Gerhard Schröder die Schirmherrschaft inne und sich gewünscht, dass das Turnier internationaler werden solle, um so auch hier den Dialog der Kulturen zu zeigen. Alfred Seppelt als Organisator und der Berliner Schachverband kamen dem nach und luden verstärkt auch Diplomaten zum Turnier ein. Mit Prof. Dr. Boris Vinogradov und Dr. Wladimir Nikitin nahm sogar ein Mitglied des russischen Parlaments Duma teil, noch dazu mit schachprominentem Namen, denn der frühere Trainer von Kasparov hieß auch so.

Für fernöstliche Beteiligung sorgte Dr. Ketan Shukla (oben) aus Indien.


André Schulz interviewt Alfred Seppelt


Alfred Seppelt

Leider, wie Organisator Seppelt bedauerte, waren nur zwei Frauen am Start. Hier hat die Quote noch nicht so gegriffen, wie anderswo im politischen Leben.


Barbara John, eine von zwei Frauen beim Politikerschachturnier

Gastgeber des Turniers ist das Hotel Berlin am Lützowplatz, unweit des berühmten Kurfürstendamms und in Fußweite des ebenso berühmten KDWs gelegen. Seit Jahren sorgt das Hotel nicht nur für die Räumlichkeiten, zumeist findet das Turnier im Berliner Saal statt, sondern lädt zum Schluss noch alle Beteiligten, Spieler und Organisatoren, zu einem Buffet ein.

In diesem Jahr fehlten einige, die zuletzt regelmäßig teil genommen hatten, so der Präsident des Bundestages Wolfgang Thiersee oder der frühere BDI-Präsident Hans-Olaf Henkel. Dr. Wolfgang Schäuble oder der NRW-Ministerpräsident Peer Steinbrück, kürzlich noch Gast in der WDR-Sendung Schach der Großmeister, hätten gerne mitgespielt, mussten aber wegen anderer Verpflichtungen absagen. Dennoch waren noch viele prominente Politiker am Start, z.B. der FDP-Geschäftsführer Hans-Jürgen Beerfeltz, der frühere Sprecher der Grünen Hans-Christian  Ströbele und natürlich der Bundesinnenminister.


Als Student viel gespielt: Hans-Christian Ströbele


Upps, in diesem Moment hat Hans-Christian Ströbele die Dame eingestellt


Ströbele im Interview: "Wenn man Deutsche Leitkultur definiert, dann gehört für mich Schach zur Kultur auch dazu. Und wenn man weiß, dass es aus dem arabischen Raum vermittelt wurde, dann ist das ein Beispiel für gelungene Integration."


Otto Schily

Einer, der sich die Teilnahme am Politikerturnier nie nehmen lässt, ist Otto Schily. Der Bundesinnenminister ist eine der größten Freunde und Förderer des Schachs in Deutschland. Als die Stadt Dresden der FIDE im April offiziell seine Bewerbung für die Ausrichtung der Schacholympiade übergab, war Schily im Dresdner Rathaus zugegen, hat auch in der Folge die Bewerbung nach Kräften unterstützt und Dresden zur Durchführung großzügige finanzielle Hilfen des Bundes zugesagt.

Um sich bei seinem Förderer zu bedanken, hat der Deutsche Schachbund Otto Schily nun zum Ehrenmitglied ernannt, eine Ehrung, die nur ganz selten vergeben wird. Vor dem Politikerschachturnier in Berlin übergab der Präsident des Deutschen Schachbundes Alfred Schlya dem Innenminister offiziell die dazu gehörende Urkunde.


Alfred Schlya (Präsident des Schachverbandes), Dr. Matthias Kribben (Präsident des Berliner Schachverbandes) und Alfred Seppelt (Früherer Präsident des Berlinder Schachverbandes und Organisator des Politikerturniers)


Alfred Schlya dankt dem Innenminister


Alfred Schlya überreicht die Urkunde


Die Ehrenurkunde

Im Anschluss an die Ehrung suchte der Innenminister sofort das Gespräch mit der Jugend.



Im Interview freute sich Otto Schily über den Erfolg von Garry Kasparov bei den Russischen Meisterschaften. Seit ihrer ersten Begegnung auf der CEBit 1998 sind Kasparov und Schily miteinander befreundet und haben sich häufiger getroffen.


Otto Schily Im gemeinsamen Interview mit Dagobert Kohlmeyer (dpa) und ChessBase

Vielleicht hat Schily Kasparovs Erfolg beflügelt, denn am vergangenen Samstag zeigte sich der Innenminister sehr angriffslustig und wurde Sieger in der Klasse der Amateure. Mit seinem 17.Platz bei 55 Teilnehmern ließ er zahlreiche Spieler der höheren Gruppen hinter sich. Als Trophäe bekam der SPD-Abgeordnete einen Pokal überreicht, den die...CDU gestiftet hatte. Wahrscheinlich kann die CDU damit sehr gut leben, denn auf dem Feld der Innenpolitik gibt es zwischen ihr und dem SPD-Minister viele Gemeinsamkeiten.


Schily gewann CDU-Pokal

Um die Spielstärkeunterschiede auszugleichen, werden die Spieler beim Politikerturnier in drei Klassen geteilt: Amateure (vereinslose), Profis 1 (Vereinsspieler) und Profis 2 (Spieler mit Wertungszahl). Treffen Spieler aus unterschiedlichen Klassen aufeinander, dann erhält der schwächere Spieler einen Zeitbonus. Für viele, die sonst nie mit einer Schachuhr spielen, stellt die Bedienung derselben übrigens eine nicht zu unterschätzende Hürde dar.


 

Sieger des Turniers wurde nach sieben Runden Dietmar Lingemann, Vorsitzender der Kreuzberger Grünen, mit 6,5 Punkten Sieger des 14. Politikerturniers. Mit einem Punkt Rückstand platzierten sich Thomas Delling, Dr. Igor Nemec und Volker Wildt, bereist dreimal Sieger des Turniers, auf den nächsten Plätzen.


Dietmar Lingemann (li.)


Dietmar Lingemann empfängt den Siegerpokal von Alfred Seppelt


Bester "Amateur": Innenminister Otto Schily


André Schulz (ChessBase) im Gespräch mit Volker Wildt

Das 14. Politikerschachturnier wurde von Turnierleiter Dr. Joachim Fechner wie schon die sechs Mal davor souverän und ohne Probleme durchgeführt.


Turnierleiter Dr. Joachim Fechner


Dr. Joachim Fechner (li.) im Gespräch mit dem FDP-Geschäftsführer Hans-Jürgen Beerfeltz


Matthias Deutschmann, Benjamin Bartels (ChessBase)

Als Zaungast erschien am Samstag übrigens Matthias Deutschmann. Auf die Frage, ob er nicht auch Lust hätte, mitzuspielen, meinte: "Das geht ja nicht. Dann steht vielleicht am nächsten Tag in der Zeitung: Kabarettist schlägt Innenminister. Wer weiß, was die Leute dann denken."


Keine Kamera, bitte!



Ebenfalls unter den Zuschauern war Fernschach-GM und Verleger ("Schachkalender") Arno Nickel, der im Interview einige Anmerkungen zu seinem Experiment Fernschach-Wettkampf gegen Schachengines machte.


Arno Nickel

Für Fotos und Informationen danke ich Alfred Seppelt, Dr. Joachim Fechner und Carsten Schmidt.







Schily-Betcke

Tabellen:

14. Turnier "Politiker spielen Schach"
Berlin 27.11.2004

Rangliste: Stand nach der 7. Runde
Rang Teilnehmer Titel TWZ Attr. Verein/Ort Land S R V Punkte Buchh BuSumm
 1. Lingemann, Dietmar          2100 6 1 0 6.5 30.0 198.0
 2. Delling, Thomas             2100 4 3 0 5.5 33.0 200.5
 3. Nemec, Dr. Igor             2100 5 1 1 5.5 28.5 200.5
 4. Wildt, Volker               2100 5 1 1 5.5 28.5 196.0
 5. Seibicke, Ralf              2100 4 2 1 5.0 32.5 194.5
 6. Meiwald, Gerhard            1900 3 4 0 5.0 27.0 195.5
 7. Hamm, Dr. Georg             2100 4 2 1 5.0 27.0 189.5
 8. Lanfermann, Heinz           1900 4 2 1 5.0 26.5 194.5
 9. Vinogradov, Prof. Dr. Boris 1900 4 2 1 5.0 25.0 180.0
10. Poppe, Wolfgang             1900 4 2 1 5.0 22.5 169.0
11. Wünschmann, Martin          1900 3 3 1 4.5 31.0 178.0
12. Lomer, Edmund               2100 3 3 1 4.5 30.0 195.0
13. Altherr, Dr. Hans           1900 4 1 2 4.5 29.5 183.5
13. Werner, Ernst               1900 4 1 2 4.5 29.5 183.5
15. Zabel, Wolfram              1900 4 1 2 4.5 27.0 192.0
16. Huster, Mike                2100 3 2 2 4.0 28.5 179.5
17. Schily, Otto                1700 3 2 2 4.0 26.5 186.5
18. Schwarz, Dr. Jürgen         1900 4 0 3 4.0 26.0 170.5
19. Nikitin, Dr. Wladimir       1900 3 2 2 4.0 25.0 179.0
20. Kistner, Frank              1700 3 2 2 4.0 20.5 171.5
21. Riesenbeck, Hans-Jürgen     1900 3 1 3 3.5 30.0 186.5
22. Arlt, Gerd                  1900 3 1 3 3.5 29.5 188.0
23. Stratmann, Dr. Dietrich     1900 3 1 3 3.5 29.0 174.0
24. Schmitt, Dr. Karl           1900 3 1 3 3.5 28.5 174.0
25. Roos, Wilfried              1900 3 1 3 3.5 25.0 174.5
26. Betcke, Wolfgang            1900 3 1 3 3.5 25.0 164.5
27. Meyer, Dr. Peter            1700 3 1 3 3.5 21.5 176.0
28. Nooke, Günter               1900 3 1 3 3.5 21.5 156.5
29. Dreusicke, Siegfried        1900 3 1 3 3.5 20.5 177.0
30. Martens, Michael            1700 3 1 3 3.5 19.0 160.5
31. Rafajlovski, Dr. Goran      1700 3 0 4 3.0 27.5 178.5
32. Daubitz, Fritz              1900 2 2 3 3.0 26.5 177.5
33. Beerfeltz, Hans-Jürgen      1900 2 2 3 3.0 25.0 180.5
34. Lennartz, Hans              1900 2 2 3 3.0 24.5 165.0
35. Meyer, Prof. Dr. Jürgen     1700 2 2 3 3.0 24.5 164.0
36. Schilling, Gert             1700 3 0 4 3.0 23.5 156.0
37. Fitzner, Werner             1900 3 0 4 3.0 22.5 170.5
38. Gaudszun, Dr. Thomas        1700 3 0 4 3.0 22.5 162.5
39. Kleist, Werner              1700 3 0 4 3.0 20.0 168.0
40. Lavrentiev, Anton           1700 3 0 4 3.0 17.0 158.0
41. Ströbele, Hans-Christian    1700 2 2 3 3.0 16.5 154.5
42. Apelt, Andreas              1700 2 1 4 2.5 22.5 161.5
43. Zippel, Prof. Dr. Christian 1900 2 0 5 2.0 26.0 155.0
44. Pas, Boris                  2100 2 0 5 2.0 22.5 155.0
45. Statzkowski, Andreas        1700 1 2 4 2.0 21.5 145.5
46. Freye, Günter               1700 2 0 5 2.0 21.0 151.0
47. Meisner, Dr. Norbert        1700 2 0 5 2.0 19.5 142.5
48. Tesch, Dr. Felicitas        1700 2 0 5 2.0 19.5 139.5
49. Shukla, Dr. Ketan           1700 2 0 5 2.0 18.0 141.5
50. Peinen, Siegfried           1700 1 0 6 1.0 19.0 145.0
51. Schulz, Dr. Franz           1700 1 0 6 1.0 17.0 137.5
52. John, Barbara               1700 0 0 7 0.0 14.0 140.5
 


Fortschrittstabelle: Stand nach der 7. Runde (nach Rangliste)
Nr. Teilnehmer                  ELO NWZ 1 2 3 4 5 6 7 Punkte Buchh BuSumm
 1. Lingemann, Dietmar          2100 48S1 23W1 14S1 18W1 4S1 2W½ 5S1 6.5 30.0 198.0
 2. Delling, Thomas             2100 31W1 25S1 5W½ 12S1 7W1 1S½ 4W½ 5.5 33.0 200.5
 3. Nemec, Dr. Igor             2100 13S1 22W½ 16S0 24W1 15S1 11W1 17S1 5.5 28.5 200.5
 4. Wildt, Volker               2100 47S1 34W1 21W1 22S1 1W0 13S1 2S½ 5.5 28.5 196.0
 5. Seibicke, Ralf              2100 20S1 8W1 2S½ 16W1 21S½ 18W1 1W0 5.0 32.5 194.5
 6. Meiwald, Gerhard            1900 11S½ 24W1 19S½ 43W1 13S½ 23W1 8S½ 5.0 27.0 195.5
 7. Hamm, Dr. Georg             2100 24S½ 11W½ 49S1 14W1 2S0 36W1 18S1 5.0 27.0 189.5
 8. Lanfermann, Heinz           1900 45W1 5S0 25W1 31S1 11W½ 21S1 6W½ 5.0 26.5 194.5
 9. Vinogradov, Prof. Dr. Boris 1900 12S0 35W1 34S½ 37W1 16S½ 19W1 26S1 5.0 25.0 180.0
10. Poppe, Wolfgang             1900 32W0 46S1 26S½ 33W½ 20S1 38W1 16S1 5.0 22.5 169.0
11. Wünschmann, Martin          1900 6W½ 7S½ 27W1 19W1 8S½ 3S0 37W1 4.5 31.0 178.0
12. Lomer, Edmund               2100 9W1 15S½ 33W1 2W0 17S½ 14W½ 23S1 4.5 30.0 195.0
13. Altherr, Dr. Hans           1900 3W0 28S1 15W1 44S1 6W½ 4W0 24S1 4.5 29.5 183.5
14. Werner, Ernst               1900 30W1 27S1 1W0 7S0 32W1 12S½ 22W1 4.5 29.5 183.5
15. Zabel, Wolfram              1900 35S1 12W½ 13S0 34W1 3W0 33S1 21W1 4.5 27.0 192.0
16. Huster, Mike                2100 51W1 17S½ 3W1 5S0 9W½ 31S1 10W0 4.0 28.5 179.5
17. Schily, Otto                1700 38S1 16W½ 22S0 26W1 12W½ 42S1 3W0 4.0 26.5 186.5
18. Schwarz, Dr. Jürgen         1900 52W1 39S1 32W1 1S0 29W1 5S0 7W0 4.0 26.0 170.5
19. Nikitin, Dr. Wladimir       1900 42W1 33S½ 6W½ 11S0 43W1 9S0 38S1 4.0 25.0 179.0
20. Kistner, Frank              1700 5W0 45S½ 42W½ 50S1 10W0 43S1 31W1 4.0 20.5 171.5
21. Riesenbeck, Hans-Jürgen     1900 29W1 26W1 4S0 32S1 5W½ 8W0 15S0 3.5 30.0 186.5
22. Arlt, Gerd                  1900 28W1 3S½ 17W1 4W0 23S0 35W1 14S0 3.5 29.5 188.0
23. Stratmann, Dr. Dietrich     1900 40W1 1S0 39W1 29S½ 22W1 6S0 12W0 3.5 29.0 174.0
24. Schmitt, Dr. Karl           1900 7W½ 6S0 45W1 3S0 39W1 29S1 13W0 3.5 28.5 174.0
25. Roos, Wilfried              1900 37S1 2W0 8S0 47W1 35S½ 26W0 36S1 3.5 25.0 174.5
26. Betcke, Wolfgang            1900 50W1 21S0 10W½ 17S0 41W1 25S1 9W0 3.5 25.0 164.5
27. Meyer, Dr. Peter            1700 43S1 14W0 11S0 38W0 49S1 32S½ 42W1 3.5 21.5 176.0
28. Nooke, Günter               1900 22S0 13W0 37S0 48W1 47S1 40S1 30W½ 3.5 21.5 156.5
29. Dreusicke, Siegfried        1900 21S0 50W1 36S1 23W½ 18S0 24W0 46W1 3.5 20.5 177.0
30. Martens, Michael            1700 14S0 43W0 48S1 49W1 36S0 44W1 28S½ 3.5 19.0 160.5
31. Rafajlovski, Dr. Goran      1700 2S0 37W1 38S1 8W0 33S1 16W0 20S0 3.0 27.5 178.5
32. Daubitz, Fritz              1900 10S1 36W1 18S0 21W0 14S0 27W½ 34S½ 3.0 26.5 177.5
33. Beerfeltz, Hans-Jürgen      1900 44S1 19W½ 12S0 10S½ 31W0 15W0 43S1 3.0 25.0 180.5
34. Lennartz, Hans              1900 41W1 4S0 9W½ 15S0 42W0 50S1 32W½ 3.0 24.5 165.0
35. Meyer, Prof. Dr. Jürgen     1700 15W0 9S0 46W1 39S1 25W½ 22S0 41W½ 3.0 24.5 164.0
36. Schilling, Gert             1700 46W1 32S0 29W0 40S1 30W1 7S0 25W0 3.0 23.5 156.0
37. Fitzner, Werner             1900 25W0 31S0 28W1 9S0 50W1 45S1 11S0 3.0 22.5 170.5
38. Gaudszun, Dr. Thomas        1700 17W0 51S1 31W0 27S1 44W1 10S0 19W0 3.0 22.5 162.5
39. Kleist, Werner              1700 49S1 18W0 23S0 35W0 24S0 47W1 44S1 3.0 20.0 168.0
40. Lavrentiev, Anton           1700 23S0 48W1 43S0 36W0 51S1 28W0 45W1 3.0 17.0 158.0
41. Ströbele, Hans-Christian    1700 34S0 47W1 44S0 45W½ 26S0 51W1 35S½ 3.0 16.5 154.5
42. Apelt, Andreas              1700 19S0 44W0 20S½ 46W1 34S1 17W0 27S0 2.5 22.5 161.5
43. Zippel, Prof. Dr. Christian 1900 27W0 30S1 40W1 6S0 19S0 20W0 33W0 2.0 26.0 155.0
44. Pas, Boris                  2100 33W0 42S1 41W1 13W0 38S0 30S0 39W0 2.0 22.5 155.0
45. Statzkowski, Andreas        1700 8S0 20W½ 24S0 41S½ 52W1 37W0 40S0 2.0 21.5 145.5
46. Freye, Günter               1700 36S0 10W0 35S0 42S0 48W1 49W1 29S0 2.0 21.0 151.0
47. Meisner, Dr. Norbert        1700 4W0 41S0 51W1 25S0 28W0 39S0 52S1 2.0 19.5 142.5
48. Tesch, Dr. Felicitas        1700 1W0 40S0 30W0 28S0 46S0 52W1 51S1 2.0 19.5 139.5
49. Shukla, Dr. Ketan           1700 39W0 52S1 7W0 30S0 27W0 46S0 50W1 2.0 18.0 141.5
50. Peinen, Siegfried           1700 26S0 29S0 52W1 20W0 37S0 34W0 49S0 1.0 19.0 145.0
51. Schulz, Dr. Franz           1700 16S0 38W0 47S0 52S1 40W0 41S0 48W0 1.0 17.0 137.5
52. John, Barbara               1700 18S0 49W0 50S0 51W0 45S0 48S0 47W0 0.0 14.0 140.5
 

Berlin:

Als Hamburger Landpomeranze ist das Politikerturnier immer auch ein willkommener Anlass, wieder einmal einige der zahlreichen Sehenswürdigkeiten der deutschen Hauptstadt zu besichtigen.


Der neu gestaltete Eingang des Deutschen Historischen Museums


Blick ins Atrium des Martin-Gropius-Gebäudes, wo zur Zeit u.a. die Ausstellung "Zeit der Morgenröte" gezeigt wird.

An einigen Plätzen, z.B. an der Gedächtniskirche, dem Alexanderplatz, an der Oper und am Potsdamer Platz sind bereits die Weihnachtsmärkte aufgeschlagen. Am Potsdamer Platz hat man eine künstliche Skipiste aufgebaut, wo Kinder auf Gummireifen hinunter rutschen können.

Gleich daneben reiht sich Bude an Bude, Stand an Stand, wo man z.B. Bratwürste zum gleichen Preis in Euro wie vor Jahren in DM kaufen kann. Dennoch hält sich auch nach Einführung des Euros die Inflation in den offiziellen vorgeschriebenen Grenzen, weil die beauftragten Statistiker des Warenkorbs die Mehrkosten für das tägliche Leben gegen die gesunkenen Kosten für Computer, Camcorder, Waschmaschinen oder Fernreisen aufrechnen. Wer sich jeden Tag statt Brot eine Fernreise oder Waschmaschine kauft, kann das leicht nachvollziehen und kommt zwar nicht billiger durchs Leben, aber billiger als im letzten Jahr.




Novemberhimmel am Potsdamer Platz



Nach der deutschen Wiedervereinigung macht sich in Deutschland eine große Euphorie breit, die zum Teil sogar in Größenwahn umschlug. Der "Kaiser", Franz Beckenbauer, glaubte nach dem Gewinn der Weltmeisterschaft tatsächlich, dass die deutsche Fußballnationalmannschaft mit den hinzu gekommenen Spielern der früheren DDR auf Jahre unschlagbar sei. Die Realität war dann eine ganz andere. Auch in der wirtschaftlichen und politischen Entwicklung konnte die Realität mit den Hoffnungen und Wünschen bei Weitem nicht Schritt halten. Wer z.B. die Gebäude des neuen Berliner Regierungsviertel sieht, fragt sich, ob etwas größere Bescheidenheit nicht besser ausgesehen und vor allem den finanziellen Möglichkeiten mehr entsprochen hätte. Stein gewordenes Bildnis der Gigantomanie ist auch der Potsdamer Platz. Nachts wirken die Gebäude dort noch befremdlicher und unwirklicher und der Besucher fragt sich staunend, in welche Filmkulisse er geraten sein mag.

Das beherrschende Gebäude des ohnehin imposanten Potsdamer Platzes ist der von der Bahn gemietete Sony-Tower. Seine Höhe dokumentiert den Abstand, den die Bahn und ihre Leitung inzwischen von ihren Kunden genommen hat.


Wo viel Licht ist, ist auch viel Schatten: Bahn-Tower

Als Deutsche Bundesbahn war sie früher einmal beauftragt, das deutsche Volk kostengünstig durch die Republik zu transportieren. Inzwischen hat Die Bahn alle verräterischen Teile ihres Namens entfernt und versteht sich heute als Inhaberin von lukrativen Einkaufzentren in den Zentren deutscher Städte mit lästigem noch anhängigem Transportwesen. Dieser unrentable Teil der zukünftigen Bahn AG wird sicher bald veräußert werden.


Noch nicht zu Ende: Die Bautätigkeit am Potsdamer Platz



TV ChessBase unterwegs

Am Freitag vor dem Turnier wurde die wöchentliche Sendung von TV ChessBase aus Berlin ausgestrahlt. Das Hotel Berlin stellte freundlicherweise einen Raum für die Sendung zur Verfügung. Während das Ü-Notebook seine Feuertaufe schon bei der WM in Brissago mit Bravour überstanden hatte, wurde in Berlin gleich eine neu angeschafft UMTS-Karte getestet. Diese schaffte es aber am Freitag leider nicht, die benötigte Upstream-Bandbreite dauerhaft zu liefern, so dass wir nach kurzer Zeit auf Radio umschalten mussten. Gäste im Studio waren Susanna Poldauf, Autorin einer lesenswerten Philidor-Biographie (erschienen im Excelsior-Verlag, berlin) und fleißige Mitarbeiterin bei der Lasker-Gesellschaft, IM Michael Richter, der die Partie Kasparov-Dreev zeigte und erläuterte, sowie der schach.de-Sysop Holger Lieske, der erklärte, wie Cheater auf schach.de entlarvt werden.


Susanna Poldauf, André Schulz, Michael Richter

 



 

 

 

 


Die ChessBase GmbH, mit Sitz in Hamburg, wurde 1987 gegründet und produziert Schachdatenbanken sowie Lehr- und Trainingskurse für Schachspieler. Seit 1997 veröffentlich ChessBase auf seiner Webseite aktuelle Nachrichten aus der Schachwelt. ChessBase News erscheint inzwischen in vier Sprachen und gilt weltweit als wichtigste Schachnachrichtenseite.

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