Lukas Schulz wird zum dritten Mal Bayerischer Meister

von Johannes Fischer
02.09.2025 – Am Ende entschied bei den Bayerischen Meisterschaft 2025 in Rosenheim die Buchholzwertung, denn nach 9 Runden lagen Lukas Scholz (Bild), Lars Goldbeck und Yaroslav Demchenko mit je 6,5 aus 9 punktgleich an der Spitze. In vielen Turnieren entscheidet bei Punktgleichheit ein Stichkampf, in Rosenheim entschied die Wertung. Und die fiel zugunsten von Schulz aus, der einen Buchholzpunkt mehr als Goldbeck hatte. Für Schulz war es nach 2018 und 2022 der dritte Sieg bei bayerischen Meisterschaften. | Foto: Webseite des Bayerischen Schachbunds

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Platz zwei ging an Lars Goldbeck, der damit nach 2023 und 2024 zum dritten Mal in Folge Bayerischer Vize-Meister wurde. Auf Platz landete Yarolslav Demchenko.

Schulz, der für den SC Erlangen 48/88 spielt, war mit vier Siegen aus vier Partien in das Turnier gestartet, aber ging dann mit drei Remispartien etwas vom Tempo. In Runde 8 folgte ein weiterer Sieg und so lag er vor der Schlussrunde mit 6,5 aus 8 einen halben Punkt vor seinen engsten Verfolgen Lars Goldbeck und Lennart Uphoff, die beide für Bavaria Regensburg spielen.

Doch in der Schlussrunde kam Schulz noch einmal ins Straucheln. Er kam mit Weiß gegen Fabian Englert, die Nummer eins der Setzliste, in einem Königsgambit schnell unter die Räder.

Fabian Englert | Foto: Schachbund Bayern

Damit hatten Goldbeck und Upphoff gute Chancen, Bayerischer Meister 2025 zu werden. Doch beide konnten diese Chancen nicht nutzen. Goldbeck kam mit Schwarz gegen Roland Schmid über ein Remis nicht hinaus und Uphoff verlor mit Weiß gegen Ammon. Demchenko hatte mehr Glück: Er gewann mit Schwarz gegen Viktor Ratushnyi und schob sich dadurch noch auf den geteilten ersten Platz.

Der Meistertitel ging trotz seiner Niederlage in der Schlussrunde dennoch an Lukas Schulz, der dank seines starken Starts am Ende die beste Buchholzwertung aufwies.

Kurios verlief die Begegnung zwischen Coppe und Ratushnyi in Runde 6. Bis zum 20. Zug folgten beide einer Partie zwischen Thorhallson und Kjartason, die 2021 in Reykjavik gespielt worden war. In dieser Partie gab Weiß nach 20 Zügen auf, Coppe machte noch ein paar Züge mehr. Der Zeitverbrauch von Coppe und Ratushnyi legt allerdings nahe, dass beide die Vorgängerpartie nicht kannten.

Viktor Ratushnyi | Foto: Schachbund Bayern

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Tabelle

Rg. Snr Name Land EloI EloN Verein/Ort Pkt.  Wtg1   Wtg2   Wtg3 
1 3 FM Schulz, Lukas GER 2315 2331 SC Erlangen 48/88 6,5 51 416 5
2 2 FM Goldbeck, Lars GER 2370 2388 Schachclub Bavaria Regensburg 6,5 50 423,5 4
3 7 CM Demchenko, Yaroslav UKR 2217 2159 SC 1868 Bamberg 6,5 48 412,5 4
4 4 Uphoff, Lennart GER 2250 2272 Schachclub Bavaria Regensburg 6 50,5 410 4
5 1 IM Englert, Fabian GER 2422 2422 SK 1982 Klingenberg e.V. 6 48,5 404,5 5
6 9 Ammon, Tobias GER 2201 2184 SV Altensittenbach 6 48 389,5 5
7 8 FM Schmid, Roland GER 2204 2259 SG Post/Süd Regensburg 5,5 43 385,5 4
8 25 Koppe, Connor GER 1999 2045 PTSV SK Hof 1892 5,5 39,5 369 4
9 5 Duong, Quang Bach GER 2234 2232 Schachfreunde Augsburg 5 49 400,5 3
10 6 FM Lentrodt, Thomas GER 2232 2238 FC Bayern München e.V. 5 45 399,5 4
11 11 Aumüller, Naum GER 2168 2114 Schachclub Bavaria Regensburg 5 43 377,5 4
12 16 Weichlein, Paul GER 2075 2102 SAbt TSV Haunstetten 5 40,5 379,5 3
13 19 Eichenauer, Pascal GER 2048 2092 SV Würzburg 5 38,5 370 4
14 14 Steinhauer, Artur GER 2093 2132 Schachclub Bavaria Regensburg 5 38,5 368,5 4
15 15 Ratushnyi, Viktor UKR 2087 2135 SC Schwarz-Weiß Nürnberg Süd e 4,5 44 368 2
16 10 FM Schlichtmann, Robin GER 2190 2198 SC Garching 1980 e.V. 4,5 41,5 377,5 4
17 18 Brunner, Tobias GER 2057 2128 SC Windischeschenbach 4,5 41,5 346,5 3
18 27 Höller, Armin GER 1976 2004 SV Ilmmünster 4,5 38 356,5 4
19 17 Weiss, Thomas GER 2070 2076 DJK-Regensburg Nord e.V. 4,5 33,5 342,5 4
20 26 Albrecht, Manuel GER 1986 1993 SK Landau-Dingolfing 4 44 375 3
21 13 Arnhold, Steffi GER 2112 2124 Schachclub Bavaria Regensburg 4 38,5 340,5 2
22 21 Bunk, Wolfgang GER 2038 2016 Schachclub Bavaria Regensburg 4 37 353 3
23 29 Eichschmied, Patrick GER 1951 2018 MTV Ingolstadt 4 37 349 2
24 20 Gold, Florian GER 2042 2108 SK Kelheim 1920 4 37 341 3
25 31 Kassner, Sascha GER 1932 1915 SF Rosenheim e.V. 4 35 341,5 2
26 24 Neuwerth, Chulian GER 2014 2004 SV Röhrnbach e.V. 3,5 40,5 348 3
27 12 Vollnhals, Michael GER 2139 2015 MTV Ingolstadt 3,5 38,5 357 2
28 23 Auburger, Philipp GER 2018 2081 SC Forchheim e.V. 3 35,5 333,5 2
29 22 Redzepovic, Irfan GER 2028 2013 SC Schwarz-Weiß Nürnberg Süd e 3 32 332,5 3
30 28 Bruss, Robert GER 1955 1966 SV Altensittenbach 2,5 33 325,5 0
31 32 Sitnik, Arthur GER 1783 1769 SK Kelheim 1920 2 30 280,5 2
32 30 WFM Birkholz, Olga GER 1949 1933 SC Bayreuth 1,5 30,5 278,5 1

Anmerkung:
Wtg1: Buchholzwertung Variabel (2023) (Spielpunkte)
Wtg2: Summe Buchholzwertungen variabel
Wtg3: Die größere Anzahl von Siegen inkl spielfreier Siege (WIN) (Kontumazen werden gezählt)

Partien

Frauenmeisterschaft

Die Bayerische Frauenmeisterschaft endete weniger dramatisch. Hier landete Jana Bardorz vom TSV Rottendorf mit 7,5 Punkten aus 9 Partien auf dem alleinigen ersten Platz, nach 2022 war es ihr zweiter Sieg bei der Bayerischen Frauenmeisterschaft. Am Ende hatte Bardorz ganze 1,5 Punkte Vorsprung auf Valentina Neumeier, Charlotte Prokscha und Berrak Albayrak, die auf 6 Punkte aus 9 Partien kamen. Die beste Wertung dieser Drei hatte Valentina Neumeier, die Silber gewann. 

Der 2. Spielleiter NSR Simon Staudinger, Jana Bardorz und BSB-Ehrenpräsident Peter Eberl bei der Siegerehrung | Foto: Bayerischer Schachbund

Tabelle

Rg. Snr Name Land EloI EloN Verein/Ort Pkt.  Wtg1   Wtg2   Wtg3 
1 1 Bardorz, Jana GER 2094 2066 TSV 1869 e.V. Rottendorf 7,5 44,5 393 7
2 4 Neumeier, Valentina GER 1823 1824 SK Kelheim 1920 6 49,5 382,5 4
3 7 Prokscha, Charlotte GER 1711 1699 FC Bayern München e.V. 6 47,5 380,5 5
4 3 Albayrak, Berrak GER 1915 1958 SC Noris-Tarrasch Nürnberg 187 6 44,5 378 6
5 8 Averkova, Mariia GER 1775 1674 SC 1868 Bamberg 5,5 44,5 384,5 4
6 2 Mehling, Katharina GER 2046 2043 SpVgg 1946 e.V. Stetten 5,5 43 377 5
7 5 Schäfer, Ann-Kathrin GER 1791 1760 SC JÄKLECHEMIE Talente Franken 4,5 43 363,5 4
8 12 Köberl, Christiane GER 1696 1589 SK 1982 Klingenberg e.V. 4,5 42,5 367,5 4
9 11 Ratushna, Olha UKR 1650 1641 SC Schwarz-Weiß Nürnberg Süd e 4,5 36,5 364 4
10 13 Paliwal, Kashika GER 1679 1561 FC Bayern München e.V. 4 44,5 364 3
11 14 Albayrak, Melissa GER 1516 1479 SC Noris-Tarrasch Nürnberg 187 4 34 354,5 3
12 15 Prokscha, Marlene GER 1563 1436 TuS Geretsried 4 33 349 2
13 10 Albayrak, Aylin GER 1710 1661 SC Noris-Tarrasch Nürnberg 187 3,5 35 349 3
14 6 Averkova, Olena GER 1784 1749 SC 1868 Bamberg 3 33 342 3
15 9 Roos, Karin GER 1815 1662 FC Bayern München e.V. 2,5 36 343 2
16 16 Holzmann, Alisa GER 1596 1322 SC JÄKLECHEMIE Talente Franken 1 37 340 0

Anmerkung:
Wtg1: Buchholzwertung Variabel (2023) (Spielpunkte)
Wtg2: Summe Buchholzwertungen variabel
Wtg3: Die größere Anzahl von Siegen inkl spielfreier Siege (WIN) (Kontumazen werden gezählt)

Partien

Webseite des Bayerischen Schachbunds


Johannes Fischer, Jahrgang 1963, ist FIDE-Meister und hat in Frankfurt am Main Literaturwissenschaft studiert. Er lebt und arbeitet in Nürnberg als Übersetzer, Redakteur und Autor. Er schreibt regelmäßig für KARL und veröffentlicht auf seinem eigenen Blog Schöner Schein "Notizen über Film, Literatur und Schach".