12.10.2010 – Nicht nur in Deutschland wurde eine negative Bilanz der Schacholympiade gezogen,
auch anderswo lief es nicht so wie gewünscht. So scheint die früher aserische
Boygroup - von Erfolgen verwöhnt und inzwischen mit drei Spielern über 2700
versehen - durch tiefe Risse entzweit. Mit Vugar Gashimov fehlte einer der
Spitzenspieler und mit Rang Zwölf - gesetzt Sieben - verfehlte man auch die
erhoffte Medaille und sogar einen einstelligen Tabellenplatz. Über die Gründe
gibt es unterschiedliche Auffassungen. Während die Offiziellen das Fehlen
Gashimovs herunterspielten, ihm Star-Allüren vorwarfen und offensichtlich
fadenscheinige Gründe für seine Abwesenheit angaben, bedauerte mit Mamedov und
Guseinov die Hälfte der aserischen Mannschaft das Fehlen des Spitzenspielers.
Die andere Hälfte äußerte sich jedoch nicht. Zufall? Als Kollateralschaden des
Zerwürfnisses hat es Zurab Asmaiparashvili getroffen, der aus dem Amt des
aserischen Nationaltrainers entlassen wurde. Auch in der FIDE wurde der
ehemalige Vizepräsident geschasst - "Asmais" Freundschaft zu Garry Kasparov hat
ihm diesmal anscheinend weit mehr geschadet als genutzt. In einem Interview, das
in Chess in Translations zitiert wird, gab Asmaiparashvili an zu wissen, dass
demnächst auch Kutin, Gelfer and Yazici ihr FIDE-Posten verlieren würden. (Foto: Kasparov und Ilyumzhinov auf Asmaiparashvilis 50sten Geburtag.)
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