Usbekistans Nummer 1, Nodirbek Abdusattorov, musste beim World Cup mit ansehen, wie sein Landsmann Javokhir Sindarov ins Kandidatenturnier einzog, während er in Runde 3 gegen Jose Martinez im Tiebreak verlor. Das Rundensystem der London Chess Classics ist ein entspannterer Modus. Jeder spielt gegen, ausscheiden kann man nicht.
In diesem Modus führt Nodirbek Abdusattorov nach Runde 3 die Tabelle an (2750). Alireza Firouzja, der Spieler mit der höchsten Elo (2762), hat momentan zwei Punkte, ist Abdusattorov also nah auf den Fersen. Abdusattorov gewann in Runde 3 gegen Vitiugov, alle anderen Partien endeten Remis.
Firouzja zeigt beim London Chess Classics eine interessante Verteilung seiner Ergebnisse. Er gewann seine Schwarzpartie und holte mit Weiß zwei Remis.

Die Spieler bei der Auslosung der Startplätze | Foto: Veranstalter London Chess Classics
Erst ab Zug 10 begann Abdusattorov in Runde 3 etwas länger über seine Züge nachzudenken. Ganz so extrem wie in Runde 2 gegen Mishra war Abdusattorovs Vorbereitung mit ca. 30 Zügen, die rausgeblitzt worden sind, in dieser Runde allerdings nicht.
Zwischen Firouzja und Michael Adams endete die Partie in einem friedlichen Remis. Die Endstellung zeigt: Nicht jedes Remis wird ausgespielt.
In dieser Stellung ist noch viel Leben, aber Firouzja und Adams hatten nichts gegen die Punkteteilung. Im World Cup hätte ein solches Remis die Entscheidung nur hinausgezögert und wahrscheinlich in den Tiebreak verlagert, aber in einem Rundenturnier kann ein schnelles Remis turniertaktisch klug sein. Man spart Kraft und vermeidet das Risiko einer Niederlage. Und schließlich kommt man mit zwei Remis auf die gleiche Zahl von Punkten wie mit einem Sieg und einer Niederlage.
Aber durch Firouzjas schnelles Remis konnte Abdusattorov die alleinige Führung übernehmen. Doch wird er bis zum Ende die Nerven behalten und das Rundenturnier gewinnen? Und zeigen, wie gut und erfolgreich die usbekischen Spieler im Moment sind?
Ergebnisse
Spielplan:
ELITE
26. November bis 5. Dezember täglich um 17 Uhr
Zeitmodus: 90-30-30
FIDE OPEN
27. November um 17 Uhr
28. November um 11 und um 17 Uhr
29. November um 17 Uhr
30. November um 11 und um 17 Uhr
1. bis 3. Dezember jeweils um 17 Uhr
Zeitmodus: 90-30-30
SUPER RAPID
6. Dezember um 13, 14:30, 16, 17:30 und 19 Uhr
7. Dezember um 11:30, 13:00, 14:30, 16 und 17:30 Uhr
Rahmenprogramm und Turniere
Das Rahmenprogramm schafft eine außergewöhnliche Nähe zwischen Amateuren und Großmeistern: In besonderen Formaten wie Challenge the Master haben Besucher die Möglichkeit, selbst gegen Topspieler anzutreten, Autogramme zu bekommen oder kurze Analysen zu teilen. Damit vereint das London Chess Classic Wettkampf, Erlebnis und Gemeinschaft in einer einzigartigen Atmosphäre, die jedes Jahr Spieler aus aller Welt nach London zieht.