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Round 5: Tuesday, Sept. 18th 2007, 14:00h | ||
Viswanathan Anand
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Peter Svidler | |
Alexander Grischuk
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Alexander Morozevich | |
Peter Leko
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Vladimir Kramnik | |
Boris Gelfand
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Levon Aronian |
Partien
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Fünfter Wettkampftag: Schwarzer Tag für Schwarz
Text: André Schulz
Bilder: Ali Nihat Yazici, Joeal Martinez, Fernando
Castillo, Frederic Friedel
Anand hat in seiner Partie gegen Morozevich gleich zweimal eine Gewinnstellung
erreicht, realisierte diese aber nicht, weil er zum Schluss nicht konkret genug
rechnete. Leko hatte seine Niederlage gegen
Aronian zu verkraften. Nur selten wird der Ungar so wie in dieser Partie an den
Hörnern gepackt und ausgespielt. Aronian hingegen, nach seiner Niederlage gegen
Anand, hat dieser Sieg sicher Auftrieb verschafft.
Etwas unauffällig agieren Gelfand und Grischuk:
je vier Remis in vier Partien. Auf der Distanz hat Morozevich schon für zwei
Entscheidungen gesorgt - so oder so. Schließlich schleppt Svidler immer noch
seine Niederlage gegen Morozevich aus Runde drei mit sich rum, die er sich
selbst zuzuschreiben hat. Gegen Gelfands Russen fiel ihm nur wenig ein.
Anand und Kramnik liegen vorne, Leko und Svidler hinten. Aber dazwischen ist
gerade ein Punkt Abstand.
Leko-Kramnik
Gegen die Russische Verteidigung scheint es derzeit kein Rezept zu geben. In den bisherigen Partien in Mexiko mit dieser Eröffnung lagen die Chancen ja eher bei Schwarz. Bedürfe es dieser Erkenntnis eines weiteren Beweises, so lieferte ihn heute vielleicht Peter Leko, der in seiner Partie gegen Vladimir Kramnik nach 1.e4 e5 gleich auf 2.Sf3 verzichtete und stattdessen mit 2.Lc4 zu Läuferspiel bzw. Italienisch einlud.
Damit erreichte Leko eine Struktur ähnlich der Spanischen Partie, in der Schwarz aber schneller zum befreienden Vorstoß d6-d5 kommt und außerdem einen aktiver stehenden schwarzfeldigen Läufer hat. Mit seinen Springermanövern am Königsflügel erreichte Leko dort etwas Raumvorteil. Kramnik spielte dagegen im Zentrum.
Im 24. Zug endete die Partie als erste des heutigen Tages remis.
24.Le3 Lxe3 remis
Anand-Svidler
Eine andere Baustelle für 1.e4-Spieler ist der Spanische Marshall-Angriff. Lässt Weiß ihn nicht zu, dann entstehen meist wenig spannungsgeladene Positionen, in denen Schwarz mehr oder weniger mühelos ausgleicht. Erlaubt Weiß aber den Marshall-Angriff, dann muss er in Bezug auf die "Theorie" (was früher einmal die "Theorie" war, ist heute die stetig davon galoppierende Praxis) absolut auf der Höhe sein, sonst geht er gleich im Strudel des schwarzen Angriffs unter. Erst nach langer aufmerksamer Verteidigung darf er auf Verwertung des Gambitbauern hoffen, was oft aber aus technischen Gründen auch nicht gelingt.
Anand entschied sich gegen Svidler für den zweiten Weg. Bemerkenswert ist
übrigens, dass Svidler im Turnier auch schon die weißen Farben vertreten hat:
gegen Leko. Der Weltranglistenerste bemühte sich nach den Eröffnungszügen
zunächst um Konsolidierung seiner Position.
Nachdem ihm dies gelungen war, übernahm er mit der Öffnung der a-Linie die Initiative am Damenflügel.
Kurz vor der Zeitkontrolle
erzielte
der
Inder
dann
innerhalb
weniger
Züge
überraschend schnell entscheidenden Vorteil.
Im 39. Zug gab Svidler auf. Damit übernimmt Anand die Führung im Turnier.
Gelfand-Aronian
In der Partie zwischen Gelfand und Aronian hätte erneut die Katalanische Eröffnung auf dem Programm stehen können. Mit Kramniks Erfolgen erlebt diese Eröffnung derzeit eine gewisse Renaissance. Boris Gelfand gehört aber zu den Spielern, die dieser Eröffnung auch in schlechten Zeiten die Stange gehalten haben. Gegen Aronian lud er mit 3.g3 zum Katalanen ein, doch der Armenier wählte mit 3...c5 einen anderen Weg und es entstand eine Benoni-Verteidigung, in der Schwarz sich die spezielle Zugfolge mit dem raschem Vorstoß b7-b5 zunutze macht.
So hat Aronian bereits in seinem Schnellschach-Wettkampf gegen
Kramnik gespielt. Im weiteren Verlauf entstand eine recht komplizierte
geschlossene Position. Im 20. Zug verzichtete Aronian auf den Gewinn eines
Bauern. Im weiteren spannenden Verlauf gewann Gelfand allmählich die Oberhand
und Material - einen Bauern und die Qualität. Schließlich gab Aronian auf. Für
Gelfand ist es der erste Sieg, für Aronian die zweite Niederlage.
Die Entscheidung in Bildern:
"Komm, nimms nicht so schwer..."
Grischuk-Morozevich
In Grischuk-Morozevich schließlich stand die Ragosin-Variante des Damengambits auf dem Programm. Morozevich-Fans, die auf die Tschigorin-Verteidigung gehofft haben, müssen sich noch gedulden, falls er sie hier überhaupt anwenden will.
Schwarz versuchte mit seiner Bauernkette am Königsflügel den Lh3 schwach zu stellen, schwächte dabei aber auch die schwarzen Felder am Königsflügel, was sich Weiß zunutze machte. Mit dem Manöver 20.Df2, 21.Dg3 leitete Grischuk erfolgreich einen Angriff am Königsflügel ein. Mit einer Qualität mehr entschied er das Zeitnotduell schließlich für sich.
Impressionen aus Mexiko:
Mexiko in der Regenzeit
Die Metropolitan Kathedrale, die größte Kirche
der westlichen Western Hemisphere
Heavy traffic
Das
Sheraton Centro Histórico Hotel, wo die Weltmeisterschaft gespielt wird
Mexiko bei Nacht
Das Organisationskommitee bespricht die nächste Runde
Die Runde ist vorbei, die Halle leer
Schachnerds: Organisator Jorge Saggiante und Ali Nihat Yazici, Chef des
türkischen Verbandes, allerdings unter falscher Flagge.
Keine Chance gegen Ali