London Chess Classics, Runde 4: Vorsprung für Abdusattorov, Praggnanandhaa remisiert im Open

von Martina Gerdts
30.11.2025 – Am Samstag, den 29.11., wurde die vierte Runde der London Chess Classics gespielt. Der usbekische Super-GM Nodirbek Abdusattorov konnte im Eliteturnier seinen Vorsprung mit einem Sieg gegen Michael Adams weiter ausbauen. Alireza Firouzja gewann durch ein vorteilhaftes Turmendspiel gegen Pavel Eljanov und Luke McShane gewann durch einen starken Angriff auf den König von Gawain C.B. Maroroa Jones. Währenddessen sammelt Paggnanandhaa seine Punkte im Fide-Open der LCC. In Runde 4 gegen Pranav Anand teilte er sich zum ersten Mal einen Punkt. | Foto: Tao Bhokanandh
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Tendenzen zeichnen sich im Eliteturnier ab: Abdusattorov erreicht kleinen Vorsprung

Nodirbek Abdusattorov konnte seine Gewinnserie mit der Partie gegen Michael Adams in Runde 4 fortsetzen. Mit 3,5 Punkten aus 4 Runden führt er momentan mit einem Vorsprung von einem halben Punkt. Aktuell auf Platz 2 befindet sich Alireza Firouzja, der in Runde 4 auch einen Sieg gegen Pavel Eljanov erreichte. 

Entscheidend kippte die Partie zwischen Michael Adams und Nodirbek Abdusattorov erst in Zug 28. Hier hatte Adams nur noch 8 Minuten Restbedenkzeit auf der Uhr. 

Michael Adams - Nodirbek Abdusattorov

Die Partie im Überblick:

Alireza Firouzja - Pavel Eljanov

Die Partie zwischen Alireza Firouzja und Pavel Eljanov wurde zum Endspieltest. Unter starker Zeitnot auf beiden Seiten - die Bedenkzeiten beider Spieler wurden nur noch vom Inkrement ernährt - zeigte sich, wer unter Druck das sauberere Turmendspiel auf das Brett brachte. Eljanov zog zu passiv in Zug 59...b6, woraufhin Firouzja die Partie für sich entscheiden konnte. 

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Ergebnisse

Ähnlich wie in Runde 2 gab es in dieser Runde weniger Punkteteilungen als Partien mit einem Sieger und einem Verlierer. Die längste Partie ging über fünf Stunden und wurde erst im  Endspiel für Firouzja entschieden. Weiterspielen schien sich in diesem Fall für ihn gelohnt zu haben. 

Tabelle

Beim Tabellenstand nach Runde 4 ist noch vieles offen, jedoch lassen sich bereits Tendenzen erkennen. Um ganz vorne mitzuspielen reicht es nicht, so viele Remis wie möglich zu erspielen. Gleichzeitig ist der Vorsprung von Abdusattorov auch noch gering genug, dass eine weitere Runde diesen auch direkt wieder zerstören könnte und es fehlen noch 5 Runden. 

Partien

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Vom Fide-Open der LCCs zum Kandidatenturnier: Praggnanandhaa

Während sich im Eliteturnier ausschließlich Spieler mit einer Elo von mindestens 2600 gegenübersitzen, ist das Feld der Teilnehmenden im Fide-Open der London Chess Classics weiter aufgefächert, aber auch dort gibt es Spieler mit einer Elo von über 2600. Nominell ist Praggnanandhaa (Elo: 2768) der stärkste Spieler im Fide-Open der LCC - immerhin Weltranglistenplatz 7 der aktiven Spieler. Das Open und das Eliteturnier der LCC zählen zum Fide Circuit, worüber man sich bei entsprechender Punktzahl für das Kandidatenturnier qualifizieren kann. Durch eine gute Platzierung bei diesem Turnier kann Praggnanandhaa die Wahrscheinlichkeit erhöhen, dass er den ersten Platz für den Fide Circuit 2025 sicher erreicht und sich so für das Kandidatenturnier qualifiziert. 

Praggnanandhaas Zwischenstation zum Kandidatenturnier |
Foto: Tao Bhokanandh, London Chess Classic

Nach Runde 4 im Fide-Open liegt Praggnanandhaa bei 3,5 Punkten aus 4 Partien. In der vierten Runde gab es für ihn ein Remis gegen Pranav Anand, wodurch sich Praggnanandhaa nun an der Tabellenspitze mit sieben weiteren Spielern befindet, die auch bereits 3,5 Punkten erspielt haben. 

Praggnanandhaa - Pranav Anand

Tabelle Fide-Open (Platz 1-8)

1
GM Praggnanandhaa R 2768 61b1 32w1 15b1 4w½ 7b 3,5
2
GM Ivic Velimir 2618 96w1 33b½ 25w1 28b1 5w 3,5
3
GM Yuffa Daniil 2618 76b1 24w1 16b½ 29w1 4b 3,5
4
GM Pranav Anand 2581 77b1 47w1 19b1 1b½ 3w 3,5
5
GM Sanal Vahap 2546 63b1 36w1 20b½ 30w1 2b 3,5
6
GM Maze Sebastien 2534 80b1 50w1 21b½ 31w1 -½ 3,5
7
GM Fodor Tamas Jr 2508 64w1 39b½ 57w1 33b1 1w 3,5
8
IM Willow Jonah B 2472 100b½ 85w1 88b1 27w1 9b 3,5

Gesamte Tabelle (Chess-Results.com)

Spielplan:

ELITE 
26. November bis 5. Dezember täglich um 17 Uhr

Zeitmodus: 90-30-30

FIDE OPEN

27. November um 17 Uhr
28. November um 11 und um 17 Uhr
29. November um 17 Uhr
30. November um 11 und um 17 Uhr
1. bis 3. Dezember jeweils um 17 Uhr

Zeitmodus: 90-30-30

SUPER RAPID

6. Dezember um 13, 14:30, 16, 17:30 und 19 Uhr
7. Dezember um 11:30, 13:00, 14:30, 16 und 17:30 Uhr
 

Rahmenprogramm und Turniere

Das Rahmenprogramm schafft eine außergewöhnliche Nähe zwischen Amateuren und Großmeistern: In besonderen Formaten wie Challenge the Master haben Besucher die Möglichkeit, selbst gegen Topspieler anzutreten, Autogramme zu bekommen oder kurze Analysen zu teilen. Damit vereint das London Chess Classic Wettkampf, Erlebnis und Gemeinschaft in einer einzigartigen Atmosphäre, die jedes Jahr Spieler aus aller Welt nach London zieht.

Überblick: Turniere & Events beim London Chess Classic 2025

  • Super Rapid Schnellschachturnier – Spieler aller Spielstärken können sich messen, inklusive Begegnungen mit Elite-GMs. 
  • FIDE Open 9-rundiges klassisches Schachturnier, ideal für Spieler mit Ambitionen auf Titel-Normen (Rated 2100+). 
  • U-2100 Round Robins All-play-all Turniere für Spieler mit Rating unter 2100 – gute Gelegenheit für ambitionierte Amateure. 
  • Weekend Rapidplays Zwei 7-rundige Rapid-Turniere am 29. + 30. November, offen für alle. 
  • Evening Blitz-Turniere Sechs Blitz-Events an Abenden – von Anfänger bis Experte willkommen. 
  • Team Blitz Blitz-Turnier für Teams mit vier Spielern – ideal für Clubs oder Freundesgruppen. 
  • Bughouse Chess Spaßiges Tandem-Schach: Teams aus zwei Spielern treten gegeneinander an. 
  • Challenge the Master Jeder kann gegen einen der anwesenden Großmeister antreten – einmalige Chance! 
  • Casual Chess / Offene Partien Für alle Besucher: Gelegenheit für spontane Partien und Austausch mit anderen Schachfans.

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Themen: Alireza Firouzja, London Chess Classic 2025, Nodirbek Abdusattorov, Praggnanandhaa
Martina Gerdts studierte portugiesische und spanische Sprachwissenschaft und arbeitet heute als Sprachdozentin und schreibt über Schach und Sprachen. Einmal für ein Turnier in Paris mit Schach angefangen, ist sie heute als Spielerin aber auch durch ihr Engagement neben dem Brett und ihre schreibenden Aktivitäten im Schach aktiv.
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